U21-Nati-Trainer Patrick Rahmen gibt bekannt, welche Spieler mit an die EM reisen. Im Interview mit blue News erklärt der 54-Jährige, warum den einen oder anderen Spieler zuhause lassen musste, wo die grösste Baustelle ist und wo die grosse Stärke liegt.
Am 21. Juni fällt der Startschuss zur U21-Europameisterschaft in Georgien und Rumänien. Für die Schweiz geht es in der hochwertig besetzten Vierergruppe Schlag auf Schlag. Die Gegner sind Norwegen (22. Juni), Italien (25. Juni) und Frankreich (28. Juni).
U21-Nati-Coach Patrick Rahmen hat heute Dienstag sein Kader bekannt gegeben (s. weiter unten). Mit blue News spricht er über sein Aufgebot, das vorgegebene Ziel uns die Vorbereitung.
Patrick Rahmen über ...
... Spieler, die sagen, sie wollen Europameister werden:
«Wir gehen ja davon aus, dass alle Europameister werden wollen. Wir, aber auch die anderen Teams und ihre Spieler. Der Weg ist schwierig, aber wir sind sehr ambitioniert und gehen mit hohen Zielen dahin. Wir wollen die Gruppenphase überstehen. Wir haben ein starkes Team, aber man muss auch realistisch bleiben. Wenn meine Mannschaft das abrufen kann, wozu sie imstande ist, ist es realistisch, dass wir weiterkommen.»
... das Ziel «Road to Paris 2024»:
Anm. d. Red.: Fürs olympische Fussball-Turnier 2024 in Paris qualifizieren sich die Top 3 der U21-EM, wobei Gastgeber Frankreich und England, welches sich nicht qualifizieren kann, ausgeschlossen sind. Die Schweizer haben erklärt, dass es das grosse Ziel sei, in Paris dabei zu sein.
«Wir haben mit der Mannschaft besprochen, dass wir über den Weg reden. Wir sind von Beginn weg gefordert, der Weg kann steinig werden. Aber wir müssen als Team agieren und müssen bereit sein. Es braucht einen unglaublichen Teamspirit, wir müssen parat sein wie nie zuvor. Das braucht es, um die Favoriten hinter dir zu lassen.»
... die Stärken und Schwächen seiner Mannschaft:
«Wir sind sehr gut aufgestellt. Die Mannschaft ist sehr ausgewogen und hat den Vorteil, dass die Spieler alle regelmässig spielen und Stammspieler sind – zum Teil sogar schon Leader, wie (Fabian) Rieder oder (Ardon) Jashari. Das bringt uns schon einiges, wenn solche Persönlichkeiten dabei sind. Offensiv haben wir unsere Argumente, defensiv müssen wir uns noch etwas steigern, da haben wir zuletzt das eine oder andere zu viel zugelassen. Das wird in den nächsten zwei Wochen das Thema sein.»
... die Nicht-Nomination von Jankewitz und Mambimbi:
Anm. d. Red.: Alexandre Jankewitz und Felix Mambimbi erhielten kein Aufgebot, obwohl sie in der Qualifikation eine tragende Rolle spielten und jeweils nur in einem Spiel nicht zum Einsatz kamen.
«Wir haben eine hohe Qualität in der Breite im zentralen Mittelfeld, deshalb mussten wir entscheiden, dass Jankewitz nur auf Pikett ist. Die anderen Spieler haben noch etwas mehr Argumente geliefert. Jashari und Rieder zum Beispiel hatten wir bislang nie gemeinsam bei der U21.
Trotzdem war es kein einfacher Entscheid, weil sich Jankewitz immer total fürs Team eingesetzt hat und wichtig in der erfolgreichen Quali war. Bei Mambimbi hat es sich abgezeichnet, da er seit einem halben Jahr nicht mehr spielt. Ohne Spielpraxis an eine EM zu gehen, ist heutzutage nicht mehr möglich.»
... die Vorbereitung auf die EM:
«Wir müssen einen unglaublichen Teamspirit entwickeln. Den haben wir schon, aber müssen ihn noch weiterentwickeln. Auf dem Platz wollen wir im Spiel gegen den Ball noch gefestigter werden. An der EM ist es wichtig, die Aggressivität auf den Platz zu bringen und wenig zuzulassen. In der Offensive sind wir auf einem guten Weg, aber auch da kann man das eine oder andere noch verbessern.»
... die Goalie-Wahl:
«Amir Saipi wird als Nummer 1 in die EM gehen. Aber wir sind froh, dass wir drei Top-Goalies haben.»
Das 27-Mann-Kader für die U21-EM
- Tor:
Nicholas Ammeter (Wil)
Marvin Keller (Young Boys)
Amir Saipi (Lugano) - Verteidigung:
Aurèle Amenda (Young Boys)
Lewin Blum (Young Boys)
Marco Burch (Luzern)
Jan Kronig (Aarau)
Serge Müller (Schaffhausen)
Becir Omeragic (Zürich)
Severin Ottiger (Luzern)
Leonidas Stergiou (St. Gallen)
Nicolas Vouilloz (Servette) - Mittelfeld und Sturm:
Zeki Amdouni (Basel)
Gabriel Bares (Thun)
Matteo Di Giusto (Winterthur)
Bradley Fink (Basel)
Andrin Hunziker (Aarau)
Kastriot Imeri (Young Boys)
Ardon Jashari (Luzern)
Bledian Krasniqi (Zürich)
Darian Males (Basel)
Dan Ndoye (Basel)
Fabian Rieder (Young Boys)
Simon Sohm (Parma)
Filip Stojilkovic (Darmstadt)
Julian Von Moos (St. Gallen)
Christian Witzig (St. Gallen)