Was für ein Auftritt der Nati zum Abschluss der WM-Gruppenphase in Katar: Gegen Serbien dreht die Schweiz einen 1:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg und schafft den Sprung in die Achtelfinals.
Die Schweiz steht zum dritten Mal in Folge in den WM-Achtelfinals. Ein 3:2 gegen Serbien mit viel Spektakel und ohne politische Nebenschauplätze sichert dem Nationalteam in Katar den 2. Gruppenrang. Nächster Gegner ist Portugal.
Xherdan Shaqiri und Breel Embolo trafen in der ersten Halbzeit für die Schweiz, dazwischen drehten Serbiens Stürmer Aleksandar Mitrovic und Dusan Vlahovic das Spiel vorübergehend und sorgten dafür, dass die Schweizer in der virtuellen Tabelle vorübergehend auf den 3. Platz abrutschten. Zu Beginn der zweiten Halbzeit vollendete Remo Freuler (48.) eine wunderschöne Kombination über Embolo, Shaqiri und Vargas zur erneuten Führung und erzielte damit den Siegtreffer.
Als Gruppenzweiter geht es für die Schweiz damit am nächsten Dienstag gegen Portugal weiter. Es wird bereits das dritte Duell mit dem Europameister von 2016 nach dem 0:4 und dem 1:0 im Juni in der Nations League. Anpfiff ist wiederum um 20.00 Uhr Schweizer Zeit, gespielt wird im Lusail Stadium.
Vogelwild mit Shaqiri und ohne Elvedi
Zweimal hatte die Schweiz in den ersten Spielen Vorsicht walten lassen, im entscheidenden dritten Spiel ging es plötzlich vogelwild zu und her. Im Vorwärtsgang lag das vor allem an den Abwehrschwächen und der offensiven Taktik des Gegners sowie daran, dass Shaqiri nach seiner Pause gegen Brasilien wieder mitmischte.
Der 31-Jährige brachte die Kreativität zurück und bewies abermals, dass er im Nationalteam einer für die wichtigen Momente ist. Er traf in seinem 111. Länderspiel zum 27. Mal und reihte sich zum dritten Mal hintereinander an den letzten Weltmeisterschaften unter die Torschützen – ein Leistungsausweis, den neben ihm nur Lionel Messi und Cristiano Ronaldo vorweisen können.
In der Defensive machte sich der Ausfall des erkälteten Nico Elvedi über Gebühr bemerkbar. Mit Fabian Schär sprang zwar ein mit der Erfahrung von 74 Länderspielen ausgestatteter Stammverteidiger des Premier-League-Dritten Newcastle United ein. Wiederum zeigte sich aber, dass die Innenverteidiger-Kombo Akanji/Schär deutlich weniger stabil ist. Und weil von Shaqiri deutlich weniger Unterstützung gegen hinten kam als von dessen Stellvertreter Fabian Rieder, brannte es vor allem in der ersten Halbzeit mehrere Male.
Schlagabtausch in der Anfangsphase
Wie die Schweizer, die nach nicht einmal einer halben Minute eine Dreifachchance und Embolo und Xhaka besassen, hätten nach einer Viertelstunde auch die Serben gut und gerne führen können. Nikola Milenkovic kam nach einem Corner zu einem gefährlichen Kopfball, Andrija Zivkovic traf aus knapp 20 Metern den Pfosten. Und trotz der anfänglichen Sünden hatte nach der ersten Halbzeit auch der Gegner zweimal gejubelt.
Neben Elvedi fiel auch Yann Sommer krankheitsbedingt aus. An seinem Stellvertreter Gregor Kobel gab es aufgrund der überzeugenden Leistungen bei Borussia Dortmund kaum Zweifel, doch der 24-Jährige erlebte einen bedauernswerten WM-Einstand. Erst in der zweiten Halbzeit, nach zwei Gegentoren ohne Chance und einem Pfostenschuss konnte sich Kobel ein erstes Mal auszeichnen.
