Der FC Sevilla greift am kommenden Freitag nach dem sechsten Titel in der Europa League. Die Spanier setzten sich am Finalturnier in Deutschland gegen Manchester United in den Halbfinals 2:1 durch.
Der FC Sevilla rettete mit seinem Final-Vorstoss die Ehre der spanischen Klubs in diesem langen Europacup-Sommer. Nachdem die Grossen aus Madrid und Barcelona in der Champions League spätestens in den Viertelfinals ausgeschieden sind, verhinderte Sevilla nun, dass in der zweiten Saison in Folge kein Klub aus der gemäss UEFA-Ranking besten Liga in einem europäischen Final steht. Im Endspiel am Freitag in Köln trifft der FC Sevilla auf Inter Mailand oder Schachtar Donezk.
Für die Entscheidung war der eingewechselte Niederländer Luuk de Jong in der 79. Minute besorgt. Der Stürmer, einst unter Lucien Favre bei Borussia Mönchengladbach durchgefallen und gegen Manchester United erst im Verlaufe der zweiten Halbzeit eingewechselt, lenkte eine Flanke von der rechten Seite aus kurzer Distanz und unbedrängt ins Tor. Insbesondere Manchesters Innenverteidiger Harry Maguire stand in dieser Aktion viel zu weit entfernt von De Jong entfernt.
Dass das Spiel letztlich auf die Seite von Sevilla kippte, entsprach nicht unbedingt dem Spielgeschehen. Manchester United war nämlich zuvor seiner Favoritenrolle vorab nach der Pause an sich gerecht geworden. In der Startphase der zweiten Hälfte kamen die Engländer zu einer Vielzahl bester Chancen. In erster Linie der französische Stürmer Anthony Martial scheiterte aber wiederholt an Sevillas Torhüter Bono.
Keine englische Mannschaft mehr europäisch
Die Engländer hatten sich offensiv schon im Viertelfinal gegen den FC Kopenhagen schwer getan. In diesem Spiel sorgten sie erst in der Verlängerung und mittels Penalty für den 1:0-Sieg. Und auch gegen Sevilla traf Manchester United nur mittels Penalty durch den Portugiesen Bruno Fernandes (9.).
Die im Verlauf des Wettbewerbs mit nur vier Gegentoren in elf Partien defensiv starken Engländer verspielten diese Führung jedoch ziemlich rasch wieder. Schon nach 26 Minuten glich Sevillas Flügel Suso zum 1:1 aus.
Dieser Treffer war letztlich der Anfang vom Ende für Manchester United und die Klubs der Premier League. Im letzten Jahr stellte die englischen Liga alle vier Europacup-Finalisten. In dieser Saison ist Manchester United als letzter Vertreter ausgeschieden – einen Tag nach dem Stadtrivalen Manchester City in der Champions League. Damit sind keine englische Mannschaften mehr auf europäischer Ebene vertreten.
Telegramm:
FC Sevilla – Manchester United 2:1 (1:1)
Köln. – SR Brych (GER). – Tore: 9. Bruno Fernandes (Foulpenalty) 0:1. 26. Suso 1:1. 78. De Jong 2:1.
FC Sevilla: Bono; Navas, Koundé, Diego Carlos, Reguilon; Banega, Fernando, Jordan (87. Gudelj); Suso (75. Vazquez), En Nesyri (56. De Jong), Ocampos (56. El Haddadi).
Manchester United: De Gea; Wan-Bissaka (87. Fosu-Mensah), Lindelöf, Maguire, Williams (87. James); Fred; Greenwood (93. Ighalo), Bruno Fernandes, Pogba, Rashford (87. Mata); Martial.
Bemerkungen: Sevilla ohne Corchia (verletzt), Manchester United ohne Shaw und Jones (beide verletzt). Verwarnungen: 17. Williams (Foul). 21. Diego Carlos (Foul). 67. Rashford (Unsportlichkeit). 86. Maguire (Foul). 87. El Haddadi (Unsportlichkeit).