Juventus Turin prüft offenbar rechtliche Wege für eine Trennung von Paul Pogba. Der unter Dopingverdacht stehende Franzose muss eine lange Sperre fürchten, nachdem auch das Ergebnis seiner B-Probe positiv ausgefallen war.
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- Paul Pogba muss eine lange Sperre fürchten. Auch das Ergebnis seiner B-Probe bestätigt den Dopingverdacht.
- Sein Klub Juventus Turin will nun rechtliche Schritte prüfen und könnte unter Umständen Pogbas Mega-Vertrag auflösen.
- Für die Alte Dame wäre die Vertragsauflösung eine finanzielle Entlastung. Juventus hat in der vergangenen Saison erneut tiefrote Zahlen geschrieben.
Nach einem ersten positiven Doping-Test bei Paul Pogba soll nun auch die B-Probe Testosteron bestätigen. Die obligatorische im Doping-Labor Acqua Acetosa in Rom durchgeführte Gegenprobe belaste den 30-jährigen Mittelfeldspieler von Juventus Turin, wie mehrere italienische Medien am Freitag übereinstimmend berichteten.
Dem Weltmeister von 2018 könnte laut der Zeitung «Gazzetta dello Sport» im schlimmsten Fall sogar eine Sperre von bis zu vier Jahren drohen. Pogba ist seit Bekanntwerden seiner positiven A-Probe am 11. September vorläufig gesperrt.
Bis dahin war der Mittelfeldspieler mit acht Millionen Euro Nettogehalt der bestbezahlte Profi im Kader von Juventus. Nach dem positiven Dopingtest wurde das Salär auf den Mindestlohn von 42'477 Euro pro Jahr reduziert. Pogba verdient also aktuell monatlich umgerechnet gerade einmal 3400 Franken.
Doch damit nicht genug. Sollte gegen Pogba eine Sperre von mehr als sechs Monaten verhängt werden, könnte Juve laut der «Gazzetta dello Sport» sogar den Vertrag (läuft bis 2026) auflösen. Wird der 91-fache französische Nationalspieler über ein Jahr gesperrt, könnte Juve demnach nicht nur künftige Zahlungen einsparen, sondern von Pogba auch einen hohen Schadenersatz fordern.
Juve schreibt erneut Mega-Verlust
Für die Alte Dame wäre die Vertragsauflösung eine finanzielle Entlastung. Denn Juventus hat in der vergangenen Saison erneut tiefrote Zahlen geschrieben. Wie die Turiner am Freitag mitteilten, betrug der Verlust 123,7 Millionen Euro. Bereits im Jahr davor hatte der Traditionsklub ein sattes Rekord-Minus von 239,3 Millionen ausgewiesen.
Die Finanzen des 36-fachen Meisters stehen im Mittelpunkt eines Gerichtsverfahrens, das die Turiner Staatsanwaltschaft wegen mutmasslicher Bilanzfälschung angestrengt hat. In der heimischen Liga war Turin in der vergangenen Saison wegen Unrechtmässigkeiten und Finanztricks mit einem Abzug von zehn Punkten sowie Geldstrafen sanktioniert worden.
Es ging unter anderem darum, dass der Verein jahrelang die Marktwerte seiner Spieler verfälscht und dadurch bei Transfers oder Tauschgeschäften mit anderen Vereinen die Bücher geschönt hat. Zudem kam es zu illegalen Gehaltszahlungen rund um die Corona-Pandemie.
Von der UEFA war das Team von Trainer Massimiliano Allegri wegen Verstössen gegen die Finanzregularien für diese Saison aus dem Europapokal ausgeschlossen worden. Die Turiner wären für die Playoffs zur Conference League, dem kleinsten europäischen Wettbewerb, startberechtigt gewesen. Auf einen Einspruch hatte der Klub verzichtet.
Sa 07.10. 17:45 - 20:00 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: Juventus FC - Torino FC 1906
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