Keine Doppeladler
Einen neue Doppeladler-Affäre brachte die mit harten Bandagen (insgesamt elf Gelbe Karten) geführte Partie nach den unschönen Ereignissen von 2018 nicht mit sich. Die Emotionen bordeten nur zweimal kurz über und hatten höchstens «off the record» einen politischen Hintergrund, als sich der sichtlich provozierte Xhaka in der Nachspielzeit bei einem Wortgefecht eine zumindest für den Moment noch nicht folgenschwere Verwarnung einhandelte. Das erste Mal war es nach einer Schwalbe von Aleksandar Mitrovic an der Seitenlinie kurz zu Rudelbildungen zwischen Ersatzspielern und Betreuern beider Lager gekommen. Ausserdem goutierte Shaqiri seine Auswechslung nach 69 Minuten mit ein paar abfälligen Gesten.
Telegramm
Serbien – Schweiz 2:3 (2:2)
Stadium 974, Doha. – 41'378 Zuschauer. – SR Rapallini (ARG). – Tore: 20. Shaqiri (Sow) 0:1. 26. Mitrovic (Tadic) 1:1. 35. Vlahovic 2:1. 44. Embolo (Widmer) 2:2. 48. Freuler (Vargas) 2:3.
Serbien: Vanja Milinkovic-Savic; Milenkovic, Veljkovic (55. Gudelj), Pavlovic; Zivkovic (78. Radonjic), Sergej Milinkovic-Savic (67. Maksimovic), Lukic, Kostic; Tadic (78. Djuricic); Vlahovic (55. Jovic), Mitrovic.
Schweiz: Kobel; Widmer, Akanji, Schär, Rodriguez; Freuler, Xhaka; Shaqiri (68. Zakaria), Sow (68. Fernandes), Vargas (83. Fassnacht); Embolo (96. Okafor).
Bemerkungen: Serbien komplett. Schweiz ohne Sommer, Elvedi und Köhn (alle krank). 11. Pfostenschuss Zivkovic. Verwarnungen: 15. Widmer. 34. Vargas. 46. Sergej Milinkovic-Savic. 56. Pavlovic. 67. Rajkovic (nicht auf dem Feld). 81. Gudelj. 82. Mitrovic. 95. Milenkovic. 95. Xhaka. 99. Schär.
Der Liveticker zur Nachlese
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Liveticker
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Liveticker beendet
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101.
Es ist geschafft! Das Spiel ist aus
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94.
Xhaka wird von mehreren Serben angegangen
Die Serben scheinen ihren Frust an Granit Xhaka auszulassen und gehen den Schweizer Captain an. Wieder gibt es eine Rudelbildung. Xhaka sieht in der Folge Gelb, genau wie Milenkovic.
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90.
Sieben Minuten Nachspielzeit
Die Nachspielzeit läuft. Der Schweiz fehlen noch sieben Minuten zum Einzug in den Achtelfinal.
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89.
Fassnacht vergibt den vierten Treffer
Nach einem schönen Querpass hat Fassnacht viel Zeit und Platz, bringt die Kugel aber nicht an Serbien-Goalie Milinkovic-Savic vorbei. Die Abseitsfrage hätte sich aber ohnehin noch gestellt.
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86.
Die Schlussphase läuft – bringt die Schweiz den Vorsprung über die Zeit?
Fünf Minute bleiben in der regulären Spielzeit noch zu absolvieren. In den letzten Minuten halten die Schweizer ihre Kontrahenten erfolgreich vom eigenen Kasten fern. Langsam aber sicher läuft den Serben die Zeit davon.
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82.
Mitrovic mit Wutanfall – Akanjis Freistoss landet im Aussennetz
Gudelj kann Embolo an der Strafraumgrenze nur mit einem Foul stoppen. Nachdem sich Mitrovic wegen Reklamierens noch eine Verwarnung abholt, kann der Freistoss schliesslich ausgeführt werden. Akanji trifft aber nur das Aussennetz.
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75.
Zakaria gewinnt Ball um Ball
Seit seiner Einwechslung weist Zakaria gefühlt eine Zweikampfquote von 100 Prozent auf und kann bereits mehrere Bälle abfangen. Ein starker Auftritt des 26-Jährigen.
