Der zurückgetretene Lucas Braathen kritisiert die FIS für den Weltcup-Kalender, welcher die Athleten zweimal in die USA führt. Der Norweger fände es sowieso besser, «den Hauptwinter in Europa zu fahren».
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- Der 23-jährige Lucas Braathen ist nach Streitigkeiten mit dem norwegischen Skiverband noch vor dem Saisonstart zurückgetreten.
- Der Technik-Spezialist war bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und sich für die Nachhaltigkeit des Skisports einzusetzen.
- Nun kritisiert Braathen den internationalen Skiverband FIS für den Weltcup-Kalender, der nicht sehr umweltfreundlich geplant wurde.
- Unmittelbar nach seinem Rücktritt erhielt Braathen zudem einen «Heiratsantrag» von Ex-Skiprofi Felix Neureuther. Diesen konnte der Norweger unmöglich ablehnen.
Einen Tag vor dem Saisonstart in Sölden schockte der Norweger Lucas Braathen die Ski-Welt, indem er seinen Rücktritt bekannt gab. Der 23-Jährige, der im Jahr zuvor noch die Disziplinenwertung im Slalom gewann, zog nach einem Rücktritt mit dem norwegischen Verband einen Schlussstrich.
Aber auch die Nachhaltigkeit im Skisport war eines der Probleme, die Braathen in seinem Job beschäftigte. Nun äusserte sich der Norweger in der Eurosport-Doku «Lucas Braathen – Free Spirit» und übt Kritik am internationalen Skiverband FIS: «Ich glaube, dass es durchaus möglich ist, eine umweltfreundlichere und effizientere Tour zu veranstalten, die unseren CO₂-Fussabdruck deutlich verringern würde.»
Besonders die Tatsache, dass die Weltcup-Skifahrer zweimal pro Saison für Rennen in die USA fliegen müssen, kann Braathen nicht verstehen. Die Männer sind im Dezember für Speed-Rennen in Beaver Creek und Ende Februar für die Technik-Rennen in Palisades Tahoe und Aspen. «Anstatt einen Kalender zu erstellen, der die Athleten zwingt, zweimal im Jahr in die Vereinigten Staaten und zurück nach Europa zu reisen, sollte man dies nur einmal im Jahr tun», so Braathen.
Eine simple Lösung hat Braathen dann auch gleich bereit: Man müsse Techniker und Speed-Fahrer gemeinsam in die USA schicken und dort mit dem Auto statt des Flugzeuges reisen. «Das wäre äusserst vorteilhaft für die Verringerung unseres CO₂-Fussabdrucks», so der Norweger. Generell hält Braathen nicht viel von den Rennen in Nordamerika und erklärt, dass sich der Weltcup irgendwann dazu entschliessen müsse, auf Rennen in der USA und in Kanada zu verzichten, und «den Hauptwinter in Europa zu fahren». Dann müsse man vielleicht in Skandinavien enden, wo der Winter im Frühling noch perfekt sei.
Braathen nimmt Heiratsantrag an
Für Lucas Braathen sind die Nachhaltigkeit-Probleme im Ski-Weltcup durch seinen Rücktritt aber sowieso keine aktuellen Probleme mehr. Die Ski-Welt reagierte im Oktober geschockt auf den Rücktritt des 23-Jährigen. Ex-Profi Felix Neureuther etwa bot dem Norweger an, ihn zu heiraten, damit Braathen zukünftig für Deutschland an den Start gehen kann.
Nun hat Braathen auf das Angebot des Deutschen reagiert. Auf die entsprechende Frage sagt der Norweger bei Instagram: «Wie ihr alle mitbekommen habt, hat Felix mir einen sehr grosszügigen Antrag gemacht. Ich wäre ja verrückt, einem so liebevollen Mann nicht das Ja-Wort zu geben.» Weiter erklärt der 23-Jährige: «Wir haben ja auch die Erlaubnis von seiner Frau Miriam bekommen.»
Die ehemalige Biathletin reagierte dann prompt ebenfalls und schrieb: «Willkommen in unserer verrückten Familie.»