In den Sechzehntelfinal-Rückspielen in der Europa League und der Conference League gab es am Donnerstag einige Aufreger.
Europa League
Rudelbildung bei Sparta Prag gegen Galatasaray
Galatasaray reiste mit einem 3:2-Erfolg aus dem Hinspiel nach Prag. Auch in der Pause lagen die Türken mit dem 1:1 noch auf Kurs, ehe Ayhan mit seinem Platzverweis in der 70. Minute die Niederlage einleitete, weil Sparta die Überzahl eiskalt ausnutzte. Am Ende siegten die Tschechen glatt mit 4:1. Zu viel für einige Akteure, Rudelbildung und Tumulte gab es nach dem Schlusspfiff.
Irre Wende in Freiburg
Freiburg schafft den Einzug in den Achtelfinal dank einer Aufholjagd. Der Bundesligist gewinnt gegen die Franzosen von Lens nach 0:2-Pausenrückstand und Verlängerung mit 3:2.
Zwei Tore des ungarischen Stürmers Roland Sallai brachten Freiburg daheim zurück in die Partie. Das 2:2 gelang ihm in der 92. Minute. Den Siegtreffer schoss der Österreicher Michael Gregoritsch in der 99. Minute. Das Hinspiel in Lens hatte torlos geendet.
Aubameyang aka Mr. Europa League
Pierre-Emerick Aubameyang hat sich in die Geschichtsbücher geschossen. Beim 3:1 im Play-off-Rückspiel gegen Shakhtar Donetsk erzielte der Stürmer aus Gabun den zwischenzeitlichen Ausgleich für Olympique Marseille. Der Torjäger kommt damit nun auf insgesamt 31 Tore in der Europa League. Damit überholt der ehemalige Arsenal-, Barça-, BVB- und Chelsea-Profi Radamel Falcao, der seit der Wettbewerbsgründung 2009/10 30 Treffer verzeichnen konnte.
Emotionen pur
Für Benficas João Néves war das Duell gegen Toulouse ein ganz besonderes Spiel. Der 19-jährige Mittelfeldspieler hat unter der Woche seine Mutter verloren – kein Wunder, übermannten ihn nach Abpfiff die Gefühle. Die Benfica-Fans feierten ihn mit Sprechchören, seine Teamkameraden herzten Néves besonders.
Unnützer Hattrick
Stell dir vor, du erzielst einen Hattrick gegen Milan – und es bleibt nur eine Randnotiz. So erging es Benjamin Bourigeaud, der für Rennes beim 3:2-Sieg gleich alle Tore erzielte. Doch weil die Italiener das Hinspiel mit 3:0 gewannen, bleibt der Dreierpack vom 30-jährigen Mittelfeldspieler unter dem Radar.
Feyenoord mit Italien-Komplex
Feyenoord bleibt auch im 16. Europa-League-Auswärtsspiel in Serie ohne Sieg. Gegen die AS Roma verloren die Niederländer im Elfmeterschiessen, obwohl sie nach Lukakus Fehlschuss zwischenzeitlich in Führung lagen. Das Pech klebt irgendwie an ihren Schuhen – beziehungsweise am Stiefel: Feyenoord Rotterdam schied in den letzten vier Europapokal-K.-o.-Runden (inkl. Conference-League-Finale gegen die AS Rom) immer gegen italienische Mannschaften aus.
Wicky über Penaltyzoff: «Keine schöne Sache»
Das Duell zwischen dem Schweizer Meister und dem portugiesischen Spitzenklub endete 1:1, war nach dem 1:3 im Hinspiel aus Sicht der Berner aber am Ende doch eine klare Sache. Die grösste Aufregung gab es im Rückspiel in der Schlussphase, als die Berner einen Elfmeter zugesprochen bekamen. Danach waren gleich drei YB-Spieler beim Penaltypunkt. Silvère Ganvoula, Darian Males und Fabian Lustenberger. Am Ende schnappte sich der kongolesische Stürmer den Ball und haute ihn souverän in die Maschen.
Trainer Wicky erklärt nach dem Spiel: «Es ist relativ einfach. Ich erstelle eine Liste mit drei Spielern, die anlaufen sollen, wenn wir einen Penalty zugesprochen erhalten. Darian war auf dieser Liste drauf, Silvere nicht.» Ergo wollte Wicky, dass Males anstelle von Ganvoula zum Penalty antritt. «Ich bin froh, hat er getroffen, aber es ist keine schöne Sache, wenn sich ein Spieler über die Mannschaft stellt.» Und: «Es gibt Regeln und es ist klar, dass ich erwarte, dass sich alle daran halten.» Ganvoula entschuldigte sich später in der Kabine für seinen Egoismus.
Conference League
Legia-Fans mit klarem Sieg gegen die UEFA-Sperre
Die UEFA sperrte die Fankurve von Legia Warschau, weil es die polnischen Anhänger zuletzt mit Pyros und Bengalos übertrieben sowie «provokative Botschaften» gezeigt hatten. Die Antwort der Legia-Fans: «Dieses Mal habt ihr gewonnen, UEFA.» Doch dann die «Überraschung» – die Fans sind auf der Haupttribüne versammelt. Und ausserhalb des Stadions gibt es ein grosses Feuerwerk.
Servette hält die Schweizer Fahne hoch
Ein Tor über 180 Minuten reicht Servette in der Conference League gegen Ludogorets, um in die Achtelfinals vorzustossen. Trainer René Weiler spricht dem Team nach dem Rückspiel ein grosses Lob aus – obwohl man auch das Glück benötigt habe.