Der erste Einsatz von Lionel Messi für Inter Miami hält, was sich die Club-Bosse um David Beckham erhofft haben: Aufmerksamkeit und Erfolg. Die Stars kommen – und der Weltfussballer trifft zum Sieg.
Auch die grössten Stars huldigten Lionel Messi nach seinem Traumeinstand für Inter Miami. «Was für ein grossartiger Start», twitterte der deutsche Fussball-Nationalspieler Thomas Müller am Samstagmorgen. «Unglaublich», schrieb Basketballer LeBron James in Grossbuchstaben – und Miteigentümer David Beckham stand mit Tränen in den Augen am Seitenrand.
Mit einem traumhaft verwandelten Freistoss in der vierten Minute der Nachspielzeit hat Messi Inter Miami bei seinem Debüt zu einem 2:1-Erfolg im nordamerikanischen Leagues Cup gegen den mexikanischen Club Cruz Azul geschossen.
Promis wollen sich Spektakel nicht entgehen lassen
«Was ich gesehen habe, war das Tor», sagte der 36 Jahre alte Argentinier in einem ersten Interview noch auf dem Feld während der Feierlichkeiten nach dem Spiel. «Ich wusste, dass ich treffen musste.» Er lässt es einfach klingen. Es sah auch einfach aus. Es war eine Situation wie geschaffen für den Weltfussballer: ein Freistoss in der Nachspielzeit aus zentraler Position kurz hinter der Strafraumgrenze. Messi streichelte den Ball mit seinem linken Zauberfuss in den linken Winkel. Der Rest war Ekstase und Feuerwerk.
Die Aufregung um den Weltmeister war bereits zuvor riesig. Rund 21 000 Zuschauer kamen – darunter neben LeBron James auch Serena Williams, Gloria Estefan oder Kim Kardashian. Natürlich war auch die Familie von Miami-Miteigentümer Beckham da. Sie liessen es sich nicht nehmen, Erinnerungsfotos von diesem denkwürdigen Tag zu machen.
Messi mit der nötigen Lockerheit
Dabei nahm Messi zunächst auf der Bank Platz, unmittelbar neben den prominenten Fans. Lächelnd umarmte er lange Basketballer James, der auf seinen Kanälen kommentierte: «Willkommen Bruder. Immer schön, Grossartigkeit zu sehen und in ihrer Nähe zu sein.»
Messi wirkte gelöst, winkte immer wieder ins Publikum, in der Halbzeit machte er sich ein paar Minuten warm. In der 54. Spielminute dann kam der Weltmeister frenetisch bejubelt ins Spiel – zusammen mit dem ebenfalls kürzlich verpflichteten spanischen Ex-Weltmeister Sergio Busquets. «Grossartige Dinge werden passieren. Ich fühle den gleichen Wunsch, den ich schon immer als Wettkämpfer verspürt habe, und möchte gewinnen und Miami helfen, zu wachsen», hatte der 36 Jahre alte Messi in der Vorwoche bei seiner Vorstellung gesagt.
Das kann der noch junge Club gut gebrauchen: Inter Miami hat in der amerikanischen Major League Soccer (MLS) seit elf Spielen nicht mehr gewonnen und liegt in der Eastern Conference derzeit auf dem letzten Platz. Auch deshalb hat der Club nun aufgerüstet und für das Team von Trainer Gerardo Martino neben Messi auch die langjährigen spanischen Nationalspieler Sergio Busquets und Jordi Alba vom FC Barcelona verpflichtet. Mehr als 100 Millionen US-Dollar soll sich Miami das gekostet haben lassen – für Messi-Momente wie an diesem Freitagabend in Fort Lauderdale.
dpa / mar