Die Schweiz gewinnt gegen Serbien und ist damit auf Achtelfinal-Kurs. Besonders eindrücklich ist an diesem Abend die Reaktion der Schweizer. Nach einer schwachen ersten Halbzeit hat die Petkovic-Elf den Hebel umgelegt und ein starkes, mutiges Spiel abgeliefert. So geht der Sieg am Ende absolut in Ordnung. Und besonders erfreulich: Erneut gewinnt die Nati, obschon sie nicht ihr ganzes Potenzial abrufen kann. Aber wie sagt man immer wieder: Spitzenteams steigern sich im Verlaufe eines Turniers – und die Schweiz darf man langsam aber sicher zu den Spitzenteams zählen. Die Resultate sprechen für sich!

Bewertung:
5 Weltklasse
4 Stark
3 Mittelmass
2 Schwach
1 Unterirdisch

Torhüter

Note 4

Torhüter

Yann Sommer

Gleich zu Beginn zeigt er nach einem Kopfball aus rund acht Metern eine starke Parade. Doch ein paar Pulsschläge später wiederholt sich die Szenerie, nur dass diesmal der Kopfball von Mitrovic hinter Sommer einschlägt. Alles in allem ist der 29-Jährige ein sehr sicherer Rückhalt, einzig bei seinem Dribbling in der 61. Minute stockt uns der Atem – allerdings löst er die Situation souverän.

Verteidiger

Note 3

Verteidiger

Stephan Lichtsteiner

Eine seiner besten Aktionen ist ein klares Foul in der 67. Minute am Gegenspieler, das nicht geahndet wird – gemeinsam mit Schär ringt er den serbischen Angreifer im eigenen Strafraum nieder. In der 87. Minute sucht er am gegnerischen Strafraum ein Foul, der Pfiff ertönt aber nicht und so fahren die Serben über die verwaiste rechte Abwehrseite einen gefährlichen Konter – zum Glück kann Akanji klären. Natürlich macht der Captain nicht alles falsch, nur haben wir schon deutlich bessere Spiele von ihm gesehen.

Note 3

Verteidiger

Fabian Schär

Er verliert das entscheidende Kopfballduell vor dem 0:1. Danach zeigt er einige gute Diagonalbälle und hält fortan deutlich besser dagegen. In der 67. Minute hat er Glück, dass es keinen Elfmeter gibt (siehe Text bei Lichtsteiner).

Note 5

Verteidiger

Manuel Akanji

Er macht erneut ein sackstarkes Spiel. Zweimal verhindert er (im Ansatz) brandgefährliche Szenen (23. und 87. Minute). Besonders sein Tackling im eigenen Sechzehner in der kurz vor Schluss rettet der Schweiz möglicherweise den Sieg.

Note 3

Verteidiger

Ricardo Rodriguez

Immer wieder greifen die Serben über seine Abwehrseite an und bringen gefährliche Flanken vors Tor – das ist nicht alleine seine Schuld, aber man kann ihn auch nicht von jeglicher Schuld freisprechen. Im Gegenzug geht er heute immer wieder mit in die Offensive und bringt so Schwung ins Schweizer Angriffsspiel. So hat er etwa in der 10. Minute eine Grosschance von Dzemaili vorbereitet, nachdem er seinen Gegenspieler stehen gelassen hat.

Mittelfeldspieler

Note 3

Mittelfeldspieler

Valon Behrami

Gegen Brasilien hat er dem Spiel den Stempel aufgedrückt, gegen Serbien bleibt Behrami unauffällig. Er macht seinen Job im defensiven Mittelfeld ordentlich, aber nicht mehr. Nach vorne setzt er keine Impulse, aber das ist auch nicht seine Stärke.

