Nach der Derby-Niederlage gegen United verschärft sich die Krise von Manchester City. Trainer Guardiola nimmt die Schuld auf sich, Bernardo Silva kritisert das Team.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Manchester City erlebt die schwierigste Phase unter Erfolgstrainer Guardiola.
- Im Stadtderby gegen Man United sieht es zunächst gut für die Gastgeber aus, doch dann kassieren die Citizens zwei späte Gegentreffer.
- Der Coach und die Spieler sind hinterher entsprechend bedient.
Bis kurz vor Spielende sieht die Welt für die Skyblues noch einigermassen in Ordnung aus. Zumindest der Sieg im prestigeträchtigen Derby für die arg gebeutelte City-Seele ist zum Greifen nah. Doch dann leistet sich Mittelfeldspieler Matheus Nunes gleich innert Kürze zwei grosse Fehler.
Zuerst gerät sein Rückpass viel zu kurz, so dass Amad Diallo den Ball abfangen kann. Nunes will seinen Bock wieder gutmachen, rennt zurück – und grätscht Diallo ungestüm im Strafraum um. Den Penalty verwertet Bruno Fernandes zum 1:1-Ausgleich. 115 Sekunden später führt United – Diallo ist der Abwehr enteilt und schiebt zum 2:1 ein.
Für City ist es wettbewerbsübergreifend die achte Niederlage im elften Spiel nacheinander, dabei haben sie nur eine Partie gewonnen. Man City kassierte die 8 Pleiten in 47 Tagen. Die letzten 8 Niederlagen davor gab es zuvor in 476 Tagen.
Die Citizens haben durch die Pleite im prestigeträchtigen Stadtduell als Fünfter einen Abstand von neun Punkten auf Leader Liverpool, der allerdings noch ein ausstehendes Spiel hat. «Ich wusste, dass es eine harte Saison werden wird», meint Trainer Pep Guardiola. «Aber ich habe es nicht so hart erwartet, wie es aktuell ist.»
Guardiola nach Derby-Pleite: «Bin nicht gut genug»
Der Spanier, der den Club zu sechs Meisterschaften und einem Gewinn der Champions League führte, erlebt aktuell die sportlich schlechteste Phase in seiner Karriere als Spitzentrainer. Er reagiert mit Selbstkritik auf den Rückschlag im Derby: «Ich bin der Boss, ich bin der Manager und ich bin nicht gut genug.»
Bernardo Silva kritisierte: «Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. Wir können nicht immer sagen ‹Oh, wir spielen so gut und haben einfach ein bisschen Pech›. Nein! Es geht um Entscheidungen, die man trifft. Heute haben wir in den letzten Minuten wie eine U15 gespielt und den Preis dafür bezahlt», bemängelte der Portugiese bei Sky Sports (via goal).
Das Foul von Landsmann Nunes, das zum Penalty führte, ist für ihn ein Versagen des ganzen Teams: «Wenn du in der 87. Minute eines Derbys 1:0 führst und der Ball bei deinem Goalie landet und es einen Elfmeter für sie gibt, wenn du diese dummen Entscheidungen triffst, wenn es noch 3, 4 Minuten dauert, dann verdienst du es, dafür zu bezahlen.»
Hojlund verspottet Walker
In die Krise von den Skyblues mischt sich auch viel Spott der Konkurrenz. So sieht sich der englische Serienmeister mit 115 Anklagepunkten aufgrund diverser Finanzverstösse konfrontiert. Im schlimmsten Fall droht dem durch die Vereinigten Arabischen Emirate kontrollierten Verein gar die Zwangsrelegation.
Zu allem Übel leistete sich der formschwache Captain Kyle Walker gegen Man-Utd-Stürmer Rasmus Højlund eine (schlechte) Schauspielaktion. Der Däne foppte nach dem Spiel mit einem kreativen Gedicht auf Instagram den theatralischen Sturz des City-Verteidigers: «Manchester ist rot – Veilchen sind blau – was für eine brillante Leistung – aber der Oscar geht an ...»
City muss am Samstag bei Aston Villa ran, am Boxing Day empfangen Haaland & Co. Everton. Am 29. Dezember steht auswärts bei Leicester City die letzte Partie im 2024 an. Falls die Talfahrt weitergeht, wird vielleicht Guardiola – trotz kürzlicher Vertragsverlängerung bis 2027 – von selbst das Handtuch werfen.