Schweden holt Medaille Die Schweizer Curlerinnen verlieren das Bronze-Spiel

Redaktion blue

19.2.2022

Skip Silvana Tirinzoni ist die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
Skip Silvana Tirinzoni ist die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
Bild: Keystone

Als souveräne Erste der Round Robin in die Halbfinals gestartet, müssen die Schweizer Curlerinnen um Skip Silvana Tirinzoni ohne Medaille von den Olympischen Spielen heimreisen.

Redaktion blue

Die zweifachen Weltmeisterinnen unterliegen im Spiel um Bronze den Schwedinnen, den Olympiasiegerinnen von 2018, 7:9.

Nach einer vierjährigen Arbeit mit der Zielsetzung Olympia-Medaille ist der Ausgang der Winterspiele für die Curlerinnen des CC Aarau äusserst bitter. Wie schon im 6:8 verlorenen Halbfinal gegen Japan konnten sie auch im Match gegen die von Anna Hasselborg angeführten Schwedinnen zu keinem Zeitpunkt das hohe Niveau ausspielen, das sie bei den acht Siegen in neun Partien der Round Robin ausgezeichnet hatte.

Zum zweiten Mal keine Curling-Medaille

Wie jetzt in Peking hatten die Schweizer Curlingteams nur 2014 in Sotschi keine Medaille zur Ausbeute der Schweizer Delegation beigetragen. Die Männer des CC Genf und das Glarner Mixed-Duo belegten jeweils den 7. Platz.

Das Spiel um Bronze lief für die Schweizerinnen sehr lange schlecht. Mit dem Vorteil des letzten Steins beginnend, liessen sie sich im 1. End einen Stein stehlen. Von dort weg bis zum vorentscheidenden 2:6 nach sechs Ends markierten sie mit dem letzten Stein jeweils nur einen Punkt, während die Schwedinnen ihrerseits den letzten Stein – wie es sein sollte – in ein Zweierhaus und ein Dreierhaus ummünzten. Den Schweizerinnen glückte der erste Zweier erst im 7. End, als sie schon deutlich im Rückstand lagen. Mit einem Dreierhaus im 9. End kamen sie bis auf einen Stein heran, aber Hasselborg stellte den Sieg mit dem letzten Stein im 10. End sicher.

Fehler im ganzen Team

Fehler und Unzulänglichkeiten zogen sich von Anfang an durch das ganze Schweizer Team. Nach dem 6. End wiesen die Schweizerinnen eine durchschnittliche Quote an gelungenen Versuchen von nur 72 Prozent vor, wogegen es die Skandinavierinnen auf 85 Prozent brachten. 85 Prozent sind ungefähr ein Wert, wie er in einer Partie auf Weltniveau gefordert ist. Alina Pätz büsste auf der vierten Position auf Anna Hasselborg volle 25 Prozent ein (63:88).

Waren die Schweizerinnen in den Partien, in denen es um die Medaillen ging, nicht in der Lage, ihr bekannt hohes Niveau auszuspielen, so darf man den ausserordentlich guten Eindruck nicht vergessen, den sie im Dauerwettbewerb der Round Robin hinterlassen hatten.

Der Live-Ticker zum Nachlesen 

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  • Liveticker beendet
  • 10. End: Schweiz – Schweden 7:9

    Die Schweizerinnen schaffen die Wende nicht, der Traum von der Medaille ist geplatzt.

  • 9. End: Schweiz – Schweden 7:8

    Die Schweiz lebt noch und verkürzt auf 7:8. Die Schwedinnen sind allerdings noch immer im Vorteil, haben sie doch im 10. End den letzten Stein.

  • 8. End: Schweiz – Schweden 4:8

    Die Schwedinnen schreiben zwei Steine und bleiben klar auf Bronze-Kurs. Die Aufgabe für die Schweizerinnen scheint fast schon unlösbar – es käme einem kleinen Curling-Wunder gleich, sollten sie hier noch die Wende herbeiführen.

  • 7. End: Schweiz – Schweden 4:6

    Der Schweiz bietet sich die grosse Chance auf ein Dreierhaus, doch Alina Pätz zeigt Nerven und kann den letzten Stein nicht wunschgemäss platzieren. Damit können die Schweizerinnen nur zwei Steine schreiben und bleiben klar mit 4:6 zurück.

  • 6. End: Schweiz – Schweden 2:6

    Ist das schon die Vorentscheidung? Die Schweizerinnen machen weiter viele Fehler und auf der anderen Seite spielt Schweden gross auf. Im sechsten End können die Schwedinnen gleich drei Steine schreiben und ziehen mit 6:2 davon. Jetzt brauchen Tirinzoni, Pätz und Co. schon ein kleines Curling-Wunder...

