Juve-Goalie Gianluigi Buffon erklärt sein Erfolgsgeheimnis und warum er nach Niederlagen keinen Frieden findet. Zudem verrät der Italiener, dass er nach dem Karriereende wieder die Schulbank drücken will.
Buffon verlängerte kürzlich seinen auslaufenden Vertrag um ein weiteres Jahr. Der 42-Jährige könnte am Samstag im Stadt-Derby gegen Turin mit einem Einsatz zum Rekordspieler der Serie A werden. Wie Paolo Maldini steht er derzeit bei 647 Spielen in der höchsten italienischen Spielklasse. Gegen Milans Verteidigerlegende feierte der 17-jährige «Gigi» am 19. November 1995 im Parma-Trikot auch sein Debüt.
«Ich habe immer noch das Feuer in mir», sagt er im Instagram-Video gegenüber «Randstad Italia». «Ich spiele weiter, weil ich mich gut fühle und konkurrenzfähig bin, und weil ich mich immer verbessern will.»
«In dem Moment, als ich die Nummer 1 wurde, wurde diese Leidenschaft zur Arbeit, eine Verpflichtung, nicht schlecht auszusehen und immer an der Spitze zu bleiben», meint Buffon.
Buffon war im Juli 2001 von Parma zu Juve gestossen, wo er fortan mit Ausnahme eines einjährigen Abstechers zu Paris Saint-Germain ununterbrochen unter Vertrag stand. Wenn der Weltmeister von 2006 gesund bleibt, wird er also zwei Jahrzehnte nach seinem ersten Vertrag im Piemont noch immer im Kader der Bianconeri stehen.
«Ich riskiere, nie aufzuhören»
«15 Jahre lang habe ich den Spass beiseite gelegt. Jetzt – sozusagen als 'alter Mann' – ist es, als würde ich meine Jugend wieder erleben. Das ist mein Geheimnis, wie ich weitermachen kann», hält die charismatische Goalie-Legende aus der Toskana fest.
Er gesteht: «In den letzten zwölf Jahren meiner Karriere habe ich wenig Freude an Siegen gehabt und viel über die Niederlagen nachgedacht. Wenn man an Siege gewöhnt ist, erscheinen diese als normal. In diesem Sinne haben die Siege nur einen geringen Einfluss auf einen, aber die Frustration über die Niederlagen bleibt. Ich muss versuchen, damit Frieden zu schliessen, sonst riskiere ich, nie aufzuhören.»
Der 176-fache Internationale hat dabei ganz konkrete Pläne über das Leben danach: «Wenn ich aufhöre, nehme ich ein Sabbatical. Also ein Ausbildungsjahr, in dem ich mich mir selbst und meiner Familie widmen kann. Und ich möchte mein Abschlussjahr (Anm.d.Red.: im Gymnasium) beenden. Meine Eltern nerven mich seit dreissig Jahren Jahren damit.»
Die Bildung ist «Gigi» offenbar wichtig. Zu Beginn seiner Karriere wollter er sich an der juristischen Fakultät der Universität Parma einschreiben – und fälschte für die Anmeldung ein Diplom. Die Sache flog auf, der reuige Buffon musste eine Busse zahlen.