Ein Sieg ist Pflicht Darum wird das Quali-Spiel gegen Fussballzwerg Andorra kein Selbstläufer

sda

16.6.2023 - 14:00

Nach der Vorbereitung in Tenero tritt die Nationalmannschaft zum Pflichtspiel in Andorra an
Nach der Vorbereitung in Tenero tritt die Nationalmannschaft zum Pflichtspiel in Andorra an
Keystone

In Andorra trifft die Schweizer Nationalmannschaft am Freitag auf den nominelle schwächsten Gruppengegner. Daher ist im dritten Spiel der EM-Qualifikation der dritte Sieg gefordert.

Zuletzt mit drei Erfolgen in eine Qualifikation gestartet ist die Schweiz 2016, als es um die Teilnahme an der WM in Russland ging. Nach Siegen gegen Portugal und Ungarn stand dem damals noch von Vladimir Petkovic gecoachten Nationalteam im dritten Spiel Andorra gegenüber. Eine Aufgabe, die nach den umkämpften Partien davor gerade recht zu kommen schien. Doch der vermeintlich einfache Gegner erwies sich auf heimischem Terrain als zäh.

In der 90. Minute erzielte der 17-jährige Alex Martinez per Weitschuss den Anschlusstreffer zum 1:2 aus Sicht des Heimteams. Sein erster und bisher einziger Treffer in 45 Länderspielen hatte zur Folge, dass die Schweizer gegen den klaren Aussenseiter doch noch etwas ins Zittern gerieten. In der Nachspielzeit hielt Torhüter Roman Bürki mit einer Parade nach einem Freistoss den knappen Erfolg jedoch fest.

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Andorra bereits mit Punktgewinn

Die Erinnerung an dieses Spiel ist eine kleine Mahnung, dass Andorra ein ungemütlicher Gegner sein kann. Das Nationalteam aus dem Pyrenäenstaat (gut 80'000 Einwohner) belegt in der Weltrangliste den 153. Platz und lässt damit immerhin 58 Nationen hinter sich. Zuletzt stellte es im März gegen den Kosovo unter Beweis, dass es nicht vorhat, bloss als Punktelieferant durch die Qualifikation zu gehen. Beim Auswärtsspiel in Pristina erkämpften sich die Andorraner ein 1:1-Unentschieden.

In den letzten drei Qualifikationen für Europa- und Weltmeisterschaften kassierte Andorra bei jeweils zehn Spielen zwischen 20 und 24 Gegentreffer – also «nur» knapp mehr als zwei pro Partie. Die drei anderen europäischen Zwergstaaten mit Nationalteams (San Marino, Malta und Liechtenstein) hatten deutlich mehr Mühe.

Dennoch wäre alles andere als ein Sieg im 3300 Plätze fassenden Estadi Nacional in Andorra la Vella aus Schweizer Sicht eine herbe Schlappe sowie ein unnötiger Rückschlag.

Wohl einige Wechsel

Grund zur Zuversicht: Nachdem den Schweizern lange nachgesagt worden war, sie täten sich gegen die kleinen Fussballnationen schwer, präsentierten sie sich zuletzt stets sicher in der Favoritenrolle. Auch die Kampagne «EM 2024» startete die Nationalmannschaft mit sechs Punkten und einem Torverhältnis von 8:0 makellos.

Grund zu leichtem Zweifel: Nach der langen Saison wirkten viele Leistungsträger des Schweizer Nationalteams müde – und räumten dies während des Camps in Tenero auch öffentlich ein. Trainer Murat Yakin dürfte einigen Stammkräften eine Verschnaufpause geben und auf weniger Erprobte setzen. Bereits mitgeteilt wurde, dass Gregor Kobel statt Yann Sommer im Tor stehen wird. In diesem Fall wie auch auf anderen Positionen ist das Schweizer Kader jedoch so ausgeglichen, dass solche Wechsel kaum ins Gewicht fallen dürften.

Wichtig ist für die Schweizer zudem, sich ein gutes Gefühl fürs Heimspiel vom Montag in Luzern zu holen. Gast wird Rumänien sein, der wohl stärkste Gruppengegner der Schweiz. Die Osteuropäer stehen ebenfalls noch ohne Punktverlust da und treffen am Freitag auswärts auf den Kosovo. Vor dem Spitzenkampf gilt für beide Teams: Stolpern verboten.

sda