Die Schweiz gewinnt an den Sommerspielen in Paris die zweite Medaille – in einem Rennen, in dem niemand mit Edelmetall gerechnet hat. Die 27-jährige Zürcherin Julie Derron holt im Triathlon Silber.
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- Die Zürcherin Julie Derron holt im Triathlon an den Olympischen Spielen sensationell die Silbermedaille.
- Der Podestplatz kommt überraschend, da Derron nicht zu den grossen Favoritinnen auf Edelmetall gehörte. Sie selbst sagte im Interview nach dem Rennen aber: «Vor drei oder vier Wochen habe ich meinem Trainer gesagt, dass ich das Gefühl habe, dass ich eine Medaille holen kann.»
- Ihr fast perfektes Rennen erklärt die 27-Jährige wie folgt:« Ich dachte, ich gebe alles, bis es mich verbläst.»
Julie Derron hat alle überrascht – wohl nur sich selber nicht. Die Schweizerin kam mit 46 Sekunden Rückstand nach dem Schwimmen aus der Seine. Sie schloss auf dem Rad umgehend zur Spitzengruppe auf. Danach drückte sie aufs Tempo – zuerst auf dem Rad und dann – und das überraschte – auch auf der Laufstrecke.
Mit ihrem Steigerungslauf legte Derron die Basis zur Medaille. Die Konkurrentinnen mussten eine nach der anderen abreissen lassen. Stärker als Derron war am Ende nur die Französin Cassandre Beaugrand, die sich gut 1000 Meter vor dem Ziel von Derron lösen konnte.
Im Interview bei SRF sagte Derron: «Das war ziemlich das perfekte Rennen. Nach dem Schwimmen musste ich auf dem Velo aufholen. Ich dachte, ich gebe alles, bis es mich verbläst. Auf der Laufstrecke wollte ich einfach so lange wie möglich mithalten, ich weiss nicht genau, was mich geritten hat, aber es überholte mich einfach keine.
Exploit mit Ansage
Derrons Leistung war sensationell – oder wie sie es ausdrückte «ziemlich unglaublich». Sie gewann ein Rennen in Malaysia im Februar und eines in China im April. In der Weltrangliste belegt Derron aber lediglich Platz 10. In der wichtigen World-Series-Wertung belegt Derron bloss Platz 28. Andererseits gewann Julie Derron vor drei Jahren an den Europameisterschaften auch schon Gold.
Für Derron selbst kam der Exploit dann auch nicht sehr überraschend: «Vor drei oder vier Wochen habe ich meinen Trainer gesagt, dass ich das Gefühl habe, dass ich eine Medaille holen kann.» Die Medaille bedeute ihr extrem viel, auch weil sie die letzten Olympischen Spiele in Tokio verpasst habe: Es macht mich extrem stolz und glücklich, mit einer Medaille nach Hause zu gehen.»
Auf die Frage, ob es sie viel Überwindung gekostet habe, ins dreckige Seine-Wasser zu springen, sagte Derron: «Es ist Wettkampftag, da fokussiert man sich auf den Wettkampf. Während des Schwimmens habe ich einmal gedacht, oh Gott, ich schlucke mega viel Wasser. Aber ich vertraue darauf, dass die Regeln eingehalten wurden.»
Olympia 2024
Vom 26. Juli bis 11. August findet in Paris die Sommerolympiade statt. Live-Berichte und Ticker, Medaillenspiegel und alle News immer auf blue News.
Wie die Silbermedaille genau gefeiert wird, weiss Derron noch nicht. Sie sei zwar optimistisch ins Rennen gegangen, eine Medaillenfeier sei aber nicht geplant gewesen: «Wir werden aber sicher zusammen anstossen», so Derron.
An Olympischen Spielen holten die Schweizer Frauen schon zum fünften Mal eine Medaille. Nach Brigitte McMahon (Gold 2000), Nicola Spirig (Gold 2012 und Silber 2016) und Magali Messmer (Bronze 2000) darf fortan auch Julie Derron olympisches Edelmetall tragen.