Anhänger von Lazio Rom marschieren vor dem Europa-League-Spiel bei Celtic durch die Strassen von Glasgow und machen mit Hitlergrüssen und Sprechchören auf sich aufmerksam. Widerlich.
Das Schlimmste an der ganzen Sache ist eigentlich, dass einem die Meldung nicht ansatzweise überrascht. Immer wieder sorgen Lazio-Anhänger für negative Schlagzeilen. Und auch wenn sich die Klub-Verantwortlichen von den Nazigebärden distanzieren, würde man diesen Klub am liebsten von der Bildfläche verschwinden lassen.
Lazio-Anhänger sorgen immer wieder für Eklats
Im April zogen vor dem Cup-Halbfinal gegen die AC Milan rund 60 Lazio-Anhänger mit einem Banner, auf dem «Ehre für Mussolini» stand, durch die Strassen von Mailand. Und beim Saison-Auftaktspiel gegen Napoli verteilten sie Flugblätter, auf denen sie Frauen aufforderten, sich im Olympiastadion nicht in den vorderen Reihen des Fanblocks aufzuhalten.
«Die Curva Nord stellt für uns einen heiligen Raum dar», stand auf den Blättern. Es gebe in der Kurve «ungeschriebene Gesetze, die es einzuhalten gilt». Die ersten Reihen des Fanblocks würden «Schützengräben» symbolisieren. «In den Schützengräben lassen wir keine Frauen, Ehefrauen und Freundinnen zu, also laden wir sie ein, sich ab der zehnten Reihe zu positionieren», schrieben die Ultras.
Vergangenes Jahr wurde der Verein mit einer Geldstrafe in Höhe von 50’000 Euro belegt, nachdem Lazio-Fans im Olympiastadion Fotomontagen mit dem Gesicht der im Holocaust getöteten Jüdin Anne Frank in einem Trikot von Stadtrivale AS Rom aufklebten. Und nun also der nächste Nazi-Eklat in Glasgow.
Immer wieder sieht sich der Verein gezwungen, sich von den Ultras zu distanzieren. «Lazio weist die Tendenz der Medien zurück, die ganze Anhängerschaft anstatt ein paar Einzelner verantwortlich zu machen», hiess es etwa nach dem Vorfall in Mailand. Das Verhalten einiger Fans habe nichts mit den Werten des Sports zu tun, für die der Klub seit 119 Jahren einstehe.
So richtig kauft man dies den Verantwortlichen nicht ab. Die Liste von rassistischen Vorfällen könnte um viele Beispiele verlängert werden. Hart durchgreifen? Offenbar kein Thema.