Nach 17 Minuten und dem zweiten Treffer von Thorgan Hazard schien die Partie bereits gelaufen. Doch was dann folgte, war schlichtweg Weltklasse. Hier sind die Nati-Noten nach dem 5:2-Sieg gegen Belgien.
+++ Spielbericht und alle Tore im Video +++
Bewertungsschlüssel
6 Sackstark
5 Gut
4 Genügend
3 Schwach
2 Sehr schwach
1 Unterirdisch
Torhüter
Yann Sommer
Bei den Gegentoren ist er machtlos. Auszeichnen kann er sich nicht oft, wenn es ihn braucht, ist er aber da. Nicht ganz stilsicher wirkt er bei einem Weitschuss von Hazard in der 86. Minute, den er gerade noch so an die Latte lenkt.
Rechter Verteidiger
Kevin Mbabu
«Lichtsteiner-Ersatz» Mbabu macht ein ganz starkes Spiel und holt den Elfer heraus, der den Schweizern wieder Leben einhaucht. Der unglaublich lauffreudige YB-Spieler (wie lange noch?) belohnt sich zum Schluss noch mit dem Assist zum 5:2.
Innenverteidiger
Nico Elvedi
Keine zwei Minuten sind gespielt, da hat der 22-Jährige einen Totalaussetzer und verschuldet das frühe Gegentor. Auch beim zweiten Gegentreffer sieht Elvedi nicht gut aus – er lässt seinem Klubkollegen Thorgan Hazard viel zu viel Raum, der zieht ab und trifft wunderbar ins lange Eck. Mit einem Zuckerpass bereitet Elvedi dann beinahe das 4:2 vor, doch Seferovic, ja, auch das gibt es an diesem Abend, vergibt die Grosschance. Egal, kurz darauf macht er ihn selber rein. Hätte die Schweiz das Spiel nicht gekehrt, wir müssten härter mit ihm ins Gericht gehen, so überwiegt aber das Positive klar.
Innenverteidiger
Timm Klose
Er hat seinen Job gut gemacht, leistet sich keine Aussetzer und wäre Elvedi nicht vor ihm gestanden, er hätte den Ball wohl auch zum 4:2 eingenickt. Man muss ihm auch hoch anrechnen, dass er immer bereit ist, wenn es ihn braucht. Denn wären Manuel Akanji (verletzt) und Fabian Schär (gesperrt) dabei gewesen, Klose hätte grantiert nicht gespielt.
Linker Verteidiger
Ricardo Rodriguez
Beim Elfmeter zeigt er keine Nerven und schickt Welttorhüter Thibaut Courtois in die falsche Ecke. Das 2:2 leitet er mit einem fantastischen Diagonalball ein. In der Defensive lässt er kaum etwas anbrennen.
Rechter Flügel
Edimilson Fernandes
Leitet den Konter zum 3:2 ein, sprintet dann übers ganze Feld, die Kugel landet wieder bei ihm und dann bedient er Seferovic mit einem Super-Pass in den Rücken der Abwehr. Ein sehr engagierter Auftritt auf einer für ihn eher ungewohnten Position.
Zentraler Mittelfeldspieler
Remo Freuler
Weil die Belgier Xhaka zu Beginn der Partie massiv unter Druck setzen, muss er mehr als sonst das Spiel machen. Im Nati-Dress hat er bislang oft enttäuscht, gegen Belgien nicht. Auf dieser Leistung kann und muss er aufbauen, um unverzichtbar zu werden für die Nati. In der 78. Minute wird er ausgewechselt.
Zentraler Mittelfeldspieler
Granit Xhaka
Er hat zu Beginn der Partie einen schweren Stand, die Belgier lassen ihm keinen Raum. Allerdings gibt es so auch freie Räume für seine Mitspieler. In der zweiten Halbzeit kann er sich immer wieder aus der Umklammerung lösen und das Spiel klug verlagern. Nicht ohne Grund, trägt er in Abwesenheit von Lichtsteiner die Captainbinde, denn Xhaka ist ein echter Leadertyp.
Linker Flügel
Steven Zuber
Seine Spielverlagerung beim Konter, der zum 3:2 führt, ist Klasse. Am linken Flügel hat er auch viel Defensivarbeit zu leisten, da er den offensiven Meunier in Schach halten muss – was ihm gut gelingt. In der 86. Minute darf er ausgelaugt den Platz verlassen.
Hängende Spitze
Xherdan Shaqiri
Das zweite Tor bereitet der nur 1.69 Meter grosse Shaqiri mit dem Kopf vor, das 4:2 mit einer messerscharfen Flanke zur Mitte. Und wie er Assistgeber Mbabu vor dem letzten Treffer mit einem Hackepass lanciert, einfach nur Weltklasse! Es ist einfach eine Freude, diesem Shaqiri beim Fussballspielen zuzuschauen.
Stürmer
Haris Seferovic
Drei Tore gegen Belgien, was willst du mehr? Petkovic hat es ja schon immer gewusst ...
Zu kurz für eine Bewertung
Zentraler Mittelfeldspieler
Denis Zakaria
In der 91. Minute hätte der Joker (ab 78. Minute für Freuler) nach Vorarbeit von Seferovic beinahe das 6:2 erzielt, aber das wäre wohl des Guten zu viel gewesen.
Linker Aussenverteidiger
Loris Benito
Der YB-Spieler kommt in der 86. Minute für Zuber und darf am Ende auf dem Platz den Sieg feiern.
Stürmer
Albian Ajeti
Er wird in der 92. Minute eingewechselt, damit Seferovic seine verdiente Standing Ovation erhält.