In Frankreich ist das Duell zwischen OGC Nizza und Olympique Marseille am Sonntagabend nach Tumulten abgebrochen worden. Wer die Schuld am Spielabbruch trägt, wird heftig diskutiert.
Eine Viertelstunde vor Spielende stürmten Zuschauer auf das Spielfeld im Allianz Riviera-Stadion in Nizza und es kam zu Auseinandersetzungen zwischen Fans und Spielern beider Clubs, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Bereits seit Spielbeginn waren regelmässig Gegenstände von den Tribünen auf das Spielfeld geworfen worden, wie der Sender CNews berichtete.
Als in der 75. Minute Marseille-Spieler Dimitri Payet vor einem Eckschuss von einem Wurfgeschoss am Rücken getroffen wurde, sank er zunächst zu Boden. Dann warf er mit mehreren Plastikflaschen auf Nizza-Fans, andere Teamkollegen schlossen sich ihm an, wie CNewa berichtete. Daraufhin drängten Nizza-Fans aufs Spielfeld, um die gegnerischen Spieler anzugehen, was zu heftigen Auseinandersetzungen und Schubsereien auch zwischen Spielern und Clubverantwortlichen führte. Nach dem Platzsturm wurde die Partie unterbrochen.
Als die Partie schliesslich nach 90 Minuten zu Ende gespielt werden sollte, kam die Mannschaft von Trainer-Routinier Jorge Sampaoli nicht auf das Feld zurück. Während Nizza offenbar zum Weiterspielen bereit war, wollten die Marseille-Spieler nicht zurück aufs Feld, hiess es. Einige seien bei dem Gerangel verletzt worden.
Liga-Verantwortliche wollten eine Fortsetzung
Nizza-Präsident Jean-Pierre Rivère zum Vorfall: «Es ist eine Enttäuschung, dass es so endet. Was das Feuer entfacht hat, war die Reaktion der Marseille-Spieler, die die Flaschen zurück auf die Tribüne geworfen haben. Die Marseille-Security musste nicht auf dem Spielfeld intervenieren und unsere Spieler schlagen.»
OM-Präsident Pablo Longoria rechtfertigte später gegenüber RMC Sports die Weigerung gegen die Fortsetzung der Partie. «Wir haben entschieden, das Spiel aus Gründen der Sicherheit unserer Spieler nicht fortzusetzen», so Longoria dem TV-Sender. «Was heute passiert ist, ist völlig inakzeptabel.»
Longoria kritisierte die französische Liga, die aus Gründen der öffentlichen Ordnung eine Fortsetzung der Partie angeordnet habe. Das sei nicht akzeptabel, betonte der Vereinschef und nannte dies als Grund, warum das Team nach Marseille zurückgekehrt sei. «Der Schiedsrichter war auf unserer Seite, seine Entscheidung war, das Spiel zu unterbrechen», erklärte Longoria. Der Abbruch in Nizza war das unrühmliche Ende des Spieltages in der französischen Liga. Bald wird man auch Xherdan Shaqiri in der Ligue 1 bewundern können. Der Schweizer Natispieler wechselt zu Lyon.
jar/dpa