Akanji, Elvedi und Zakaria verletzt Schweizer Nati in Verteidigungsnot

sda

12.11.2024 - 05:01

Murat Yakin muss eine neue Abwehr erfinden, die personellen Optionen sind beschränkt
Murat Yakin muss eine neue Abwehr erfinden, die personellen Optionen sind beschränkt
Keystone

Murat Yakin steht vor der Herausforderung, die Abwehr des Schweizer Nationalteams neu zu organisieren.

Die Abwehrsorgen des Schweizer Nationalteams verschärfen sich, nachdem Manuel Akanji ausfällt. Trainer Murat Yakin muss im Abstiegskampf der Nations League improvisieren.

Jahrelang sorgten Fabian Schär, Nico Elvedi und Manuel Akanji für defensive Stabilität. Doch nun fehlen alle drei, was zu einer ungewöhnlichen Situation im Zürcher Letzigrund führt. Zum ersten Mal seit über acht Jahren wird keiner von ihnen in der Startformation stehen. Zuletzt war dies im Mai 2016 der Fall, als Philippe Senderos und Johan Djourou die Innenverteidigung bildeten.

Nach Schärs Rücktritt und Elvedis verletzungsbedingtem Ausfall meldete sich auch Akanji ab, der an Adduktorenproblemen leidet. Pierluigi Tami, der Nationalteamdirektor, räumt ein, dass die Lage misslich ist. «Neue Spieler lassen sich am besten integrieren, wenn sie in ein funktionierendes System eingefügt werden», erklärt er. Trotz der vielen Ausfälle sei er zuversichtlich, dass Yakin eine Lösung finde.

Neue Gesichter in der Verteidigung

Die einzigen klassischen Innenverteidiger im aktuellen Aufgebot sind die 21-jährigen Aurèle Amenda und Albian Hajdari. Amenda spielt bei Eintracht Frankfurt, Hajdari bei Lugano. Beide haben noch kein Spiel für die A-Nationalmannschaft bestritten. Eray Cömert, mit 15 Einsätzen im Nationalteam, könnte eine Option sein, obwohl er meist im defensiven Mittelfeld eingesetzt wurde.

Die Frage bleibt, wie es zu diesem Engpass kommen konnte. Yakin hatte erwogen, Denis Zakaria zum Verteidiger umzuformen, doch eine Verletzung verhinderte dies. Der Trainer hat es versäumt, eine «zweite Reihe» in der Abwehr aufzubauen, was sich nun rächt.

Taktische Ungewissheit

Welche taktischen Überlegungen Yakin anstellt, bleibt offen. Tami sagt, er könne sich nicht zu den Ideen des Trainers äussern. «Murat wird im Training genau beobachten, welche Spieler in welchem System am besten funktionieren.» In den entscheidenden Gruppenspielen muss Yakin improvisieren.

Am Freitag zählt im Heimspiel gegen Serbien nur ein Sieg. Ohne drei Punkte droht der direkte Abstieg in die Liga B. Selbst bei einem Sieg könnte der letzte Gruppenplatz noch möglich sein, da die Schweiz in der letzten Runde gegen Europameister Spanien antreten muss.

Die Ausgangslage ist schwierig, und die Verletztenliste wird immer länger. Yakin, der sich rühmt, in seiner Karriere noch nie abgestiegen zu sein, steht vor einer unangenehmen Premiere.

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