YB-Mittelfeldmotor Michel Aebischer steht vor einem Wechsel zu Cagliari. Der bevorstehende Transfer zum derzeitigen Drittletzten in der Serie A wirft Fragen auf. Fussballexperte Davide Callà bezieht Stellung.
In Kürze soll es offiziell werden. Wie italienische Medien übereinstimmend berichten, soll Michel Aebischer die Young Boys in Richtung Cagliari verlassen. Zuerst für ein halbes Jahr per Leihe, dann soll eine Kaufpflicht in Höhe von vier Millionen Euro greifen.
Mit Silvan Hefti geht bereits ein anderer Stammspieler des Schweizer Meister nach Italien. Der Rechtsverteidiger schloss sich Genoa an. «Für Aebischer – wie auch Hefti – ist es ligatechnisch ein Aufstieg, aus Klub-Sicht ein Abstieg. Sowohl Cagliari wie auch Genoa sind in akuter Abstiegsgefahr», hält Callà fest. In der Tat stehen beide Teams aktuell auf einem Abstiegsplatz.
Warum also strebt Abeischer, der neben Christian Fassnacht, Nicolas Moumi Ngamaleu, Jean-Pierre Nsame, Miralem Sulejmani und David von Ballmoos einer von sechs Spielern ist, die bei allen vier Meistertiteln der Berner seit 2018 zum Team gehörten, dennoch einen Transfer an?
«Michel Aebischer hat bewiesen, für höhere Aufgaben bestimmt zu sein. Er war reif fürs Ausland. Dann muss man halt die vorliegenden Angebote gegeneinander abwägen. Cagliari – wie auch Genoa – sind Traditionsklub. In Sardinien lässt es sich natürlich leben, da herrscht meistens schönes Wetter», so Callà.
Natürlich sei für Aebischer, der mit 16 Jahren aus der Freiburger Talentauswahl AFF/FFV zum Nachwuchs der Young Boys gestossen ist und seit 2016 194 Pflichtspiele für die erste Mannschaft absolvierte, aus sportlicher Sicht YB eine andere Klasse. «Da kannst du um Titel spielen und dich international zeigen», betont Callà.
Der Assistenztrainer von Winterthur erläutert, der 25-jährige Nationalspieler gehe nun halt zu einem Klub, der als Sprungbrett diene und immer wieder interessante Spieler hervorbringe. «Der Klub ist der ideale Einstieg für einen Spieler aus der Super League. Da kann er in Italien Fuss fassen und sich so perspektivisch für höhere Aufgaben empfehlen.»