Die Schweizer Nationalmannschaft startet mit drei Siegen aus drei Spielen perfekt ins EM-Jahr. Das 3:2 gegen Finnland bestätigt Vladimir Petkovic, dass auch der zweite Anzug ziemlich gut sitzt.
«Nicht schlecht», gab Vladimir Petkovic in den Katakomben des Kybunpark in St. Gallen als Antwort auf die Frage, wie er den ersten Zusammenzug in diesem reich befrachteten Länderspiel-Jahr bewerten würde – und lachte herzhaft. Für drei Siege in zehn Tagen hätte er natürlich unterschrieben, sagte der Schweizer Nationaltrainer.
Petkovic hatte allen Grund zur Zufriedenheit. Auch wenn beim 3:2 gegen Finnland nicht alles funktionierte, das Positive überwog. «Einige Spieler bringen mich in Schwierigkeiten», sagte Petkovic. «Und ich hoffe, dass einige mit ihren Leistungen in den nächsten Wochen in ihren Klubs mich noch mehr in Schwierigkeiten bringen werden.»
Von der zweiten Garde, der Petkovic gegen Finnland viel Einsatzzeit gewährte, vermochten einige im Kampf um einen Platz im EM-Kader Punkte zu sammeln. Mario Gavranovic und Ruben Vargas schossen je ein Tor, Christian Fassnacht bereitete die beiden Treffer zur Wende vor, die Abwehr mit Eray Cömert und Loris Benito funktionierte bis auf wenige Ausnahmen gut. «Die Schweizer haben gezeigt, welche grosse Menge an qualitativ guten Spielern sie haben», sagte Finnlands Trainer Markku Kanerva.
«Die Ideen sind eingeimpft»
Am meisten freute sich Petkovic über die Art und Weise, wie die Mannschaft trotz der vielen Wechsel in der Formation gespielt hat. «Wir sind unseren Prinzipien treu geblieben», so der Tessiner. Die Mannschaft akzeptiere und lebe diese. «Die Ideen sind eingeimpft – und wir versuchen diese, weiter zu pflegen.» Das Verhalten vor den beiden Gegentoren bezeichnete er als «etwas naiv», für die gelegentlich fehlende Abstimmung hatte er aber ein gewisses Verständnis.
Bis am 1. Juni muss Petkovic entscheiden, welche 23 Spieler er für die EM nominieren wird. 18 hätten etwas grössere Chancen, sagte der Nationaltrainer, dahinter sei es bis zur Nummer 30 sehr ausgeglichen. «Ich muss auch schauen, wer mit wem zusammenpasst.» Die mögliche Idee der UEFA, die Kader aufgrund des chargierten Kalenders wegen der Coronavirus-Pandemie auf 25 Spieler aufzustocken, würde Petkovic befürworten. Der eine oder andere Härtefall würde ihm damit wohl erspart bleiben.