Tag 15 in Tokio. Im Ticker halten wir dich über die Geschehnisse bei den Olympischen Spielen auf dem Laufenden.
Die Schweizer Highlights des Tages
- Beachvolleyball: Bronze für die Schweiz: Einen Tag nach der Halbfinal-Niederlage packen Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré die Chance und gewinnen gegen Tina Graudina und Anastasija Kravcenoka mit 21:19 und 21:15.
- Leichtathletik: Nach dem Schweizer Rekord im Vorlauf und der souveränen Finalqualifikation darf auch die 4x100-m-Staffel der Frauen von einer Medaille träumen. Dafür muss den Schweizerinnen mit Riccarda Dietsche, Ajla Del Ponte, Mujinga Kambundji und Salomé Kora aber nicht nur ein perfekter Lauf gelingen. Der Final steigt um 15:30 Uhr.
- Reiten: Martin Fuchs, Steve Guerdat und Bryan Balsiger müssen in der Qualifikation die Top 10 erreichen, um im Team-Wettkampf in der Entscheidung am Samstag noch dabei zu sein. Die Qualifikation startet am Mittag.
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Kanadas Fussballerinnen erstmals mit Olympia-Gold
Kanada ist kein weisser Fleck mehr auf der Fussball-Landkarte – zumindest nicht im Frauen-Fussball. Im Olympia-Final in Yokohama setzen sie sich gegen Schweden im Penaltyschiessen 3:2 durch.
In der finalen Entscheidung zeigten beide Teams Nerven: Nur fünf von zwölf Schützinnen trafen. Nach 120 Minuten hatte die Partie 1:1 gestanden.
Zum Kreis der Spitzenteams hatten die Kanadierinnen schon vor dem Coup in Japan gehört. An den Olympischen Spielen 2012 und 2016 holten sie jeweils Bronze. Im Final war Kanada das glücklichere, aber sicher nicht das bessere Team. Gestohlen hat die «Ahornblatt-Auswahl» Olympia-Gold aber nicht; in der K.o.-Phase des olympischen Turniers hatte sie vor dem Final die Schwergewichte Brasilien und USA ausschalten müssen.
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Die Schweizer Sprint-Staffel verpasst eine Medaille nur ganz knapp
Was war das für ein enges Rennen über 4x100m bei den Frauen. Bis zur letzten Stabübergabe liefen die Schweizerinnen zumindest um eine Bronzemedaille mit. Während sich die Jamaikanerinnen schon früh von der Konkurrenz absetzten, blieb der Kampf um die weiteren Plätze hart umkämpft. Am Ende reicht es den Schweizerinnen aber leider nur für den vierten Rang, Silber geht an die USA, Bronze an Grossbritannien.
Ähnlich erging es der Staffel auch schon an den Weltmeisterschaften 2019 in Doha und den Europameisterschaften in Berlin von 2018, wo man ebenfalls auf dem undankbaren 4. Platz landete. Die Seilber
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Pferde-Drama statt Olympia-Märchen
Ganz Deutschland litt heute mit Annika Schleu mit. Die Moderne Fünfkämpferin lag vor der letzten Disziplin klar auf Goldkurs, doch dann wurde das Reiten für die Deutsche und das Tier zum Desaster.
Schleu hatte schon zum Start Mühe, das zugeloste Pferd überhaupt auf den Parcours zu bekommen. Verzweifelt peitscht sie auf «Saint Boy» ein, sie zerrt an den Zügeln, doch das verstörte Pferd verweigert sich. Erst als Schleu das Tier nach Zurufen ihrer Trainerin noch härter schlägt, bewegt sich «Saint Boy». Doch lange geht das nicht gut. Das Pferd reisst die Stangen runter und will die Hindernisse nicht überqueren. Annika Schleu sitzt weinend auf dem Pferd, während es zur Disqualifikation kommt.
