Die zweite Ära von Paul Pogba beim italienischen Rekordmeister Juventus Turin startet denkbar ungünstig. Der Franzose droht aufgrund einer Meniskusverletzung gleich mehrere Wochen auszufallen.
Die Euphorie war gross in Turin, als der verlorene Sohn Paul Pogba zurückkehrte. «Wir könnten nicht glücklicher sein: Pogba ist wieder bei uns», hielt der Klub in den sozialen Medien fest. Der talentierte, aber nicht unbedingt pflegeleichte Mittelfeld-Profi spielte bereits von 2012 bis 2016 in Norditalien und war ein wichtiger Faktor im Team – vier Meisterschaften und zweimal den Pokal gewann «die Krake» mit Juve. Der 29-Jährige unterschrieb einen Vierjahresvertrag bis im Sommer 2026.
Die Freude bei der alten Dame über den Rückkehrer hat aber nun einen herben Dämpfer bekommen. So muss Juve vorerst für längere Zeit ohne Pogba auskommen. Wie der Klub selbst mitteilte, leidet der Franzose an einer Meniskusverletzung im Knie, die weiter untersucht werde. Einem Bericht der «Gazzetta dello Sport» zufolge muss Pogba «sehr wahrscheinlich» operiert werden und fällt mindestens zwei Monate aus.
WM-Teilnahme auf der Kippe – kommt Paredes?
Pogba wird sich womöglich noch in den USA – wo Juve derzeit seine Vorbereitung absolviert – unters Messer legen, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Das Knieproblem soll der Profi aber schon länger mit sich herumtragen. Ob dies bei den medizinischen Untersuchungen nicht richtig erkannt wurde oder zumindest das Ausmass des Problems unterschätzt wurde, bleibt unklar. Immerhin musste der Verein für den 91-fachen Internationalen keine Ablöse entrichten, da sein Vertrag bei Manchester United diesen Sommer auslief.
Bei einer Operation und normalem Heilungsverlauf könnte Pogba realistischerweise gegen Anfang Oktober sein Comeback geben. Danach bliebe ihm nicht mehr viel Zeit, um sich für die im November und Dezember ausgetragene WM in Katar in Form zu bringen. Ob das genügt, wird man sehen. Klar ist: Frankreich-Coach Didier Deschamps wird nur einen fitten und formstarken Pogba ins Aufgebot nehmen.
Der Ausfall des designierten Hoffnungsträgers bringt auch seinen Arbeitgeber unter Zugzwang. Einerseits gewinnt der angepeilte Transfer von PSG-Profi Leandro Paredes – der Argentinier ist ebenfalls im zentralen Mittelfeld zu Hause – an Bedeutung, andererseits könnte der Klub einen abwanderungswilligen Profi wie Adrien Rabiot zum Verbleib zwingen, um den personellen Engpass zu stopfen. Mit Denis Zakaria kämpft auch ein Schweizer um einen Platz im Zentrum.