Mit Investoren aus Saudi-Arabien will Newcastle United so schnell wie möglich Europas Fussball-Spitze erobern. Nicht nur Top-Stars sollen her, sondern auch ein neuer Trainer. Wird es sogar ein Schweizer?
Auf weit mehr als 300 Milliarden Franken wird das Vermögen der neuen Besitzer von Premier-League-Klub Newcastle geschätzt. Mit der Übernahme des Klubs durch den saudischen Public Investment Fonds (PIF) mit dem saudischen Kronprinzen Mohamed Bin Salman als Vorsitzenden blicken sich die Magpies in eine rosige Zukunft.
Die vergangenen Wochen und Monate waren für Newcastle allerdings alles andere als rosig. Der Klub steht aktuell auf einem Abstiegsplatz und hat von den ersten sieben Saisonspielen keines gewinnen können. Trainer Steve Bruce war schon in der letzten Saison angezählt. Nach dem Besitzerwechsel und mit den neuen finanziellen Möglichkeiten dürfte seine Entlassung jetzt nur noch eine Frage der Zeit sein.
Die englischen Medien sind sich einig: Bruce wird Newcastle noch in dieser Woche verlassen. Dies berichtet sowohl der «Telegraph» als auch die «Daily Mail». Demnach soll Bruce eine Summe in Höhe von knapp 10 Millionen Franken für die Abfindung seines noch bis Saisonende laufenden Vertrages erhalten.
Lucien Favre in der Pole Position?
Und natürlich dürfte die Suche nach dem Bruce-Nachfolger im Nordosten Englands bereits auf Hochtouren laufen. Einige bekannte Coaches sind derzeit vereinslos. Frank Lampard, Antonio Conte, Zinedine Zidane, Ernesto Valverde oder Gennaro Gattuso etwa. Zuoberst auf der Kandidatenliste der englischen Buchmacher steht laut der «Daily Mail» aber ein anderer: Lucien Favre.
Der Westschweizer, der im Dezember 2020 bei Borussia Dortmund entlassen wurde, wäre schon im Sommer beinahe in der Premier League gelandet. Sein Engagement bei Crystal Palace schien schon beschlossene Sache, ehe Favre im letzten Moment einen Rückzieher machte und auf den Job verzichtete. Natürlich war der 63-Jährige auch ein Kandidat in der Suche des Nati-Trainers, doch auch da nahm sich Favre früh selbst aus dem Rennen und erklärte später, dass er sich eine Auszeit nehmen wolle und «zu einem späteren Zeitpunkt wieder ins Business zurückkehren» werde.
Ist dieser Zeitpunkt jetzt gekommen? «Man geht davon aus, dass Favre jetzt bereit ist, ins Geschäft zurückzukehren», ist in der «Daily Mail» zu lesen. Und weiter: «Da Newcastle in den kommenden Jahren wieder europäisch spielen möchte, wäre ein Trainer wie Favre mit Champions-League-Erfahrung von grossem Nutzen.» Favre habe ausserdem bewiesen, dass er in der Lage ist, aus hochkarätigen Spielern viel herauszuholen. Dass Newcastle schon in diesem Winter auf dem Transfermarkt in die Offensive gehen wird, liegt auf der Hand.
Die englische Zeitung nennt in ihrer Kandidatenliste ausserdem die Namen von Brendan Rodgers (Leicester City), Steven Gerrard (Glasgow Rangers), Graham Potter (Brighton), Roberto Martinez (Belgien), Paulo Fonseca, Eddie Howe und Antonio Conte (alle vereinslos).