Ermittlungen in Österreich Crew-Mitglied eine Woche nach Swiss-Notlandung verstorben

sda/toko

30.12.2024 - 22:47

Nach der Notlandung einer Swiss-Maschine in Graz ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Nach der Notlandung einer Swiss-Maschine in Graz ermittelt die Staatsanwaltschaft.
sda (Archivbild)

Eine Woche der Notlandung eines Swiss-Jets in Graz ist ein Crew-Mitglied verstorben. Indessen ermittelt die Staatsanwaltschaft in Österreich.

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  • Vor einer Woche musste Flugzeug der Swiss auf dem Weg von Bukarest nach Zürich in Graz notlanden. 
  • Ein Kabinenbesatzungsmitglied wurde dabei verletzt ist nun verstorben.
  • Indessen hat die Staatsanwaltschaft in Österreich Ermittlungen in dem Fall aufgenommen.
  • Ein Flug-Sachverständiger soll klären, wie es während des Fluges zu einer solch starken Rauchentwicklung kam, so dass ein Flugabbruch notwendig war.

Dieser Artikel wurde zuletzt um 22.47 Uhr aktualisiert.

Eine Woche nach der Notlandung eines Swiss-Airbus in Graz in Österreich ist ein Besatzungsmitglied am Montag gestorben, wie die Fluggesellschaft mitteilte. Beim Flug von Bukarest nach Zürich mit 74 Passagieren gab es Triebwerksprobleme und Rauch in Cockpit und Kabine.

«Zutiefst schockiert»

Aus Rücksicht auf die Angehörigen wollte die Swiss nach eigenen Angaben vom Montagabend keine Details zur Todesursache des jungen Mannes machen, der zur Kabinenbesatzung des Fluges LX1885 im Airbus A220 von der rumänischen Hauptstadt nach Zürich gehörte. Seit der Notlandung am Montag vergangener Woche lag er im Spital in Graz auf der Intensivstation. Ein zweites Besatzungsmitglied, das zunächst ebenfalls im Uniklinikum Graz behandelt worden war, konnte das Spital verlassen.

Jens Fehlinger, CEO von Swiss, äussert sich in einer Mitteilung: «Wir sind alle zutiefst schockiert über den Tod unseres geschätzten Kollegen. Die Nachricht lässt uns tieftraurig und fassungslos zurück. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen des jungen Mannes, deren Schmerz unermesslich sein muss. Ich möchte der Trauerfamilie im Namen der gesamten Swiss-Belegschaft unser tief empfundenes Beileid aussprechen. Wir tun alles in unserer Kraft stehende, um ihnen in diesen äusserst schweren Stunden beizustehen.»

Genaue Ursache bislang unklar

Über die genaue Ursache für die Probleme während des Fluges gab es bislang keine Informationen. Aufgrund der ersten Erkenntnisse sei ein technischer Defekt in einem der Triebwerke als Ursache wahrscheinlich, hiess es von der Swiss lediglich. Die Flugzeug- und Triebwerkhersteller wurden nach Angaben des Schweizer Bundesamtes für Zivilluftfahrt (Bazl) informiert. Aus technischer Sicht waren unmittelbar nach dem Zwischenfall keine Massnahmen angezeigt, wie das Bazl mitteilte.

Der Airbus A220 sei ein sicheres Flugzeug, und die Triebwerke von Pratt & Whitney hätten seit ihrer Indienststellung weltweit über 36 Millionen Flugstunden gesammelt, betonte die Swiss. Sie vertraue diesen Triebwerken und werde auch weiterhin Flüge mit dem A220 durchführen.

Der Flugzeugtyp hatte allerdings in der Vergangenheit wiederholt Triebwerkprobleme aufgewiesen. Bei Vorfällen waren unter anderem wegen einer Fehlfunktion Teile des Triebwerks nach aussen geschleudert worden. Die Vorfälle sorgten für temporäre Einsatzstopps, von denen auch die Swiss betroffen war.

Ermittlungen wegen Körperverletzung

Die Staatsanwaltschaft Graz leitete unterdessen Ermittlungen wegen möglicher fahrlässiger Körperverletzung ein. Das Ermittlungsverfahren dient zur Klärung der Unglücksursache, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz der Nachrichtenagentur APA am Montag auf Anfrage sagte.

Demnach soll ein Flug-Sachverständiger feststellen, weshalb es in der in Bukarest gestarteten Maschine zu derart starker Rauchentwicklung kam, dass ein Flugabbruch notwendig war. Ermittelt werde derzeit wegen fahrlässiger Körperverletzung, wobei die strafrechtliche Endbeurteilung wesentlich von den Ergebnissen des Sachverständigen-Gutachtens abhänge, sagte der Behördensprecher.