Endlich darf sie bei Olympia starten. Für Sportkletterin Petra Klingler geht ein Traum in Erfüllung. In Tokio will die Schweizerin über sich hinauswachsen.
2016 änderte sich für Petra Klingler vieles. Einerseits wurde die damals 24-jährige Weltmeisterin in der Disziplin Bouldern. Andererseits fiel der Entscheid, dass Sportklettern in Tokio erstmals olympisch sein wird.
«Road to Tokyo» – die Serie von blue Sport
Für viele Sportlerinnen und Sportler bilden die Olympischen Spiele den Höhepunkt der Karriere. Während etwa die weltbesten Tennisspieler und Fussballer permanent im Rampenlicht stehen, bietet sich vielen Athletinnen und Athleten nur alle vier Jahre die Gelegenheit, sich der breiten Masse zu präsentieren. Im Rahmen der Serie «Road to Tokyo» besucht «blue Sport» Fechter, Ringer oder Karate-Kämpferinnen und wirft einen Blick hinter die Kulissen in einer Zeit, in der so vieles ungewiss ist. So auch die Frage, ob die Spiele letztlich überhaupt stattfinden.
In den letzten fünf Jahren sei das Niveau in ihrer Sportart daher förmlich explodiert, sagt Klingler und ergänzt: «Die Athletinnen und Athleten wurden schneller, technisch besser und machen heute Dinge, die damals keiner für möglich gehalten hatte.» Entsprechend sei es heute aber auch schwieriger, Spitzenresultate zu erzielen. Auf solche wartet die Weltmeisterin von 2016 in dieser Saison noch vergebens.
Doch Petra Klingler vertraut darauf, dass sie im grössten Moment ihrer Karriere die beste Leistung abrufen kann – wie damals bei der WM. «Ich habe bereits erlebt, dass ein Märchen wahr werden kann», so die heute 29-Jährige.
Der Wettkampf in Tokio wird ein spezieller, nicht nur wegen des olympischen Rahmens. Die Kletterer und Kletterinnen messen sich in einer Kombination aus drei Disziplinen: Speed, Bouldern und Lead-Klettern. Klingler käme das entgegen, sagt sie, da sie alle Disziplinen schon immer betrieben habe.
Passt alles zusammen, klettert Petra Klingler in Tokio um eine Medaille. Tränen wird es aber so oder so geben, glaubt die Schweizerin – Freudentränen oder Tränen der Enttäuschung.