Federica Brignone verpasst den Sieg in Sölden um 0,02 Sekunden. Viel mehr als über den knappen Rückstand ärgert sich die Italienerin im Gespräch mit blue News aber über die Disqualifikation der Norwegerin Ragnhild Mowinckel.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Federica Brignone wird beim Riesenslalom von Sölden hauchdünn hinter Lara Gut-Behrami Zweite.
- Die Italienerin lobt ihre ewige Konkurrentin Gut-Behrami – die beiden stammen aus einer «aussergewöhnlichen Generation».
- Zur Disqualifikation von Ragnhild Mowinckel wegen erhöhter Fluor-Werte an ihren Skis hat Brignone eine klare Meinung: Es ist unfair.
Lara Gut-Behrami ist die grosse Gewinnerin des ersten Skirennens der neuen Weltcup-Saison. Beim Riesenslalom in Sölden lag nach dem ersten Lauf noch Federica Brignone mit einer halben Sekunde Vorsprung in Führung. Nach dem Rennen sagt die 33-Jährige bei blue News: «Ich bin sehr glücklich über das Resultat und sehr zufrieden mit meinem ersten Lauf. Das Rennen war unglaublich, ich hatte viel Spass. Es war schön, die Saison so zu starten. Verglichen zum letzten Jahr war das richtig cool. Aber natürlich, die zwei Hundertstelsekunden Rückstand auf Lara schmerzen sehr, weil ich wusste, dass ich im zweiten Lauf nicht mein Bestes gezeigt habe.»
Den Zweikampf zwischen Brignone und Gut-Behrami gibt es im Weltcup seit bald 16 Jahren. Beide Fahrerinnen feierten ihr Debüt am 28. Dezember 2007 beim Riesenslalom in Lienz. Darauf angesprochen meint Brignone: «Unsere Generation ist sehr stark und pusht sich seit Jahren gegenseitig. Und wir sind immer noch hier, wir geniessen es immer noch und wir sind immer noch die grössten Fans des Skisports.» Für ihre Schweizer Konkurrentin hat sie viel Respekt: «Lara ist ein grosser Champion und hat viel gewonnen. Es ist immer schön, sich mit ihr zu messen und zu versuchen, vor ihr zu sein.»
Brignone leidet mit Mowinckel
Grosses Thema beim ersten Weltcup-Rennen der Saison waren aber nicht nur die sportlichen Resultate, sondern auch die Disqualifikation von Ragnhild Mowinckel. Die Norwegerin lag nach dem ersten Lauf auf Rang sechs und wurde disqualifiziert, weil bei ihr ein zu hoher Fluor-Anteil im Wachs nachgewiesen wurde. Brignone wusste von der Disqualifikation und erklärt: «Es war während des Rennens nicht in meinem Kopf, weil ich es nicht entscheiden kann. Aber ich denke, das ist Bullshit.»
Die Italienerin hat vor allem Bedenken wegen der Messgeräte, die unzuverlässige Resultate anzeigen: «Bevor die Messgeräte perfekt sind, können sie das nicht tun. Das ist gefährlich für die Athletinnen und Athleten.» Die Italienerin leidet derweil mit Mowinckel mit, die nach dem Entscheid der Jury völlig aufgelöst war: «Ich weiss nicht, was sie mit ihren Skis gemacht haben, aber es kann passieren, dass jemand deine Skis mit Fluor verunreinigt. Das ist einfach nicht fair. Wir bereiten uns das ganze Jahr für die Rennen vor und am Ende können Messgeräte entscheiden, ob du drin oder raus bist.»