Auch nach dem Rücktritt von Spaniens Verbandspräsident Luis Rubiales kommen weitere Details zum ganzen Skandal ans Tageslicht. Dieses Mal im Brennpunkt ist die Medienchefin Patricia Perez.
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- Der Kuss-Skandal rund um Luis Rubiales ist auch nach dessen Rücktritt noch nicht vom Tisch.
- Vor Gericht schildert die Medienchefin Patricia Perez, wie sie drei Stunden lang eingeschlossen und unter Druck gesetzt wurde.
- Rubiales könnte für seine Vergehen für bis zu vier Jahre ins Gefängnis kommen.
Die spanische Fussballwelt steht nach dem ganzen Fiasko rund um Verbandspräsident Luis Rubiales vor einem Scherbenhaufen. Und obwohl dieser nach dem Kuss-Skandal sein Amt doch noch niederlegte, wird das Chaos weiterhin eher grösser statt kleiner.
Derzeit läuft gegen Rubiales ein Verfahren wegen sexueller Nötigung, nachdem die Spielerin Jenni Hermoso Mitte September Anzeige erstattet hat. Darüber hinaus wird Rubiales vorgeworfen, die Weltmeisterin nach dem Übergriff unter Druck gesetzt zu haben.
Mit Druck zur gefälschten Medienmitteilung
Allem Anschein nach hat Rubiales aber nicht nur die Spielerinnen eingeschüchtert, sondern weitere Beteiligte wie die Medienchefin Patricia Perez. Sie wurde vor Gericht in Madrid als Zeugin geladen und schilderte dort einen Vorfall, bei dem Rubiales sie drei Stunden lang eingeschlossen und erpresst haben soll. Es ging dabei um ein Statement, das sie autorisieren sollte, in dem der Kuss als einvernehmlich bezeichnet wurde.
Tatsächlich war in der Mitteilung am Ende zu lesen, dass es sich beim Kuss um eine einvernehmliche Geste handelte. Der genaue Wortlaut aus Sicht von Hermoso: «Der Präsident und ich haben ein grossartiges Verhältnis, sein Verhalten uns gegenüber war ausgezeichnet und es war eine natürliche Geste der Zuneigung und Dankbarkeit. Mehr kann man über eine Geste der Freundschaft und der Dankbarkeit nicht nachdenken.»
Es drohen vier Jahre Haft
Neben Rubiales soll in der Situation auch dessen Vater Luis Manuel anwesend gewesen sein, dazu weitere Verbandsfunktionäre. Wie der spanische Staatsgerichtshof mitteilt, handelt es sich dabei um den Ex-Trainer des Frauen-Teams, Jorge Vilda, sowie um die RFEF-Direktoren Rubén Rivera und Albert Luque.
Für den Richter gibt es laut spanischen Medien Indizien dafür, dass die drei Hermoso unter Druck gesetzt haben. Jetzt muss entschieden werden, ob es zur Anklage kommt. Für Rubiales könnte das eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren bedeuten.