Remo Freuler fliegt im EM-Viertelfinal nur kurz nach dem Schweizer Ausgleich mit Rot vom Platz, weshalb die Partie für die Nati im Anschluss zur Abwehrschlacht verkommt. Für Urs Meier eine viel zu harte, aber keine krasse Fehlentscheidung.
«Die Rote Karte ist für ein EM-Viertelfinal viel zu hart. Das Bild, das der Schiri im Kopf hatte, war ein anderes. Für ihn war es mit offener Sohle», analysiert der ehemalige Profi-Schiedsrichter und «blue»-Experte. Er fügt an: «Ich war etwas überrascht, dass der VAR nicht eingegriffen und ihn darauf hingewiesen hat. Das finde ich in einem solchen Moment schade.»
Denn wenn man sich die Zeitlupe anschaue, sei es kein Platzverweis. Aber warum griff dann der VAR nicht ein? «Er hat es wahrscheinlich nicht als klare Fehlentscheidung gewertet, sondern eben im Graubereich. Deshalb überliess man den Entscheid dem Schiedsrichter Michael Oliver.»
Von einem klaren Fehlentscheid will auch der 62-Jährige nicht sprechen. «Es ist eine Karte, die im orangen Bereich liegt. (…) Bei einer unfair geführten Partie kann man Rot geben. Regeltechnisch ist es nicht falsch, aber es passt nicht zu dieser Europameisterschaft. Und es passt nicht zu diesem Spiel», sagt Meier und ist überzeugt: «Wenn er das nochmals angeschaut hätte, hätte er die Karte zurückgenommen. Denn vor allem von englischen Schiedsrichtern bin ich mir das nicht gewohnt.»