Die Nati hatte sowohl beim 0:2 in Dänemark wie auch beim 1:4 gegen Spanien eher Pech bei VAR- und Schiedsrichter-Entscheidungen. blue Sport zieht noch vier weitere Erkenntnisse aus dem Zusammenzug.
Captain Xhaka ist nicht zu ersetzen
Der Leverkusen-Star ist unser Taktgeber, er beruhigt das Spiel oder macht es schnell, verteilt die Bälle, ist meist anspielbar. Je stärker der Gegner, desto wichtiger Xhaka. Ersatz-Captain Akanji bemängelte gegen Spanien die mangelnde Kommunikation auf dem Platz. Reden, Anweisungen geben gehören zu Xhakas grossen Stärken. Schade, dass bei ihm auch mit 31 noch ab und zu die Emotionen durchgehen wie in Dänemark, wo er Gelb-Rot sieht. So fehlt er am Sonntag gegen Spanien – Denis Zakaria konnte ihn nicht ersetzen. Kann derzeit kein Schweizer.
Amdouni ist der Mann für Shaq-Momente
Nach dem Rücktritt von Xherdan Shaqiri fragte sich die Fussballschweiz: Wer soll fortan für die speziellen Momente sorgen? Wer packt mal einen Fallrückzieher aus? Wer versucht einen Eckball direkt zu verwandeln? Spätestens seit dem Spanien-Spiel scheint klar: Amdouni könnte Shaqiris Erbe antreten. Trickreich, überraschend, unkonventionell. Typ «Strassenkicker» mit feinem Fuss. Tor, aberkanntes Tor und Freistoss an die Latte gegen Spanien. Bester Mann, beste Unterhaltung.
Der Nati fehlt die Breite im Kader
Fehlen wie gegen Spanien mehrere Stammspieler wie Xhaka, Ndoye und Elvedi wird's eng. Gregory Wüthrich (29) bekommt bei seinem Startelf-Debüt zu spüren, dass das Tempo von Williams und den Spaniern höher ist als in der österreichischen Bundesliga. Zakaria hat ebenfalls Mühe, auch Becir Omeragic auf der Seite. Dass Trainer Yakin Cédric Zesiger (26), immerhin Stammverteidiger beim Bundesligisten Vfl Wolfsburg, nicht aufbietet, überrascht. Zumal Zesiger bei der EM dabei war und seither Fabian Schär zurückgetreten ist.
Goalie Kobel noch ohne Wettkampfglück
Vorwerfen kann man ihm wenig bis fast nichts. Von den sechs Gegentreffern in seinen beiden ersten Länderspielen als feste «Nr.1» ist höchstens das 0:1 gegen Dänemark haltbar. Und dennoch: 6 Gegentore sind zu viel, das weiss der ehrgeizige Dortmund-Keeper selber am besten. Noch fehlt ihm in der Nati das Wettkampfglück: Von seinen bisher 7 Partien spielte er keine zu Null – auch nicht gegen Teams wie der Kosovo oder Andorra.