Serie A Corona-Alarm in Italien: Angst vor nächstem Saisonunterbruch wächst

dpa/jar

15.10.2020

Cristiano Ronaldo ist einer von mehr als 30 Serie-A-Profis, die aktuell in Quarantäne sind.
Cristiano Ronaldo ist einer von mehr als 30 Serie-A-Profis, die aktuell in Quarantäne sind.
Bild: Getty

Etwa drei Dutzend Spieler der Serie A sind in Italien in Quarantäne. In dem schwer von der Coronapandemie betroffenen Land wächst die Sorge vor einer noch grösseren Welle und der Unterbrechung der Fussballsaison.

Ein Rechtsstreit zwischen Liga und Top-Klub Napoli, mehr als 30 Fussball-Profis in Coronaquarantäne: Der italienischen Serie A drohen turbulente Wochen, es geht sogar die Angst vor einer erneuten Zwangspause um. Am Donnerstag teilte der SSC Neapel mit, Einspruch gegen das mit 0:3 gewertete Spiel bei Juventus Turin einzulegen. «Der SSCN hat die Regeln und Gesetze immer respektiert. Wir warten zuversichtlich auf das Ergebnis der Berufung und glauben fest an die Gerechtigkeit», informierte der Verein.

Napoli war am 4. Oktober wegen zwei Coronafällen im Team nicht zum Spitzenspiel in Turin angetreten. Behörden hatten dem Klub die Reise in den Norden verboten. Die Liga hatte die Begegnung gemäss den Statuten aber trotzdem nicht abgesagt und am Mittwoch gegen Napoli gewertet.

Coronafälle in mehreren Vereinen

Betrachtet man die aktuelle Entwicklung, dürfte der Fall Napoli erst der Anfang sein. Denn auf Juve-Star Cristiano Ronaldo folgten am Mittwoch die Coronameldungen über dessen Mannschaftskollegen Weston McKennie und vier neue Infektionsfälle beim Erstligisten Parma Calcio. Am Donnerstag wurde auch Sassuolo-Verteidiger Jeremy Toljan (26) positiv getestet.



Mehr als 30 Spieler der obersten Liga in Italien müssten derzeit im Zusammenhang mit der Coronawelle pausieren, zählte die Zeitung «Gazzetta dello Sport» am Donnerstag zusammen. Die Porträtfotos der «traurigen Anzeigetafel», wie das Blatt schrieb, nahmen etwa die halbe Seite ein. Inter Mailand ist mit sechs unter Quarantäne gestellten Spielern nach Genua (10) der am zweitschlimmsten betroffene Verein.

Im Netz veröffentlichte die «Gazzetta» eine noch viel längere Liste: Darin waren auch die Namen der bereits wieder negativen oder von der Krankheit genesenen Fussballer zu lesen. Insgesamt haben sich demnach seit Beginn der Pandemie 79 Spieler mit dem Virus infiziert. Man müsse sich fragen, wie ein Stopp verhindert werden könne, hiess es. Zu den Ausfällen kommen knapp vier Wochen nach dem Saisonstart der Serie A erste Spielverschiebungen und ein heftiger Streit um spezielle Covid-19-Regeln dazu – also reichlich Chaos.

Die Liga hatte kürzlich Krisengespräche wegen vermehrter Coronafälle in der Serie A geführt. Dabei war festgelegt worden, dass Spiele erst verlegt werden können, wenn einem Klub weniger als 13 Profis zur Verfügung stehen oder zehn Coronafälle in einer Woche auftreten.



Das war dem CFC Genua passiert. Dort waren am vergangenen Wochenende immer noch 14 von anfangs insgesamt 17 mit dem Coronavirus infizierten Profis erneut positiv getestet worden. Laut der Liste der «Gazzetta» befanden sich Mitte dieser Woche weiter zehn davon in Isolierung. Genua hatte ein für den 2. Oktober angesetztes Spiel gegen den FC Turin auf den 4. November verlegen lassen. Genua soll am Montag gegen Verona wieder in den Spielbetrieb zurückkehren.

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