Und so bleibt der Deutschen statt einer Medaille nur die grenzenlose Enttäuschung und Rang 31. Ebenso traurig sind auch zahlreiche Tierfreunde, die sich in den sozialen Medien über den Umgang mit dem Tier empören. In ihren Augen habe es Schleu mit den Schlägen mehr als übertrieben.
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Frust-Bier löst noch mehr Frust aus
Sie wollten ihren Frust im Alkohol ertränken und haben nun Stubenarrest: Fünf australische Hockeyspieler wurden verwarnt und bleiben bis zu ihrer Rückreise aus Tokio in Isolation, weil sie sich nach der Niederlage im olympischen Finale gegen Belgien aus dem Athletendorf geschlichen hatten, um Bier zu kaufen.
«Das Verhalten der Spieler war ein klarer Verstoss gegen die Covid-19-Protokolle, die bei den Olympischen Spielen in Tokio gelten. Ich bin zutiefst enttäuscht», sagte Australiens Chef de Mission Ian Chesterman. Er sagte, zwei Gruppen von Spielern hätten das Dorf in den frühen Morgenstunden des Freitags verlassen, um in einem Supermarkt Bier zu kaufen – nur eine Gruppe hatte allerdings Erfolg. Weitere Strafen seien nicht geplant, die Betroffenen sind allesamt negativ getestet worden.
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Die traurige Geschichte hinter diesem Gold-Märchen
Im Alter von gerade mal 14 Jahren krönte sich die Chinesin Hongchan Quan beim Turm-Springen aus 10 Metern zur Olympiasiegerin. Damit ist die 1,43 Meter grosse Athletin die zweitjüngste Gold-Medaillen-Gewinnerin der Geschichte.
Bei der Medaillenübergabe freute sich die junge Chinesin aber nicht gerade überschwänglich. Das hat einen Grund. Der Mutter der Olympionikin geht es nämlich nicht gut. «Meine Mama ist krank, ich kenne den Namen der Krankheit nicht genau. Aber ich möchte, dass sie gesund wird.»
Mit dem Gewinn der Goldmedaille erhofft sich Quan, genug Geld zusammenzubekommen, um die Krankheit ihrer Mutter zu heilen. Ihre Eltern hätten ihr vor dem Wettkampf gesagt, sie solle nicht nervös sein. Es sei egal, ob sie eine Medaille gewinne oder nicht, sie solle einfach sie selbst sein. «Diese Worte haben mir geholfen.»
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Stojanovic spricht über den geplatzten Bronze-Traum
Es hätte das Spiel ihres Lebens sein können bei Olympia. Doch Novak Djokovic liess Nina Stojanovic im Mixed Doppel bei Olympia im entscheidenden Spiel sitzen. Er begründete seine Absage mit Schmerzen, die ihn schon in den vorhergehenden Matches geplagt haben.
Trotzdem bitter für Stojanovic, die sich jetzt auch auf Instagram zum geplatzten Traum äusserte: «Nur ich kann die Gefühle kennen, mit denen ich umgehen musste, als ich erfahren hatte, dass ich nicht die Chance haben werde, das wichtigste Spiel meiner Karriere um die olympische Medaille zu bestreiten.» Mittlerweile hat sich die Enttäuschung aber etwas gelegt. Denn das Erlebnis Olympia war auch so bereichernd für Stojanovic. «Ich erkenne auch, wie sehr mich dieses besondere Ereignis mit der tiefsten Emotion erfüllt und mir auch viel Glück gebracht hat.»
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Valenzuela wird sich um viele Ränge verbessern
Noch haben die führenden Golferinnen des Olympiaturniers die 3. Runde nicht beendet. Es zeichnet sich aber ab, dass sich Albane Valenzuela mit einer sehr guten Runde um viele Plätze verbessern wird.
Mit fünf Birdies und einem einzigen Schlagverlust, den sie am letzten Loch einfing, wird die 23-jährige Genferin eine der besten Runden des dritten Wettkampftages abliefern. Mit den 67 Schlägen (4 unter Par) steigerte sie sich ein weiteres Mal um zwei Schläge. Sie dürfte damit in die Nähe eines Diplomrangs kommen.
