Rückendeckung Schweizer Fans stellen sich hinter Granit Xhaka

tbz

31.10.2019

Granit Xhaka (l.) erhält aktuell viel Zuspruch aus der Schweiz.
Granit Xhaka (l.) erhält aktuell viel Zuspruch aus der Schweiz.
Bild: Getty/Keystone

Nachdem sich Granit Xhaka am Wochenende mit den Arsenal-Fans anlegt, steht der Schweizer Nati-Spieler in England massiv in der Kritik. Aus seinem Heimatland erhält er Rückendeckung.

Am Sonntag legt sich Granit Xhaka bei seiner Auswechslung im Spiel gegen Crystal Palace mit den Arsenal-Fans an. Er schleicht beim Stand von 2:2 vom Platz, fordert die Fans auf, ihn lauter auszupfeifen und antwortet ihnen schlussendlich mit einem unmissverständlichen «f*** off». Seither brennt auf der Insel der Baum, Xhaka wird von Fans, TV-Experten und ehemaligen Spielern gleichermassen kritisiert und ist sogar von Trainer Unai Emery für das League-Cup-Spiel vom Mittwoch in Liverpool aus dem Kader gestrichen worden.



Hierzulande herrscht deutlich mehr Verständnis für die Aktion des Nati-Spielers. Auch wenn sich in den sozialen Medien nicht nur positive Kommentare über die Reaktion des 27-Jährigen finden, so ist die klare Mehrheit doch der Meinung, der Basler habe nicht viel falsch gemacht.

Dürfen Zuschauer alles?

Eine Frage, die man sich automatisch im Zusammenhang mit den Szenen vom Sonntag stellt, beschäftigt auch Walter Gerber, der auf der Teleclub-Facebook-Page fragt: «Dürfen Zuschauer alles?»

Wo zieht man die Grenze, weshalb darf ein Sportler nicht zurückgeben, wenn er beschimpft und beleidigt wird? Für James Nikolas ganz klar – ein Captain gibt auch mal zurück: «Ein Leader reagiert genau so. Eine degenerierte Katzenfrau wäre vielleicht ruhig geblieben.»



Viele wundern sich über das Verhalten der Arsenal-Anhänger und stellen infrage, ob man sie überhaupt «Fans» nennen darf. «Ein Fan steht hinter seiner Mannschaft und hinter seinen Spielern. Er pusht sie und hilft ihnen. Es ist verdammt nochmal Fussball und wenn das diesen Prosecco-Fans nicht passt, können sie Ballett schauen gehen», meint Philippe Haldemann, der Riko Benninger damit direkt aus dem Herzen spricht: «Das ist die heutige Wattebäuschel-Generation! Im Fussball baut man seiner Mannschaft schnell ein Denkmal, aber genauso schnell pinkelt man dieses an.»



Derweil geht Daniel Lüthi sogar noch einen Schritt weiter, für ihn haben die Provokateure vom Sonntag den Namen «Fan» nicht verdient: «Fans? Welche Fans? Solche Leute sind keine Fans. Fans sind Menschen, die Spieler aufmuntern, wenn es schlecht geht. Aber das ist ja beim Fussball schon lange vergessen gegangen, was zählt ist Sieg, Geld, Bier und Leuchtpetarden.»

Ganz allgemein betrachtet die Sache Arber Rama, dem es egal ist, was Granit Xhaka für einen Stellenwert bei den Arsenal-Fans hat: «Profifussballer hin oder her, Mensch ist Mensch! Lieber motivieren als runtermachen. Peace.»

Schweizer Rückendeckung

Dass er in der Schweiz mehr Zuspruch erhält als in England, hat Xhaka offenbar auch selber bereits erkannt. Auf Instagram wechselte er jedenfalls sein Profilbild, sodass er nun im Schweizer Nati-Dress zu sehen ist.

Nach dem Zwischenfall am Sonntag änderte Xhaka sein Profilbild auf Instagram.
Nach dem Zwischenfall am Sonntag änderte Xhaka sein Profilbild auf Instagram.
Bild: Screenshot Instagram

Grande Xhaka!

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