Fabian Schär hat seinen Rücktritt aus der Schweizer Nati bekannt gegeben. Damit ist die Bahn frei für seinen langjährigen Konkurrenten Nico Elvedi. Oder drängt sich ein anderer Innenverteidiger auf?
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Fabian Schär spielt nicht mehr für die Schweizer Nationalmannschaft.
- Nach dem Abgang von Yann Sommer verliert Murat Yakin damit eine weitere wichtige Stütze in der Abwehr. Wer kann sich jetzt in der Innenverteidigung aufdrängen? Yakin hat mehrere Optionen.
- Die Schweiz startet im September in die Nations League, wo sie auf Spanien, Serbien und Dänemark trifft.
Nach Xherdan Shaqiri und Yann Sommer gibt auch Fabian Schär seinen Rücktritt aus der Nati bekannt. Die Meldung am Montag schlägt weniger hohe Wellen als bei den Publikumslieblingen Shaqiri und Sommer, dürfte rein sportlich gesehen aber mehr ins Gewicht fallen.
Shaqiri war zuletzt in der Nati nur noch Ergänzungsspieler, Sommer hat mit Gregor Kobel einen Nachfolger auf Top-Niveau. Mit Schär verliert die Nati einen Innenverteidiger, der zuletzt unverzichtbar war. Der 32-Jährige hatte grossen Anteil an der starken EM der Schweiz, verpasste keine Minute.
Jetzt hat er genug von der Nati. Schär will sich auf seinen Klub Newcastle United konzentrieren. Und kurz vor dem ersten Nati-Zusammenzug nach der EM kommt die Frage auf, was Schärs Rücktritt fürs Team von Murat Yakin bedeutet.
Elvedi in der Pole-Position, aber die jungen Wilden kommen
Nico Elvedi, der in den letzten Jahren mit Schär um den Platz in der Innenverteidiger neben Abwehrboss Manuel Akanji konkurrierte, ist die logische Lösung, zumindest für die kurzfristige Zukunft. Elvedi hatte im Nationalteam aber auch schon ein besseres Standing. An der EM spielte er keine einzige Minute. Und nach einer schwierigen letzten Saison bei Borussia Mönchengladbach muss er sich jetzt neu beweisen.
Die Konkurrenz schläft nicht. Cédric Zesiger ist in Wolfsburg Stammspieler. Und er ist Linksfuss. Will Yakin künftig wieder mit einer Viererkette spielen – oder sollte Ricardo Rodriguez mal in der Dreierabwehr ausfallen – könnte das einem Linksfuss in die Karten spielen.
Mittel- und langfristig werden auch Becir Omeragic (22 Jahre), Leonidas Stergiou (22) und Aurèle Amenda (21) Ambitionen haben. Omeragic ist Stammspieler bei Montpellier, genoss bislang – auch wegen der starken Konkurrenz – aber noch nicht viel Vertrauen von Yakin. Stuttgart-Legionär Stergiou, aktuell verletzt, kam an der EM zu drei Kurzeinsätzen, allerdings als Rechtsverteidiger. Amenda muss sich nach seinem Wechsel zu Eintracht Frankfurt zunächst in der Bundesliga beweisen, ist aktuell aber ohnehin noch bei der U21 wichtig.
Die Nati ist in der Abwehr auch ohne Schär für die Zukunft gerüstet. In den anstehenden Spielen in der Nations League wird Yakin die Möglichkeit bekommen, Dinge auszuprobieren. Und auch Spielern eine Chance zu geben, die bislang etwas im Schatten von Akanji und Schär standen.