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69.
Doppelwechsel der Schweiz
Shaqiri und Sow verlassen den Platz, Zakaria und Fernandes sollen helfen, den Sieg ins Trockene zu bringen.
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65.
Mitrovic fordert einen Penalty – es wird hitziger
Mitrovic nimmt den Ball schön mit der Brust an, lässt sich nach einer Berührung von Schär aber theatralisch fallen. Den Penalty kriegt er nicht. Kurz darauf kochen die Emotionen hoch, an der Seitenlinie geraten mehrere Spieler aneinander. Serbiens Ersatzgoalie Rajkovic sieht Gelb.
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61.
Tadics Abschluss fliegt übers Tor
Die Serben finden im und um den Strafraum der Schweizer viel Platz und nutzen den beinahe aus. Tadics Abschluss fliegt aber über den Kasten von Kobel.
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57.
Embolo vergibt die Chance auf das 4:2
Aus kürzester Distanz schafft es der Schweizer Torschütze, den Ball über den Kasten zu schaufeln. Allerdings wäre Embolo wohl ohnehin im Abseits gestanden. Im Gegenzug werden die Serben nach einer Flanke von Tadic gefährlich. Wem gelingt der nächste Treffer?
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48.
Traumtor! Freuler schiesst die Schweiz wieder in Führung
Die Schweiz startet wie die Feuerwehr in die zweite Halbzeit. Shaqiri lupft den Ball in den Strafraum, wo Vargas herrlich direkt ablegt. Freuler kommt angebraust und haut die Kugel ins Netz. Die Schweiz liegt wieder vorne.
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46.
Die Teams sind wieder auf dem Platz – die 2. Halbzeit läuft!
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45.
Dann ist die verrückte Halbzeit vorbei
Nach drei Nachspielminuten pfeift Rapallini die verrückte erste Halbzeit ab. Die Schweiz ist nach 45 Minuten auf Achtelfinal-Kurs. Wie schlagen sich Xhaka und Co. nach der Pause?
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44.
Embolo trifft! Die Schweiz gleicht wieder aus
Nach einer herrlichen Kombination schiebt Widmer den Ball flach in die Mitte, wo Breel Embolo zur Stelle ist und die Partie wieder ausgleicht. Was ist denn hier los?
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38.
Schuss von Vargas wird geblockt
Die Schweiz zeigt eine Reaktion. Erneut ist es Rodriguez, der auf der linken Seite durchbriicht und den Ball zur Mitte bringt. Vargas trifft mit seinem Abschluss aber nur den Gegenspieler, der seine Rettungsaktion frenetisch feiert.
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35.
Vlahovic trifft – Serbien hat das Spiel gedreht
Nach einem Ballverlust von Shaqiri kann Freuler einen Pass von Tadic nicht genügend klären. Vlahovic ist zur Stelle und verwandelt eiskalt. Kobel bleibt ohne Abwehrchance. Serbien hat die Partie gedreht.
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34.
Auch Vargas sieht Gelb
Vargas wird für ein klares Foul an Andrija Zivkovic verwarnt.
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26.
Mitrovic markiert den Ausgleich für Serbien
Die Schweizer reklamieren ein Foulspiel bei der Balleroberung. Im Anschluss geht es ganz schnell. Tadic findet mit seiner Flanke Mitrovic, der zum Ausgleich einköpfelt. Akanji kommt zu spät.
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20.
Tooor für die Schweiz! Shaqiri trifft
Nachdem sich Rodriguez über die linke Seite durchsetzt, Sow kommt im Strafraum der Serben an den Ball. Der Frankurter legt allerdings noch einmal quer und findet da Shaqiri, der viel Platz hat und sich nicht zweimal bitten lässt. Die Schweiz führt.
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15.
Widmer wird verwarnt
Bei einem Zweikampf gegen Kostic reisst Widmer ihn zu Boden. Dies hat eine gelbe Karte zufolge.
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14.
