Manchester United bleibt im Europa-League-Halbfinal trotz zahlreicher Torchancen am FC Sevilla hängen. Der Ärger bei den roten Teufeln ist gross – vor allem unmittelbar nach dem entscheidenden Gegentreffer.
Insbesondere in der zweiten Halbzeit hat Manchester United das Geschehen gegen den FC Sevilla zu grossen Teilen unter Kontrolle. Weil Martial, Rashford und auch Greenwood die Kaltblütigkeit im gegnerischen Sechzehner aber für einmal vermissen lassen, zeichnet sich im ersten Europa-League-Halbfinal eine Verlängerung ab – bis zur verhängnisvollen 78. Minute.
Dann lässt Uniteds Aussenverteidiger Williams Gegenspieler Navas für dessen Flanke alle Zeit der Welt, bevor die Innenverteidigung Sevillas Stürmer Luuk de Jong im Zentrum komplett vergisst. Der Niederländer lässt sich nicht zweimal bitten und markiert den 2:1-Siegtreffer für die Spanier. Der Frust bei ManUtd ist riesig.
Umittelbar nach dem Gegentreffer wird von den TV-Kameras eingefangen, wie Mittelfeld-Stratege Bruno Fernandes und Innenverteidiger Victor Lindelöf auf dem Platz heftig aneinandergeraten. Dabei scheint der Portugiese seinem Mitspieler die Hauptschuld am Gegentreffer zu geben. Schliesslich ist es der Schwede, der De Jong in seinem Rücken aus den Augen verliert.
Doch Lindelöf sieht das offenbar ein völlig anders und lässt sich die Vorwürfe nicht gefallen. Schnellen Schrittes und mit grimmigem Blick geht er auf Fernandes zu und deckt ihn mit unschönen Worten ein. Auf die Übersetzung der Lippenleser verzichten wir an dieser Stelle, dass Lindelöf seinen Mitstreiter – der übrigens für das zwischenzeitliche 1:0 sorgt – aber nicht mit einer Lobeshymne eindeckt, erklärt sich von selbst.
Mit dem Ausscheiden aus der Europa League ist die Saison für Manchester United gelaufen – im dritten Jahr in Folge bleiben die «Red Devils» ohne einen Titelgewinn. Und im gestrigen Halbfinal gegen Sevilla hat sich eindrücklich gezeigt: Die Mannschaft von Ole Gunnar Solskjaer hat noch viel Arbeit vor sich.