Note 4

Mittelfeldspieler

Granit Xhaka

Gleich vorneweg: Hätte er diese Kiste zum 1:1 nicht geschossen, wir gingen deutlich härter mit ihm ins Gericht. In der ersten Halbzeit hat er gerade Mal eine gute Aktion, ansonsten spielt er fast ausschliesslich Querpässe in der eigenen Platzhälfte. Viel zu wenig für einen Spielmacher von seinem Format. Auch drückt der Taktgeber immer wieder aufs Bremspedal und verschleppt so das Tempo. Doch wer dann wie aus dem nichts den Ball aus 20 Metern in die Maschen hämmert, der hat am Ende eben doch vieles richtig gemacht.

Note 5

Mittelfeldspieler

Xherdan Shaqiri

Was für eine Leistungssteigerung im Vergleich zum Brasilien-Spiel. Bei den meisten gefährlichen Offensivaktionen hat er die Füsse im Spiel, lanciert seine Mitspieler, holt Fouls heraus und geht selbst in den Abschluss. In der 58. Minute haut er das Leder nach einem «Prellball-Dribbling» noch ans Lattenkreuz, doch sein ganz grosser Auftritt kommt noch: In der 90. Minute erzielt er nach einem Sprint übers halbe Feld den Siegtreffer, unwiderstehlich! Spätestens nach diesem Treffer verzeihen wir ihm, dass er manchmal nicht so gut nach hinten arbeitet – er hat die ganze Energie für diesen Sprint aufgespart!

Note 3

Mittelfeldspieler

Blerim Dzemaili

Es ist so eine Sache mit Dzemaili in den letzten Jahren… Er kommt immer wieder zu guten Torchancen, doch er versemmelt die meisten. Das ist auch heute nicht anders, schon in der 10. Minute hat Dzemaili den Ausgleich auf dem Fuss. Zwanzig Minuten später bietet sich ihm eine nächste Grosschance, doch statt selbst abzuschliessen spielt er einen katastrophalen Pass. Vom Einsatz her kann man ihm nichts vorwerfen, doch das alleine genügt natürlich nicht für eine Top-Bewertung.

Note 3

Mittelfeldspieler

Steven Zuber

Er vertändelt vor dem 0:1 den Ball und muss den Treffer zu 50 Prozent auf seine Kappe nehmen. Er hat aber auch heute mehrere gute Offensivaktionen, setzt Dzemaili einmal wunderbar in Szene, ein anderes Mal Shaqiri. Alles in allem eine gute Leistung, aber der Fehler vor dem Gegentor darf nicht passieren.

Angreifer

Note 2

Angreifer

Haris Seferovic

Er hat zwei Ballkontakte, gefährlich wird es nie. Nach der Halbzeitpause kehrt er nicht aufs Spielfeld zurück, Pektovic bringt an seiner Stelle Mario Gavranovic.

Eingewechselte Spieler

Note 3

Angreifer

Mario Gavranovic

Ab 46. Minute für Seferovic: In der 82. Minute leitet er einen Ball klasse auf Zuber weiter, es wird brandgefährlich, doch ein Serbe klärt in höchster Not. Zuvor vergibt Gavranovic zwei Top-Chancen – allerdings hätten beide Treffer nicht gezählt, da er beide Male im Abseits stand. Dennoch ist er deutlich aktiver als Seferovic.

Keine Note

Angreifer

Breel Embolo

Ab 73. Minute für Dzemaili: Wir hätten ihn gerne in der Startelf gesehen und er bestätigt bei seinem Kurzeinsatz unseren Eindruck. In der 82. Minute zieht er aus der Distanz ab und kurz darauf leitet er einen Ball mit dem Kopf weiter – haben wir zuvor im Angriff ein Kopfballduell gewonnen? Wir hätten es nicht gesehen.

Keine Note

Angreifer

Josip Drmic

Seine Einwechslung ist rein taktischer Natur. #Zeitspielen

Trainer

Note 4

Trainer

Vladimir Petkovic

Den Trainer zu benoten, ist vielleicht nicht angebracht. Siegt er, so hat er eigentlich alles richtig gemacht. Und Petkovic gewinnt fast immer. Doch vielleicht würde er gut daran tun, nicht so stur an Seferovic festzuhalten. Immerhin hat er in der Halbzeitpause die Notbremse gezogen und den glücklos agierenden Stürmer ausgewechselt.