Das Spitzenduell der Premier League zwischen Titelverteidiger ManCity und Vize-Meister Arsenal bot am Sonntag so ziemlich alles, was das Fussball-Herz begehrt. Vier Tore, einen Platzverweis und ganz viele Emotionen.
23.09.2024, 16:58
Tobias Benz
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Das hitzige Spitzen-Duell in der Premier League zwischen ManCity und Arsenal endet am Sonntag 2:2.
- Die Partie ist gezeichnet von harten Fouls, wütenden Trainern und einem späten Ausgleichstor.
- Insgesamt werden zehn Gelbe und eine Rote Karte gezeigt. Nach dem Spiel sind die meisten Akteure stinksauer.
Es hätte der ganz grosse Moment für Mikel Arteta und den FC Arsenal werden sollen. Nach zwei gescheiterten Titelrennen gegen Manchester City wollten die Gunners früh in der neuen Saison auswärts beim amtierenden Champion ein Zeichen setzen und endlich zum ersten Mal seit 2015 im Etihad gewinnen. 97 Minuten lang ging das gut. Doch es soll nicht sein.
Nach drei Sekunden knallt's
Los geht's im Etihad direkt von Beginn weg. Nur drei Sekunden nach dem Anpfiff überrascht Arsenals Kai Havertz mit einem Schultercheck gegen die Brust von City-Spielmacher Rodri. Ein Start mit Ansage, der Spanier muss sogleich behandelt werden, es gibt eine erste Rudelbildung auf dem Platz. Für den deutschen Übeltäter hat die Szene kein Nachspiel.
Das nächste Mal knallt's nur drei Zeigerumdrehungen später. Mit Haaland und Saliba prallen bei einem Kopfballduell zwei der breitesten Schränke auf dem Platz aufeinander. Nach einem ordentlichen Wums liegen beide auf dem Boden. Es wird Gelb gegen Haaland verlangt, Schiedsrichter Michael Oliver zeigt keine Karte.
Hitzig wird es dann auch in der 22. Minute, als Arsenal-Neuzugang Riccardo Calafiori sehenswert zum 1:1 trifft. Doch die Citizens sind ausser sich: Der Unparteiische hatte kurz vor dem Tor Kyle Walker zu sich berufen. Der City-Captain soll in seinem Team für Ruhe sorgen, so die Ansage Olivers. Doch noch während Walker seine Teamkollegen mit Gesten zu beruhigen versucht, lässt der Schiedsrichter weiterspielen.
Prompt landet der darauffolgende weite Ball auf Walkers rechten Abwehrseite. Doch der Verteidiger hatte noch keine Zeit, wieder in Position zu laufen. Dann klingelt's. Trotz zahlreicher Reklamationen zählt der Treffer.
Gabriel provoziert, Trossard fliegt vom Platz
Kurz vor der Pause dann der nächste Aufreger. Walker scheint Gegenspieler Gabriel bei einer Arsenal-Ecke wiederholt mit den Fingern in den Bauch zu stechen. Dieser schüttelt ihn aber ab und trifft zum 2:1. Beim Torjubel lässt der Brasilianer seinen Gegenspieler dann haargenau wissen, wer gerade getroffen hat.
Wenig später knallt's im Mittelfeld. Arsenals Trossard räumt Citys Bernardo Silva ab und kickt nach dem Pfiff des Schiedsrichters auch noch den Ball weg. Weil er zuvor bereits für Trikothalten die Gelbe Karte sah, fliegt der Belgier praktisch mit dem Pausenpfiff vom Platz.
Arteta ist fuchsteufelswild. Denn kurz zuvor kickt auch City-Angreifer Doku einen Ball weg – hier gibt's allerdings keine Verwarnung.
Die zweite Hälfte ist dann eine einzige Abwehrschlacht. Immer wieder kochen Emotionen hoch, aber die Arsenal-Abwehr um Saliba und Gabriel hält stand. Bis sich kurz vor Schluss alles auf einmal entlädt. City-Joker John Stones trifft in der 98. Minute zum 2:2 und verwandelt das Etihad in ein Tollhaus.
Haalands Unsportlichkeit, Silvas mediales Nachtreten
Während über 50'000 Zuschauer durchdrehen, haben zwei City-Spieler aber nur eines im Kopf: Gabriel ärgern. Direkt nach dem Tor fischt Haaland die Kugel aus dem Netz und wirft sie dem Brasilianer im Vorbeilaufen an den Hinterkopf. Von der anderen Seite kommt Bernardo Silva angerauscht und piekst dem Verteidiger in die Seite. An der Seitenlinie sieht Trainer Pep Guardiola die Gelbe Karte.
Doch noch ist nicht Schluss. Gleich nach Wiederanpfiff räumt Haaland auch noch Arsenal-Mittelfeldspieler Partey mit einem Bodycheck aus dem Weg – der Norweger schafft es trotzdem, die Partie ohne Gelbe Karte zu beenden. Bemerkenswert.
In den Interviews nach dem Spiel teilen dann so ziemlich alle Akteure aus. Am heftigsten tritt Bernardo Silva nach, als er über die Rivalität zwischen den Teams befragt wird. «Spiele gegen Arsenal sind nicht wie Spiele gegen Liverpool», hält der Portugiese fest und erinnert die Londoner an die Titelschlappen der letzten Jahre. «Vielleicht liegt das daran, dass Arsenal die Premier League nicht gewonnen hat. Oder daran, dass Arsenal noch nie die Champions League geholt hat.»
Ouch.
