Beschwerde eingereicht Klopp schreibt Entschuldigungsbrief an 10-jährigen ManUtd-Fan

tbz

21.2.2020

Daragh Curley (r.) ist kein Fan von Jürgen Klopp. Oder war es zumindest nicht, bis er ihm einen Brief schrieb.
Daragh Curley (r.) ist kein Fan von Jürgen Klopp. Oder war es zumindest nicht, bis er ihm einen Brief schrieb.
Bild: Getty/Daily Mail

Gerade als man denkt, Jürgen Klopp könne gar nicht mehr sympathischer werden, legt der charismatische Liverpool-Trainer noch eine Schippe drauf. Nachdem sich ein 10-jähriger ManUtd-Fan über die Form der «Reds» beschwert, antwortet er mit einem persönlichen Entschuldigungsbrief.

Nach 26 Partien hat der FC Liverpool in der Premier League exakt doppelt so viele Punkte eingefahren wie Erzrivale Manchester United. Die «Reds» grüssen mit 22 Punkten Vorsprung von der Spitze und brauchen nur noch fünf Siege aus zwölf Spielen, um nach 30 Jahren endlich wieder englischer Meister zu werden. Für Fans von Manchester United ein absolutes Horror-Szenario. Vor allem für Daragh Curley, denn der 10-Jährige hat die erfolgreichen 90er- und 00er-Jahre seiner geliebten «Red Devils» gar nicht miterlebt.

«Ich schreibe, um mich zu beschweren»

Für Daragh ist klar, wer die Schuld an diesem Schlamassel trägt. Das Böse hat einen Namen: Jürgen Klopp. Seit der 52-Jährige bei Erzrivale Liverpool das Sagen hat, geht es bei den «Reds» stetig aufwärts. Unausstehlich so etwas. Deshalb entscheidet sich der heissblütige ManUtd-Fan einen Brief an Klopp aufzusetzen und den Störenfried zu bitten, das mit dem Gewinn der Premier League doch bitte sein zu lassen.

«Ich schreibe, um mich zu beschweren», beginnt Daragh vorwurfsvoll und fügt an: «Liverpool gewinnt zu viele Spiele. Wenn du noch neun weitere Partien gewinnst, dann hältst du die beste Ungeschlagenen-Serie des englischen Fussballs. Für mich als United-Fan ist das sehr traurig.»

Der 10-Jährige hat natürlich eine Idee, wie Klopp es in Zukunft besser machen könnte und bittet ihn einfach, nie mehr zu gewinnen. «Bitte mach, dass Liverpool das nächste Spiel verliert. Lass doch einfach die andere Mannschaft ein Tor erzielen. Ich hoffe, ich konnte dich davon überzeugen, nie mehr ein Spiel und auch die Liga nicht zu gewinnen. Hochachtungsvoll, Daragh.»



Daragh, der aus Irland kommt und den Brief im Zusammenhang mit einem Schulprojekt schrieb, hätte wohl nie im Leben eine Antwort erwartet, geschweige denn eine von Jürgen Klopp höchstpersönlich. Aber der 10-Jährige hat die Rechnung ohne seinen Erzfeind gemacht. Klopp nahm sich offenbar in seiner Winterpause etwas Zeit, um dem kleinen Widersacher ein «Entschuldigungsschreiben» zu schicken. 

«ManUtd kann sich glücklich schätzen, dich zu haben»

«Lieber Daragh», beginnt Klopp. «Obwohl du mir kein Glück oder so etwas gewünscht hast, möchte ich mich bei dir für deinen Brief bedanken. Es ist immer schön, von einem jungen Fussballfan zu hören», so der Deutsche in typischem Klopp-Englisch. «Leider kann ich deinem Antrag nicht stattgeben. Millionen von Menschen auf dieser Welt wollen, dass Liverpool gewinnt. Und die will ich echt nicht enttäuschen.»

Klopp findet dann aber doch noch ein paar aufmunternde Worte für den 10-Jährigen: «Zum Glück für dich haben wir in der Vergangenheit auch schon Spiele verloren und werden das auch in Zukunft tun. Das ist Fussball. Das Problem ist, wenn du 10 Jahre alt bist, dann denkst du, dass die Dinge immer so sein werden, wie sie jetzt gerade sind. Aber wenn ich dir mit meinen 52 Jahren etwas sagen kann, dann dass dem garantiert nicht so ist.»

Der Deutsche ist beeindruckt von der Leidenschaft des jungen Iren: «Nachdem ich aber deinen Brief gelesen habe, kann ich mit Sicherheit sagen, dass sich etwas nie ändern wird. Und das ist deine Leidenschaft für den Fussball und für deinen Verein. Manchester United kann sich glücklich schätzen, dich zu haben.»

«Ich hoffe, dass du nicht zu enttäuscht bist, wenn wir das Glück haben, noch ein paar Spiele und Trophäen zu gewinnen», so Klopp weiter. «Denn obwohl unsere beiden Klubs grosse Rivalen sind, so haben wir auch grossen gegenseitigen Respekt. Darum geht es im Fussball. Pass auf dich auf und viel Glück, Jürgen Klopp.»


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