Rad Strasse Stefan Küng nur vier Zehntel vom Podest entfernt

SDA

28.7.2021 - 10:16

Ist das bitter: Stefan Küng fehlen lediglich vier Zehntel zu einer Olympia-Medaille.
Ist das bitter: Stefan Küng fehlen lediglich vier Zehntel zu einer Olympia-Medaille.
Bild: Keystone

Ist das bitter: Stefan Küng verpasst im olympischen Zeitfahren die angestrebte Medaille äusserst knapp. Der Thurgauer fährt als undankbarer Vierter um lediglich vier Zehntel neben das Podest.

Ist das bitter: Stefan Küng verpasst im olympischen Zeitfahren die angestrebte Medaille äusserst knapp. Der Thurgauer fährt als undankbarer Vierter um lediglich vier Zehntel neben das Podest.

Nach Silber von Marlen Reusser bei den Frauen ist es Stefan Küng wenige Stunden später auf dem Fuji International Speedway fast gelungen, im Kampf gegen die Uhr nachzulegen. Der Zeitfahr-Europameister lieferte sich in seiner Spezialdisziplin mit der Konkurrenz ein enges Rennen um die Medaillen – mit dem schlechten Ende für den Schweizer.

Im Ziel nach 44,2 Kilometern fehlten Küng lediglich vier Zehntel zur Bronzemedaille, die sich der Australier Rohan Dennis sicherte. Auch auf den zweitplatzierten Niederländer Tom Dumoulin büsste er weniger als drei Sekunden ein. Weltmeister Filippo Ganna aus Italien beendete das Rennen als Fünfter nur eine Sekunde hinter Küng.

Roglic Nachfolger von Cancellara

Olympiasieger und damit Nachfolger von Fabian Cancellara wurde der Slowene Primoz Roglic. Der zweifache Vuelta-Gewinner fuhr auf dem schwierigen Olympia-Parcours, weil coupiert und technisch anspruchsvoll, in einer eigenen Liga. Er stellte bei allen Zwischenzeiten die Bestzeit auf und setzte sich am Ende mit über einer Minute Vorsprung vor der Konkurrenz durch.

Damit rechtfertigte Roglic das Vertrauen, das die Slowenen in ihn gesetzt haben, als sie ihm und nicht seinem Landsmann, dem zweifachen Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar, den einzigen Startplatz für dieses Rennen zugesprochen haben. Noch vor Monatsfrist sah die Gefühlslage bei Roglic, dem letztjährigen Gesamtzweiten der Frankreich-Rundfahrt ganz anders aus, als er nach einem Sturz die Tour de France früh aufgeben musste.

Glück nicht auf Küngs Seite

Ähnlich wie Reusser bei ihrem Silber-Coup legte auch Küng einen starken Steigerungslauf hin. Anders als noch vor elf Tagen, als er am zweitletzten Tag der Tour de France als grosser Favorit auf den Sieg das Zeitfahren zu schnell angegangen war und dafür hinter raus den Preis bezahlte, teilte Küng diesmal seine Kräfte besser ein. Bei Rennhälfte belegte er den sechsten Zwischenrang, sechs Sekunden hinter einer Medaille.

Letztlich fehlte ihm nur ein Wimpernschlag zum dritten Edelmetall bei einem internationalen Anlass nach den seinen beiden an der WM gewonnenen Bronzemedaillen in den letzten zwei Jahren im Zeitfahren (2020) und Strassenrennen (2019). Es wird bestimmt eine Zeit dauern, um das zu verdauen. «So ist der Sport. Ich habe meine Leistung gebracht. Diesmal war das Glück nicht auf meiner Seite», zeigte sich Küng kurz nach dem Rennen enttäuscht.

SDA