Ein für die Fortsetzung der Meisterschaft wichtiger Entscheid dürfte am Mittwoch in Neuenburg gefällt werden. Nach einem positiven Coronatest im Team von Neuchâtel Xamax könnte der Neuenburger Kantonsarzt die ganze Mannschaft des Tabellenletzten unter Quarantäne stellen.
Eine entsprechende Massnahme war Ende der letzten Woche beim FC Zürich verordnet worden. Wenn nun mit Xamax ein zweites Team nicht mehr mit der ersten Mannschaft spielen könnte, droht der Super-GAU: Der Abbruch der Meisterschaft.
Wie der Neuenburger Klub am Dienstagabend mitteilte, wurde ein Spieler positiv getestet, der in der vergangenen Woche weder beim Spiel gegen den FC Zürich noch bei der Partie in Thun zum Einsatz gekommen war. Die Identität des Spielers gab Xamax nicht bekannt.
Welche Konsequenzen der Coronafall bei Xamax hat, ist noch nicht bekannt. Wie der Klub in seiner Mitteilung schreibt, seien vonseiten der kantonalen Behörde und der Swiss Football League noch keine Massnahmen verordnet worden.
U21 von Xamax nicht bereit – Termindichte lässt Hoffnung schwinden
Klar ist: Die für heute Mittwoch angesetzte Partie von Xamax gegen Sion steht auf der Kippe. Die zweite Xamax-Mannschaft spielt im Vergleich zur zweiten Garde des FCZ einerseits nur in der 2. Liga Interregional, andererseits haben die Spieler Ferien bis am 2. Juli. Sie könnten frühestens für dieses Wochenende aufgeboten werden, wie ihr Trainer Philippe Perret gegenüber «lematin» erläutert.
Eine Absage würde aufgrund des bereits überlasteten Terminkalenders aber die Chancen auf eine Fortsetzung der Saison stark sinken lassen. Mit Hängen und Würgen brachte man noch die verschobene Partie des FCZ gegen Sion im neuen Spielplan unter.
Teleclub-Experte Philippe Montandon meint während der Live-Übertragung am Dienstagabend: «Es wird langsam eng. Der FCZ ging mit gutem Beispiel voran, Xamax ist aber tief im Abstiegskampf und in einer anderen Situation – der Klub und die ganze Liga ist gefordert.»
Experten-Kollege Marcel Reif zweifelt derweil, ob das Gesundheitskonzept richtig umgesetzt sei. Für ihn ist klar: «Wenn dauernd Fälle auftauchen, ist irgendwann die Luft raus.»
Der FC Zürich trat aufgrund der Umstände mit einem verstärkten U21-Team an. Gegen den FC Basel blieb man am Dienstag wie erwartet chancenlos und verlor 0:4.
Drei Spiele am Mittwochabend angesetzt
Die Young Boys wollen am Mittwochabend zumindest für eine Nacht auf Platz 1 der Super League zurück. Dazu benötigen sie einen Heimsieg gegen Aufsteiger Servette, den sie in dieser Saison in drei Anläufen noch nie haben schlagen können. Der FC St. Gallen, aktuell der Leader der Super League, spielt erst am Donnerstag zu Hause gegen Luzern.