Da raucht der KopfDie UEFA Nations League kinderleicht erklärt
tbz
4.9.2018
Am 8. September trifft die Schweizer Nationalmannschaft in der UEFA Nations League auf Island. Aber was ist die Nations League eigentlich und wie funktioniert sie? Wir erklären.
Bis dato waren die Länderspielpausen der europäischen Ligen meist ein Graus für viele Fussballfans. Anstelle von Europas Top-Klubs musste man sich im Fernsehen öde Freundschaftsspiele wie Schweiz – San Marino oder Dänemark – Slowakei anschauen. Wer diese Spiele gewann, interessierte niemanden und wenn es ganz dick kam, dann verletzten sich dabei sogar noch wichtige Spieler und fielen anschliessend monatelang aus.
Damit soll nun Schluss sein – nicht mit den Verletzungen, aber immerhin mit der Langeweile. Mit der UEFA Nations League startet diese Woche ein neues Turnier für Nationalmannschaften, das für mehr Spannung während der Länderspielpausen sorgen soll. Um dies zu gewährleisten, hat sich die UEFA ein besonders kompliziertes System ausgedacht. Aufgepasst.
Das Turnierformat
Die Nations League besteht aus vier Ligen (A,B,C & D), die wiederum aus je vier Gruppen bestehen (1,2,3 & 4). Innerhalb dieser Gruppen werden zwischen allen teilnehmenden Nationen Hin- und Rückspiele ausgetragen. Die Gruppen der Ligen A & B bestehen aus jeweils drei Mannschaften, in Liga C gibt es eine Gruppe mit drei und drei Gruppen mit vier Mannschaften und in Liga D bestehen alle Gruppen aus vier Mannschaften.
Klar soweit?
Nach Austragung der Gruppenspiele steigen alle Gruppenletzten eine Liga ab und alle Gruppensieger steigen eine Liga auf. Die vier Gruppensieger der höchsten Liga bestreiten im Sommer 2019 eine Endrunde und spielen im Halbfinale und Finale den Sieger der UEFA Nations League unter sich aus.
Die allererste Einteilung in die vier Ligen fand diesen Frühling anhand der FIFA-Weltrangliste statt. Die zwölf bestklassierten Nationen wurden in Liga A eingeteilt, danach wurden nach absteigender Rangfolge die Ligen B, C & D aufgefüllt. Die Schweiz spielt in der höchsten Liga um den Einzug in die Endrunde der Nations League. Gruppengegner sind Belgien und Island.
Immer noch da? Gut, denn jetzt wird es erst so richtig kompliziert.
Um sicherzugehen, dass sich die Nationalmannschaften bei den Spielen der Nations League auch wirklich anstrengen, hat die UEFA entschieden, dass man sich über die Nations League auch für die Europameisterschaft qualifizieren kann. Es muss jedoch beachtet werden, dass ab Frühjahr 2019 (nach den Gruppenspielen der Nations League) auch noch eine normale, allgemein bekannte EM-Qualifikation durchgeführt wird. Bei dieser normalen EM-Quali werden 20 der 24 EM-Teilnehmer festgelegt. Die restlichen vier Plätze können durch die Nations League gesichert werden.
EM-Qualifikation durch Nations League
Die 16 Gruppensieger der Nations League qualifizieren sich für die EM-Quali-Playoffs. Qualifizieren sich die Gruppensieger allerdings bereits durch die reguläre EM-Quali für die Europameisterschaft 2020, so rückt das zweitplatzierte Team der Gruppe nach. Ist dieses auch schon qualifizert, das nächstbeste, und so weiter.
Die 16 Mannschaften, die an den EM-Quali-Playoffs teilnehmen, werden wiederum in Vierergruppen aufgeteilt. In diesen Vierergruppen spielen sie im Halbfinale und Finale um die Teilnahme zur EM. Alle vier Sieger sind 2020 mit dabei.
Im Endeffekt bedeutet es, dass man als Gruppensieger in der UEFA Nations League gute Chancen hat sich für die EM zu qualifizieren, es geht aber auch über den altbekannten Weg. Falls die Schweiz aber tatsächlich vor Belgien und Island Gruppensieger werden sollte, dürften wir an erster Stelle die Nati im Sommer 2019 an der Nations-League-Endrunde im Halbfinale und eventuellen Finale unterstützen.
Das erste Spiel gegen Island findet am 08. September in St. Gallen statt.
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