Zwist mit Chelsea-Boss Musste Tuchel gehen, weil er Ronaldo nicht wollte?

jar

8.9.2022

Thomas Tuchel wurde am Mittwoch als Chelsea-Trainer entlassen.
Thomas Tuchel wurde am Mittwoch als Chelsea-Trainer entlassen.
Keystone

Womöglich war nicht der durchwachsene Saisonstart des FC Chelsea ausschlaggebend für die überraschende Entlassung von Thomas Tuchel, sondern das Zerwürfnis zwischen Trainer und Klubboss. Hat selbst Cristiano Ronaldo etwas damit zu tun? 

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Wie verschiedene Medien berichten, knirschte es schon länger zwischen Tuchel und der neuen Vereinsführung. Insbesondere mit Klub-Besitzer Todd Boehly soll der Deutsche das Heu nicht auf derselben Bühne gehabt haben. Grund dafür seien unterschiedliche Vorstellungen gewesen, was den Kauf von neuen Spielern betrifft.

So soll Tuchel mehrere Wunschspieler gehabt, aber von ihnen nur Raheem Sterling bekommen haben. Laut der «Bild» hätte sich der Coach auch Matthijs De Ligt (ging zu Bayern), Frenkie de Jong (blieb bei Barça), Robert Lewandowski und Raphinha (beide zu Barça) gewünscht.

Ausgegeben hat Chelsea trotzdem viel Geld – mit rund 300 Millionen Euro sogar mehr als jeder andere Verein. Neben Sterling kamen unter anderem Wesley Fofana, Marc Cucurella, Kalidou Koulibaly, Pierre-Emerick Aubameyang und Denis Zakaria.

Boehly wollte Ronaldo holen

Gemäss dem britischen «Telegraph» wollten die Klubbosse auch Cristiano Ronaldo an die Stamford Bridge holen. Demnach soll es zwischen Boehly und Ronaldos Vertretern sogar zu einem Treffen gekommen sein. Der US-Milliardär hatte sich vom Weltstar internationale Strahlkraft erhofft. Doch Tuchel soll sich gegen eine Verpflichtung des Portugiesen ausgesprochen haben.

Cristiano Ronaldo war bei Chelsea offenbar ein grosses Thema. Letztlich blieb CR7 bei Manchester United.
Cristiano Ronaldo war bei Chelsea offenbar ein grosses Thema. Letztlich blieb CR7 bei Manchester United.
Keystone

Boehly habe das dem Bericht zufolge zwar akzeptiert, von Tuchel aber eine detaillierte Erklärung gefordert, um zu begründen, warum CR7 keine gute Option für Chelsea sei. Dies wiederum habe den Trainer verärgert. «Tuchels Einstellung und Auftreten liessen ernsthafte Zweifel aufkommen», schreibt der «Telegraph». 

Damit gemeint ist wohl auch Tuchels Arbeitsweise. Während der 49-Jährige gerne alleine arbeitet, forderte Klubboss Boehly offenbar Teamspirit und Mitspracherecht. So soll die Vereinsführung auch eine Whatsapp-Gruppe eingerichtet haben, in der sich Tuchel sehr zurückhielt. 

Chelsea mit Potter schon einig

Die Suche nach dem neuen Chelsea-Coach scheint derweil schon abgeschlossen zu sein. Laut «Sky Sports» haben sich die Blues mit Brighton-Trainer Graham Potter bereits geeinigt. Der 47-Jährige war am Mittwoch zu Gesprächen nach London gereist, nachdem sein bisheriger Arbeitgeber dafür grünes Licht gegeben hatte.

Nur noch letzte Details seien zu klären. Laut dem «Mirror» zahlt Chelsea rund 23 Millionen Euro Ablöse für den Wunschtrainer. Informationen von Transferexperte Fabrizio Romano zufolge hatte Chelsea Potter schon länger auf dem Radar. Demnach hätte sich Todd Boehly schon in der Sommerpause gut über den Trainer informiert und nicht zuletzt auch deswegen Marc Cucurella für 65 Millionen Euro von Brighton geholt.