Das junge Schweizer Beachvolleyball-Duo Esmée Böbner/Zoé Vergé-Dépré muss im Viertelfinal die Segel streichen und spielt nicht um die Medaillen. Dennoch überwiegt die Freude über ein gutes Turnier.
Esmée Böbner und Zoé Vergé-Dépré stehen nur wenige Minute nach ihrer Niederlage gegen die Silbermedaillengewinnerinnen von 2021 unter den Bäumen der Mixed Zone neben dem Eiffelturm – und sie können erstaunlich schnell die Enttäuschung abschütteln und nach vorne blicken.
Einige wenige Punkte entschieden zugunsten der Australierinnen Taliqua Clancy/Mariafe Artacho. «Am Schluss haben wir etwas die Ruhe verloren», stellt Esmée Böbner fest. «Den klaren Kopf, um die Chancen zu nutzen, die wir uns eigentlich erspielt haben.» Die 24-jährige Luzernerin findet, sie hätten «das perfekte Spiel nicht gefunden».
Fast der Sieg, trotz nicht optimalem Spiel
«Es war nicht unser bestes Spiel», hält auch Zoé Vergé-Dépré fest. «Und trotzdem hätte es fast zum Sieg gereicht.» Und damit wechseln die beiden eben in den Modus der Reflexion. Bereits ihre Olympiaqualifikation, mit der sie die Bronzegewinnerinnen von Tokio, Joana Mäder und Zoés Schwester Anouk Vergé-Dépré, ausgebootet hatten, war eine Überraschung. Nun zeigten sie, dass sie sich den Platz auf der grossen Bühnen redlich verdient hatten.
Mit vier Siegen und ohne Niederlage zogen die Zentralschweizerin und die zwei Jahre ältere Bernerin in die Viertelfinals ein und scheiterten dort nur knapp. «Es ist schön zu sehen, dass wir das, was wir im Mentaltraining gelernt haben, durchziehen konnten», sagte Esmée Böbner. «Nämlich Punkt für Punkt zu spielen, im Moment zu leben und Spass zu haben. Wir sind stolz, auf das, was wir erreicht haben, wir sind über uns hinausgewachsen.»
Spass und Lust auf mehr
«Wir hatten extrem viel Spass auf dem Feld und haben beim wichtigsten Turnier des Jahres unsere Leistung geliefert», sagte Vergé-Dépré zurecht. Es sei eine wahnsinnig tolle Erfahrung gewesen, stellten die beiden unisono fest. Eine, die auch viel Lust auf mehr macht. «Das ist eine grosse Erfahrung für die nächsten vier Jahre.»
Ein Schweizer Final war nach der Niederlage nicht mehr möglich. Der letzte Wunsch von Böbner und Vergé-Dépré ging aber in Erfüllung. «Jetzt hoffen wir, dass wenigstens Nina (Brunner) und Tanja (Hüberli) gewinnen und in den Halbfinal einziehen.»
ck, sda