Freulers Abschluss wird geblockt
Vargas tankt sich schön durch und findet in der Mitte den mitgeeilten Remo Freuler. Der Pass ist aber nicht präzise genug, Freulers Abschluss wird dann von einem Verteidiger geblockt.
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11.
Pfostenschuss für Serbien
Zivkovic und Tadic spielen sich auf der rechten Angriffsseite durch. Zivkovic zieht von der Strafraumgrenze ab und knall den Ball an den Pfosten. Der Abpraller landet schliesslich in Kobels Händen. Viel Glück für die Schweiz.
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4.
Erster gefährlicher Vorstoss der Serben
Nach dreineinhalb Minuten tauchen auch die Serben ein erstes Mal gefährlich vor Kobel auf. Akanji klärt eine Hereingabe, kurz darauf kommt Milenkovic nach einem Eckball trotzdem zur ersten guten Chance.
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1.
Was für ein Auftakt: Die Schweiz verpasst die Führung nach wenigen Sekunden
Mit dem ersten Angriff kommen die Schweizer gleich zu mehreren hochkarätigen Chancen. Doch Embolo und Xhaka scheitern mit ihren vielversprechenden Abschlüssen. Was für ein Auftakt.
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1.
Die Partie läuft!
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Vor dem Spiel
Die Mannschaften betreten den Platz
Angeführt von Granit Xhaka betritt die Nati das Feld im Stadium 974 in Doha. Gleich werden die Nationalhymnen gesunden, bevor es endlich losgeht!
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Vor dem Spiel
Die Aufstellung ist da: So spielt die Schweiz
Jetzt ist es fix: Yann Sommer und Nico Elvedi verpassen das entscheidende letzte WM-Gruppenspiel gegen Serbien. Gregor Kobel steht für Sommer im Tor, Fabian Schär spielt an Elvedis Stelle in der Innenverteidigung neben Manuel Akanji. Der Grund für das Forfait von Sommer und Elvedi ist eine Erkältung.
In der Offensive steht der gegen Brasilien wegen eines Ziehens im Oberschenkel geschonte Xherdan Shaqiri wieder in der Startelf. Weitere Überraschungen gibt es in der Startformation von Nationalcoach Murat Yakin nicht.
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Vor dem Spiel
So läuft Serbien auf
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Vor dem Spiel
Sommer und Elvedi fallen aus? Kein Problem!
Der Nati fehlen gegen Serbien mit Goalie Yann Sommer und Abwehrass Nico Elvedi offenbar zwei wichtige Spieler. Das schmerzt, ist aber weit weniger dramatisch, als wenn ein Offensivspieler ausfallen würde. Zu unserem Kommentar.
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Vor dem Spiel
Die Ausgangslage
🇨🇭 Die Schweiz kommt weiter, wenn …
- … sie gegen Serbien gewinnt.
- … sie gegen Serbien Unentschieden spielt und Brasilien gegen Kamerun nicht verliert.
- … sie gegen Serbien unentschieden spielt, Kamerun mit einem Tor Differenz gegen Brasilien gewinnt, die Schweiz aber das bessere Torverhältnis hat als Kamerun.
- … sie gegen Serbien unentschieden spielt, Kamerun mit einem Tor Differenz gegen Brasilien gewinnt und die Schweiz und Kamerun das gleiche Torverhältnis haben. Dann kommt die Direktbegegnung zum Tragen (1:0 für die Schweiz).
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Vor dem Spiel
Kuzmanovic: «Xhaka muss ruhig sein in seiner Situation»
2018 schwappten die Emotionen beim Spiel zwischen der Schweiz und Serbien über. Am Freitagabend kommt es zur Neuauflage. Der serbische Ex-Nationalspieler Zdravko Kuzmanovic schätzt das Duell für blue News ein.
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Vor dem Spiel
Hallo ...
... und herzlich willkommen zum abschliessenden Gruppenspiel der Schweizer Nati an der WM in Katar. Will die Schweiz im Rennen um den zweiten Achtelfinal-Platz in der Gruppe G bleiben, braucht es gegen Serbien zumindest einen Punkt. Hier verpasst du nichts.