Gegen Tschechien überzeugt die Schweiz zum Auftakt der Nations League nicht. Doch wirklich einen Vorwurf kann man ihr dafür nicht machen. Dafür ist das Turnier zu unbedeutend.
Es war schon fast wie Tag und Nacht, wenn man die Schweizer Nati zum Auftakt der Nations League gegen Tschechien mit jener der WM-Quali Ende letzten Jahres vergleicht. Gegen Italien und Bulgarien war die ganze Mannschaft mit so viel Kampfgeist und Herzblut dabei, beim Spiel gegen Tschechien wirkten viele Akteure etwas leer und ideenlos.
Aber man kann es der Truppe von Murat Yakin gar nicht verübeln. Die lange Saison ist endlich zu Ende, die neue steht bereits vor der Tür. Ausserdem ist diesen Winter auch noch die WM in Katar. «So bleibt die Nations League, die man uns als Fussball-Dessert verkaufen will, nicht mehr als ein saurer Apfel, in welchen die Spieler beissen müssen», meint blue Sportmoderator Mevion Heim.
Interesse auch bei den Fans bescheiden
Pure Leidenschaft sieht in der Tat anders aus, auch aufseiten der Fans. Begeisterungsstürme löst die Nations League nicht aus, wie auch die letzten Jahre aufgezeigt haben. Die Einschaltquoten waren selbst beim Final oft massiv unter den üblichen Marktwerten. Bei der «ARD» schalteten etwa nur halb so viele Zuschauer ein wie sonst um diese Uhrzeit üblich.
Trotzdem ist das Turnier für die Spieler eine Pflichtaufgabe, die es jetzt noch anständig zu bewältigen gilt. Am Sonntag steht für die Nati das Duell gegen Portugal auf dem Programm. «Hier ist eine klare Leistungssteigerung gefragt, ansonsten wird die Mannschaft einfach abgewatscht», sagt Mevion Heim.
Insbesondere in der Defensive, die bei beiden Gegentreffern nicht besonders gut ausgesehen hat, ist definitiv noch viel Luft nach oben. Aber auch im Spiel nach vorne sind mehr Ideen gefragt. Und wer weiss, vielleicht ist die Nati in diesem Spiel auch etwas motivierter. Immerhin hat die Truppe mit Ronaldo & Co. noch eine Rechnung offen. Im Nations League Halbfinal 2019 verlor das Team damals mit 1:3. So soll es dieses Mal nicht enden.