Ranking 2024 Das sind die besten Gemeinden der Schweiz – und das die schlechtesten

Samuel Walder

19.9.2024

Blick auf das Küssnachterbecken des Vierwaldstättersees. Mit Meggen LU und Küssnacht SZ gehört diese Gegend zu den Top-Wohnlagen der Schweiz. (Archivaufnahme)
Blick auf das Küssnachterbecken des Vierwaldstättersees. Mit Meggen LU und Küssnacht SZ gehört diese Gegend zu den Top-Wohnlagen der Schweiz. (Archivaufnahme)
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Meggen LU wurde zur besten Gemeinde der Schweiz gekürt – dank tiefen Steuern, Nähe zum Zentrum und einer perfekten Lage am See. Das Gemeinde-Ranking im Überblick. 

Samuel Walder

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Meggen LU wurde im Gemeinderanking der «Handelszeitung» zur besten Gemeinde der Schweiz gewählt, basierend auf 51 Faktoren wie Steuern, Immobilienpreise und Sicherheit.
  • Hergiswil NW und Oberkirch LU belegten die Plätze zwei und drei, während Zug und Cham ZG als Vorjahressieger auf Rang vier und fünf fielen.
  • Grössere Städte schnitten schlechter ab, mit Zürich auf Platz 54, Basel auf Platz 486 und Bern auf Rang 491, teils aufgrund von Problemen im Bereich Wohnen und Arbeit.
  • Auf dem letzten Platz ist nicht wie erwartet Mümliswil-Ramiswil SO, sondern die Westschweizer Gemeinde Val-de-Travers NE.

Meggen LU wurde zur besten Gemeinde der Schweiz gewählt. Das laut dem Gemeinderanking der «Handelszeitung». Rund 1000 Gemeinden mit über 2000 Einwohnern wurden vom Beratungsunternehmen Iazi untersucht.

Die Gemeinden mit insgesamt 51 Faktoren verglichen. Dazu gehören die Höhe der Steuern, die Immobilienpreise, die Sicherheit, die Lage, das Angebot an Schulen, Betreuungseinrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten. Die Datengrundlage bilden überwiegend öffentliche Statistiken sowie Immobilienpreismodelle der Iazi AG.

Hergiswil NW belegte den zweiten Platz, gefolgt von Oberkirch LU auf Rang drei. Zug und Cham ZG, die Vorjahressieger, landeten auf den Plätzen vier und fünf.

Die Grossstädte schnitten insgesamt schlechter ab als im Vorjahr. Zürich ist auf dem 54. Rang (Vorjahr 45), Basel ist auf Platz 486 (Vorjahr 93) und Bern auf Rang 491 (Vorjahr 199). Die Gründe für die schlechteren Noten sind auf die Bereiche Wohnen und Arbeit zurückzuführen. 

Val-de-Travers NE belegt den letzten Platz im Ranking, nachdem Mümliswil-Ramiswil SO jahrelang Schlusslicht war. Die Neuenburger Gemeinde mit 10'550 Einwohnern ist der Ort mit den höchsten Steuern in der Schweiz. Zudem gib es eine schlechte Anbindung und geringe Arbeitsplatzdichte prägen die Situation der Gemeinde.

«Der Haupthebel für eine Toplage einer Gemeinde sind tiefe Steuern, die Nähe zum Zentrum und ein See», sagt Studienautor Donato Scognamiglio, Co-Gründer und VR-Mitglied des Immobilienspezialisten Iazi. Das sei quasi das Dreieck des Glücks. «Was der Jura nicht geschafft hat, haben die Innerschweizer Kantone umgesetzt: eine erfolgreiche Steuerpolitik.»

Die Gemeindepräsidentin von Meggen LU, Carmen Holdener ist sehr erfreut über den ersten Platz: «In Meggen zu wohnen, wird von den meisten als Privileg angesehen». Doch nicht nur Reiche und Privilegierte würden hier leben. Die Bevölkerung sei gut durchmischt, es gebe ein vielfältiges Dorfleben mit gelebten Traditionen und einer bunten Vereinskultur. «In Meggen läuft man durch das Dorf und wird auf der Strasse gegrüsst.»

Tiefste Steuern

Zollikon ZH belegt im Handelszeitung-Ranking Platz 6 als erste Zürcher Gemeinde. Trotz hoher Immobilienpreise wächst die Bevölkerung stetig auf derzeit 13'500 Menschen, was auch die Steuerkraft auf 6500 Franken pro Kopf erhöht. Dank der wohlhabenden Einwohnerschaft verfügt die Gemeinde über ein Nettovermögen von 102 Millionen Franken per Ende 2023.

«In den vergangenen Jahren konnte jeweils ein höherer Überschuss erzielt werden, als geplant war», sagt Gemeindepräsident Sascha Ullmann. «Unsere gesunden Finanzen sind ein Freiheitsgrad, der uns hilft, eine gute Infrastruktur und gute Angebote zu gewährleisten.»