Der neunmalige Europapokal-Sieger AC Mailand hat erst in einem dramatischen Elfmeterschiessen die Qualifikation für die Europa League geschafft.
Nach insgesamt 24 geschossenen Penaltys im Elfmeterschiessen setzte sich der italienische Spitzenclub mit 9:8 beim portugiesischen Aussenseiter FC Rio Ave durch. Nach der Verlängerung hatte es 2:2 und nach der regulären Spielzeit 1:1 (0:0) gestanden. Die Partie der Playoff-Runde dauerte so lange, dass die Mannschaft des AC Milan danach nicht mehr wie geplant nach Italien zurückfliegen konnte, weil der Flughafen in Porto bereits geschlossen war. Das berichtete das vereinseigene «Milan TV» noch in der Nacht.
Der frühere Bundesliga-Profi Hakan Calhanoglu rettete sein Team durch einen verwandelten Strafstoss in der Nachspielzeit der Verlängerung (120.+2 Minute) überhaupt erst in das Elfmeterschiessen. Und auch da hatten die Portugiesen nach den Fehlschüssen von Lorenzo Colombo, Torwart Gianluigi Donnarumma und Ismael Bennacer gleich dreimal die Chance, den grossen Favoriten beim jeweils nächsten Versuch aus dem Wettbewerb zu werfen.
Doch Rio Ave verschoss auch dreimal umgehend wieder – einmal prallte der Ball dabei von Innenpfosten zu Innenpfosten. Beim 24. und letzten Elfmeter scheiterte der Brasilianer Aderllan Santos an Italiens Nationalkeeper Donnarumma.
Pioli: «Elfmeterschiessen sind eine Lotterie»
«Es ist schwierig, seine Emotionen in so einem Moment im Griff zu haben», sagte Milan-Trainer Stefano Pioli. «Elfmeterschiessen sind eine Lotterie. Aber wir sind sehr glücklich über dieses Ergebnis.»
Die Europa League ist der einzige internationale Wettbewerb, den der AC Mailand in seiner Geschichte noch nicht gewonnen hat. Viermal siegte der Club in der Champions League, dreimal in dem Vorgänger-Wettbewerb Europapokal der Landesmeister sowie zweimal in dem mittlerweile eingestellten Europapokal der Pokalsieger.