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Heidrich/Vergé-Dépré holen Bronze
17 Jahre nach Patrick Heuscher/Stefan Kobel gewinnt die Schweiz an Olympischen Spielen zum zweiten Mal eine Medaille im Beachvolleyball. Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré holen sich auch Bronze.
25 Stunden nach der Ernüchterung im Halbfinal gegen die starken Amerikanerinnen präsentierten sich Anouk Vergé-Dépré und Joana Heidrich wieder in gewohnter Stärke. Die Lettinnen fanden gegen die Schweizerinnen kein Rezept. Nur ganz zu Beginn des Spiels gerieten Heidrich/Vergé-Dépré 0:2 in Rückstand. Mit drei Punkten in Serie rissen die Schweizerinnen erstmals die Führung an sich – und gerieten daraufhin nie mehr ins Hintertreffen.
Die Vorentscheidung fiel zu Beginn des zweiten Satzes, als die Schweizerinnen zuerst einen 5:1-Vorsprung fast verspielten (6:5), dann aber bei zwei umstrittenen Bällen jeweils nach «Challenges» den Punkt gewannen. Daraufhin resignierten die Lettinnen. Vom 6:5 bis zum 15:7 gewannen Heidrich und Vergé-Dépré neun von elf Punkten.
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Beach-Gold geht an die USA
Gold im Beachvolleyball geht an die Amerikanerinnen April Ross und Alix Klineman. Die Bezwingerinnen von Heidrich/Vergé-Dépré bezwangen Mariafe Artacho del Solar und Taliqua Clancy aus Australien mit 2:0 (21:15, 21:16)
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IOC entzieht zwei belarussischen Trainern die Akkreditierung
Das Internationale Olympische Komitee hat im Zusammenhang mit dem Fall der Sprinterin Kristina Timanowskaja zwei belarussischen Leichtathletik-Trainern die Olympia-Akkreditierung entzogen. Das habe eine am Mittwoch eingesetzte Disziplinarkommission entschieden. Die provisorische Massnahme sei im Interesse des Wohls der belarussischen Sportler ergriffen worden, die sich noch in der Olympia-Stadt befinden. Die Trainer Artur Schimak und Juri Maisewitsch haben den Angaben zufolge das olympische Dorf umgehend verlassen, nachdem sie dazu aufgefordert wurden.
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Pole holt sensationell Gold über 50 km Gehen
In Sapporo sicherte sich der Pole Dawid Tomala die womöglich letzte Goldmedaille im 50-km-Gehen. Die Zukunft der Disziplin ist unsicher. Für Paris 2024 sind die 50 km schon gestrichen, wie es danach weitergeht, steht noch nicht fest.
In Japan machten die Geher mit einem dramatischen Rennen Werbung in eigener Sache. Tomala führte nach 40 km mit mehr als drei Minuten, im Finish kamen ihm der Deutsche Jonathan Hilbert (2.) und der Kanadier Evan Dunfee (3.) aber gefährlich nahe. Tomalas Sieg ist eine Sensation: Der 31-jährige Pole feierte erst den zweiten Sieg in seiner Karriere nach dem Gewinn der U23-EM über 20 km vor zehn Jahren. Ehe er sich im März in der Slowakei für Tokio qualifizierte, startete er noch nie über 50 km.
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Weitere Corona-Fälle rund um die Olympischen Spiele
Vor dem Abschlusswochenende hat es weitere Corona-Fälle gegeben. Wie das Organisationskomitee in seiner täglichen Information mitteilte, sind 29 Menschen positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden. Am Vortag war mit 31 Fällen ein Höchststand seit dem Beginn der Testserien am 1. Juli erreicht worden. Die Gesamtzahl der Corona-Infizierten im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen erhöhte sich auf 382.