Superstar verärgert Arbeitgeber Messi verreist für PR-Trip nach Saudi-Arabien – ohne Erlaubnis von PSG

SB10

2.5.2023

Lionel Messi sorgt mit einem PR-Trip für rote Köpfe in Paris. 
Lionel Messi sorgt mit einem PR-Trip für rote Köpfe in Paris. 
Imago

Lionel Messi ist am Montag in Saudi-Arabien eingetroffen. Doch eine Erlaubnis für den Trip in die Wüste hat der PSG-Superstar von seinem Arbeitgeber nicht gekriegt.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Lionel Messi hat gemäss einem Bericht ohne Erlaubnis von PSG einen PR-Trip nach Saudi-Arabien unternommen. Der 35-Jährige fehlte am Montag auch beim Training. 
  • Der Argentinier ist für Saudi-Arabien als Tourismusbotschafter unterwegs.
  • Die Wege von PSG und Messi könnten sich in Kürze trennen. Neben Barcelona soll ihm ein Mega-Angebot vom saudischen Verein Al-Hilal vorliegen.

Messi ist zu einem vertraglich vereinbarten Besuch in Saudi-Arabien eingetroffen. Der Weltmeister ist für den Wüstenstaat, bei dem die Menschenrechte so viel zählen wie ein Abseits-Tor, als Tourismus-Botschafter unterwegs. Wie viel Geld der 35-Jährige für die Promo-Tour kassiert, ist nicht überliefert. Die Bandbreite der herumgereichten Zahlen in der Medienlandschaft reicht von 5 bis 25 Millionen Euro.

Problematisch ist aus Sicht des Argentiniers, dass der Kurz-Trip offenbar gemäss einem Bericht von «L'Équipe» weder von PSG-Trainer Christophe Galtier noch von Sportchef Luís Campos genehmigt wurde.

Normalerweise haben die PSG-Profis nach einem Sonntagsspiel oft zwei Tage frei. Auch diese Woche war das ursprünglich so angedacht. Aufgrund der aktuellen sportlichen Krise informierte Galtier die Spieler, dass dieses Privileg nur bei einem Sieg gegen Lorient Bestand haben würde. 

Training verpasst

Nach der 1:3-Pleite im Prinzenpark gegen Lorient strich Galtier seinen Schützlingen den trainingsfreien Montag. Dummerweise der Tag, an dem Messi endlich seinen Verpflichtungen nachkommen wollte. Er verschob den Trip bereits zwei Mal, ein drittes Mal lag für ihn und sein Umfeld offenbar nicht mehr drin.

Zwar hat der siebenfache Weltfussballer im Vorfeld um Erlaubnis für die Reise in den Nahen Osten gebeten, einen neuen Antrag, um am Montag fehlen zu dürfen, gab es jedoch gemäss dem Bericht nicht. Das Lager von Messi argumentierte, die Reise könne auch heuer nicht mehr verschoben werden, da es in Saudi-Arabien bald auch sehr hohe Temperaturen gebe.

So hielt Galtier am Montagmorgen eine Ansprache, in der er seine Spieler zu mehr Engagement aufforderte. Nicht anwesend bei seiner Rede: Lionel Messi, der fast 6000 Kilometer von Paris entfernt als Werbe-Träger fungierte. Ob dem Argentinier ein Nachspiel droht, bleibt abzuwarten.

Barcelona lockt Messi

Der Vorfall kommt dabei zu einem brisanten Zeitpunkt. Der Vertrag von Messi läuft Ende Saison aus. Nachdem es lange auf eine Verlängerung hinauslief, mehrten sich jüngst die Anzeichen, dass es zu einer Trennung kommen wird. Französischen Medienberichten zufolge soll Vater und Manager Jorge bei den Verhandlungen mit dem reichen Hauptstadt-Club mehr Geld gefordert haben. 

Das Vorgehen vom Messi-Umfeld ist vermutlich auch taktisch bedingt. «La Pulga» liebäugelt mit einer Rückkehr zum FC Barcelona. Für seinen Herzensverein spielte er vor seinem Wechsel zu Paris Saint-Germain im Sommer 2021 über 20 Jahre. 

Messi hatte den massiv verschuldeten Club verlassen müssen, der FC Barcelona konnte sich den hoch bezahlten Argentinier schlicht nicht mehr leisten. Auch das Financial Fairplay der spanischen Liga hatte damals eine Rolle gespielt. Eine Wiedervereinigung liegt nun offenbar im Bereich des Möglichen, auch wenn die finanzielle Situation den Katalanen weiterhin angespannt ist.

Wechselt nach Ronaldo auch Messi nach Saudi-Arabien?

Berichten zufolge soll Messi auch ein irrwitzig hohes Angebot von Al-Hilal aus Saudi-Arabien vorliegen haben. Bei diesem könne der Argentinier angeblich mehr als 400 Millionen Euro im Jahr verdienen.

Bereits unter Vertrag in Saudi-Arabien ist sein langjähriger Rivale Cristiano Ronaldo, der vor wenigen Monaten einen Vertrag über zweieinhalb Jahre bei dem saudischen Club Al-Nassr unterschrieben hat. Medienberichten zufolge soll der Portugiese inklusive Werbeeinnahmen umgerechnet rund 200 Millionen Euro pro Spielzeit bekommen.

Ein Wechsel von Messi nach Saudi-Arabien dürfte vor allem seinen aktuellen Arbeitgeber verärgern. PSG mit Präsident Nasser Al-Khelaifi an der Spitze gehört den Kataris, die mit Saudi-Arabien um die Hegemonialmacht in der Region streben.