Granit Xhaka äussert sich vor dem Nati-Zusammenzug zu seiner getätigten Kritik an den Trainings und erklärt, was er damit erreichen wollte – und was nicht.
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- Granit Xhaka erklärt in einem Interview seine Kritik an den Trainings mit der Nationalmannschaft und stellt klar, dass seine Aussagen gar nicht gegen Coach Murat Yakin gerichtet waren.
- Dennoch berichtet der Nati-Captain von einem «tollen, ehrlichen Gespräch» mit seinem Chef und will sich in Zukunft noch mehr einbringen.
- Xhaka nimmt auch den Verband in die Pflicht und wünscht sich in Zukunft bessere Trainingsbedingungen.
Nach dem 2:2-Remis der Schweizer Nati im Kosovo ärgert sich Captain Granit Xhaka über den schwachen Auftritt und kritisiert auch die Trainingsleistungen. «Die ganze Woche über hatten wir wenig Tempo im Training – so sind wir dann auch aufgetreten», spricht Xhaka Klartext – und löst so ein kleines Erdbeben aus.
Spekulationen über Differenzen zwischen dem Captain und Trainer Murat Yakin nehmen in der Folge Fahrt auf, insbesondere als Yakin eine Aussprache ankündigt.
Xhaka stellt im Interview mit SRF nun klar: «Ich hatte ein tolles, offenes, ehrliches Gespräch mit Murat Yakin. Ich glaube, das hat beiden gutgetan.» Der 31-Jährige untermauert, es gäbe überhaupt keine Probleme zwischen ihm und dem Nati-Coach: «Wir suchen das Gespräch jetzt mehr. Hoffentlich wird das in Zukunft noch besser.»
«Wenn es sein muss, mache ich das heute nochmals»
Xhaka will sich künftig noch mehr einbringen. «Mit all meinen Erfahrungen, die ich auf internationalem Niveau gemacht habe, kann ich dem Trainer und dem Verein auch helfen», ist er überzeugt. «Obwohl ich ein Spieler bin, darf ich meine Meinung sagen. Das gehört dazu.»
Xhaka erklärt auch, dass sich seine Aussagen nach dem Kosovo-Spiel gar nicht gegen Yakin gerichtet habe. «Es war keine Kritik gegen den Trainer, sondern für die Mannschaft und für den Verband. Dass wir wieder mehr machen müssen. Es geht nicht um die Trainingseinheiten, sondern um die Infrastruktur und die Trainingsplätze», erklärt der Leverkusener. «Das war meine Message. Und die ist vor allem im Abschlusstraining vor dem Match gegen Andorra angekommen.»
Abgesehen vom Zeitpunkt, der «vielleicht falsch» gewesen sei, würde Xhaka rückblickend gleich handeln. «Wenn es sein muss, mache ich das heute nochmals. Es wurde viel geschrieben, aber es geht hier nicht um mich oder den Trainer, sondern um den ganzen Verband.»
Xhaka fordert bessere Trainingsbedingungen
Vom SFV wünscht sich Xhaka noch bessere Einrichtungen. «Wir als Spieler fordern die besten Plätze. Man muss sagen, dass wir in letzter Zeit nicht die besten Plätze hatten. Dann kann man auch nicht auf ganz hohem Niveau trainieren», so der 117-fache Nationalspieler. «Hoffentlich erhalten wir in den nächsten Jahren eine Base, unseren Trainingsplatz, auf dem wir auch vernünftig trainieren können.»
Denn für Xhaka ist eines klar: «Wir dürfen sicher nicht bequem werden. Wir wissen, dass wir mit unserer Qualität viele Nationen schlagen können. Aber heutzutage ist keine Nation klein. Wir müssen nochmals einen Schritt mehr machen – vor allem sich gegenseitig pushen und auch mal eine Kritik annehmen, die einen vielleicht weiterbringt.»
Das seien Kleinigkeiten, die in einer Mannschaft aber enorm viel ausmachen können, erklärt Xhaka und unterstreicht: «Wenn einer das nicht einstecken kann, ist er am falschen Ort. Das gehört auf diesem Niveau dazu.»