«Viel Konkurrenz auf seiner Position» Bricht Zakaria seine Zelte in London bereits wieder ab?

SB10

18.10.2022

Die Euphorie bei Denis Zakaria über seinen Chelsea-Transfer ist verflogen.
Die Euphorie bei Denis Zakaria über seinen Chelsea-Transfer ist verflogen.
Getty

Denis Zakaria könnte seinen Leihvertrag beim FC Chelsea im Januar beenden, nachdem er seit seinem Wechsel nicht ein einziges Mal zum Einsatz gekommen ist. Trainer Graham Potter beschwichtigt.

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Der Frust beim Nati-Spieler muss gross sein. Auch am letzten Wochenende wurde der 25-Jährige beim 2:0-Erfolg der Blues bei Aston Villa nicht eingesetzt. Immerhin durfte Denis Zakaria auf der Ersatzbank Platz nehmen. Eine Woche zuvor musste er gegen Wolverhampton noch auf der Tribüne hocken. An seiner Stelle durfte ein 18-jähriges Talent namens Carney Chukwuemeka sein Debüt feiern.

Sein Stellenwert hat sich auch unter dem neuen Trainer Graham Potter nicht verbessert. Seine bisherige Bilanz liest sich erschreckend: Noch keine einzige Minute ist Zakaria für die Blues aufgelaufen.

Kein Wunder, will der defensive Mittelfeldspieler gemäss «Standard» noch diese Woche das Gespräch mit Coach und Besitzer Todd Boehly suchen, um über seine unbefriedigende Situation zu diskutieren. Gemäss Bericht könnte der Schweizer darauf pochen, den Leihvertrag bereits im Januar zu beenden. Der Klub wird aktuell auch sicher nicht die Kaufoption in Höhe von 30 Millionen Euro ziehen.

«Er trainiert gut, aber es gibt viel Konkurrenz»

Denis Zakaria hat seit seinem Wechsel noch kein einziges Spiel für Chelsea absolviert.
Denis Zakaria hat seit seinem Wechsel noch kein einziges Spiel für Chelsea absolviert.

Damit würde Zakaria wohl in der Winterpause vorerst zu seinem Stammklub Juventus zurückkehren, wo er noch einen laufenden Vertrag bis 2026 besitzt. Ob er bei der alten Dame aber eine Zukunft hat, ist anzuzweifeln. Schliesslich fand er auch unter Coach Massimiliano Allegri im letzten Halbjahr sein Glück nicht und strebte deshalb im Sommer kurz vor der Schliessung des Transferfensters den Wechsel nach London an. «Vielleicht ist es eine neue Chance für mich», hielt er danach fest.

Doch für eine «neue Chance» braucht er logischerweise auch mal eine Gelegenheit, sich zu beweisen. Die Aussichten sind auch in naher Zukunft düster. Zwar ist unklar, ob die etatmässigen Stammkräfte Jorginho und N'Golo Kante – ihre Verträge laufen am Saisonende aus – an der Stamford Bridge bleiben werden, doch Chelsea will im Sommer aufrüsten. Mögliche Kandidaten sind etwa Dortmunds Jude Bellingham oder West Hams Declan Rice.

Chelsea-Coach Potter sagt am Dienstag auf Zakarias Situation angesprochen lediglich: «Aktuell gibt es keine Gespräche. Er ist ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft, ist geduldig und wartet auf seine Chance. Er trainiert gut und ist bereit, dem Team zu helfen. Aber natürlich gibt es viel Konkurrenz auf seiner Position.»

Es droht die Nati-Ausbootung vor der WM

Die fehlende Spielpraxis war Zakaria auch in der Nations League anzumerken. Gegen Spanien und Tschechien konnte er im Nati-Dress den fehlenden Spielrhythmus nie verbergen. Der einstige Fixstarter hat inzwischen auch unter Murat Yakin den Stammplatz verloren. Bei der in knapp zwei Monaten startenden WM werden höchstwahrscheinlich andere spielen – wie in Chelsea halt. Eine bittere Ausgangslage für den so talentierten Genfer, der vor allem in Gladbach bewies, für höhere Aufgaben berufen zu sein.

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