  • 5. End: Schweiz – Schweden 2:3

    Erneut bleiben die Schweizerinnen nicht fehlerfrei und als vor dem letzten Versuch zwei Steine der Schwedinnen im Haus liegen und ein Double-Takeout unmöglich scheint, wird Pätz gezwungen, einen Stein zu schreiben. Damit können die Schweizerinnen zwar verkürzen, doch es wird sehr schwierig, das Ding hier noch zu drehen.

  • Nachdenkliche Silvana Tirinzoni und Alina Pätz – noch läuft es nicht nach Wunsch.
    Nachdenkliche Silvana Tirinzoni und Alina Pätz – noch läuft es nicht nach Wunsch.
    Keystone
  • 4. End: Schweiz – Schweden 1:3

    Diesmal lassen sich die Schwedinnen nicht zweimal bitten, schreiben zwei Steine und schnappen sich wieder die Führung. Die Schweizerinnen haben nun wieder den letzten Stein, müssen aber einen 1:3-Rückstand aufholen.

  • 3. End: Schweiz – Schweden 1:1

    Vor dem letzten Stein ist das Haus leer. Die Schwedinnen verzichten aber auf den Punktgewinn und die Führung und behalten lieber den Vorteil des letzten Steins.

  • 2. End: Schweiz – Schweden 1:1

    Auch das noch! Beim Wischen eines Schweizer Steins wird dieser berührt und muss aus dem Spiel genommen werden. Die Schwedinnen können den Vorteil ausnutzen und zwingen die Schweizerinnen zu weiteren Fehlern. Letztlich kann Pätz mit ihrem letzten Stein aber doch noch reüssieren und für die Schweiz ausgleichen.

    Wer gewinnt das Bronze-Spiel?
    Wer gewinnt das Bronze-Spiel?
    Keystone
  • 1. End: Schweiz – Schweden 0:1

    Schade! Beinahe hätten die Schweizerinnen im ersten End zwei Steine schreiben können, doch Alina Pätz' letzter Stein schafft es nicht an der schwedischen Guard vorbei. Damit klauen die Skandinavierinnen den Schweizerinnen einen Stein und gehen in Führung.

  • Los geht's!

    Die Schwedinnen beginnen. Heisst auch: Die Schweizerinnen haben im ersten End den Vorteil des letzten Steins.

  • Gleich geht's los

    Die Spannung steigt. Um 13.05 Uhr geht's los in Peking. Hopp Schwiiz!

  • Zwischen Enttäuschung und Bronze-Hoffnung

    Eigentlich hätten Silvana Tirinzoni und ihre Teamkolleginnen natürlich lieber um Gold gespielt. Doch gegen die Japanerinnen, die am Donnerstag in der Round Robin noch 8:4 besiegt wurde, gab es am Freitag im Halbfinal eine bittere 6:8-Pleite. 

    «Für uns ist es hart, wir sind traurig», sagte Melanie Barbezat nach der Niederlage. «Wir haben die neun Spiele in der Round Robin so gut gespielt, und jetzt verlieren wir diesen Match, der für uns so wichtig war.» Die auf der ersten Position spielende Seeländerin fasste zusammen, was ihre Mitstreiterinnen Esther Neuenschwander, Silvana Tirinzoni und Alina Pätz ebenfalls fühlten.

    Die erfolgsverwöhnten Schwedinnen um Skip Anna Hasselborg, die Olympiasiegerinnen von Pyeongchang, haben allerdings das identische Problem. Auch den Skandinavierinnen bleiben weniger als 24 Stunden, um die Enttäuschung und die Ernüchterung nach dem Halbfinal – sie verloren gegen die Britinnen 11:12 nach Zusatz-End – aus dem Kopf und aus der Seele zu bringen. Das Team, dem es besser gelingt, wird die besseren Medaillenchancen haben.

  • Gibt es heute die 15. Medaille?

    Hallo und herzlich Willkommen zum Bronze-Spiel der Schweizer Curlerinnen gegen Schweden.

    Gewinnt die Schweiz, wäre es die 15. Medaille an diesen Olympischen Spielen. Damit wäre der Schweizer Rekord bei der gesamten Anzahl Medaillen eingestellt: Schon in Calgary 1988 und Pyeongchang 2018 gab es jeweils 15 Medaillen. In Peking stehen wir aktuell bei 14, trotzdem sind es bereits jetzt die erfolgreichsten Winterspiele aller Zeiten für die Schweiz mit sieben Mal Gold, zwei Mal Silber und fünfmal Bronze.