Sergio Ramos hat für Real und Spanien seine letzten zwanzig Elfmeter in Serie verwandelt hat. Trotz dieser Traumquote schafft er es im Vergleich zu anderen Penaltyschützen nicht zuoberst an die Spitze.
Wenn Ramos zum Elfmeter antritt, sieht es nicht gut aus für den Goalie. Bei seinem Anlauf wartet er einfach so lange, bis der Torhüter eine Bewegung macht, danach schiebt er den Ball kaltblütig rein.
Ramos hat dabei eigentlich keine Lieblingsseite. Bei seinen letzten 20 Penaltys, die er allesamt in Serie verwertet, zeigte sich gemäss einer Analyse von «Marca» kein bestimmtes Muster (9 Links/ 6 Mitte/ 5 Rechts). So können die bedauernswerten Torhüter nicht einmal auf gewissen Daten Rückschlüsse nehmen, wohin der Elfmeter gehen wird.
«Ich bin der ideale Mann für Elfmeter», meinte Ramos jüngst. Doch gibt es vielleicht sogar in Europas Top-Ligen noch sichere Schützen?
Gemäss einer Studie von «Instat Sport» liegt die durchschnittliche Trefferquote für Elfmeter bei 75,5 Prozent. Hierfür wurden fast 100'000 Strafstösse (von 2009 bis 2019) ausgewertet. Um in die Top 20 aus Europas stärksten Ligen zu kommen, muss man eine Quote ab 85 Prozent haben.
Bei den Statistiken wurden von den Daten bei «Transfermarkt» nur Pflichtspiele berücksichtigt (keine Freundschaftsspiele oder Jugend-Teams). Ausserdem wurden aus statistischen Gründen nur Profis mit mindestens 20 Elfmetern ins Rennen geschickt (zum Leidwesen etwa von Nabil Bentaleb, der für Newcastle/Algerien bisher alle seine 15 Elfmeter verwandelt hat).
Drei Spieler ohne Makel
Drei Spieler haben gemäss diesen Berechnungen noch keinen Elfer verschossen. Der derzeit vereinslose und frühere deutsche Nationalspieler Max Kruse, Raul Jiménez (Wolverhampton/Mexiko) und Cristhian Stuani (Girona/Uruguay).
Von den grossen Namen folgen mit Werten von über 90 Prozent Fabinho (Liverpool/Brasilien), Jorginho (Chelsea/Italien), Robert Lewandowski (Bayern/Polen) und Bruno Fernandes (Manchester United/Portugal).
Sergio Ramos (Real Madrid/ Spanien), Mario Balotelli (Brescia/Italien), Zlatan Ibrahimovic (Milan/Schweden), Eden Hazard (Real Madrid/Belgien), James Milner (Liverpool/England), Andrej Kramaric (Hoffenheim/Kroatien), Cristiano Ronaldo (Juventus/Portugal), Luka Milivojevic (Crystal Palace/England) und Paulo Dybala (Juventus/Argentinien) haben allesamt eine Quote zwischen 85 und 90 Prozent.
Nicht ganz so treffsicher vom Punkt zeigt sich der Schweizer Standard-Spezialist Ricardo Rodriguez, der mit 20 verwandelten Penaltys aus 24 Versuchen auf eine Quote von 83,3 Prozent kommt. Nur wenig über dem Durchschnitt liegt überraschenderweise der sechsfache Weltfussballer Lionel Messi, der für Barcelona und Argentinien nur insgesamt 78,5 Prozent seiner Penaltys verwertet hat.