Hoffnungsträger Hoarau: «Man hat mich nicht dafür geholt, ein netter Kerl zu sein»

lbe

24.9.2020

Will beim FC Sion nicht enttäuschen: Stürmer Guillaume Hoarau.
Will beim FC Sion nicht enttäuschen: Stürmer Guillaume Hoarau.
Bild: Getty

Mit Guillaume Hoarau holt Präsident Christian Constantin einmal mehr einen Routinier als neuen Hoffnungsträger zum FC Sion ins Wallis. Die hohen Erwartungen sind für den Stürmer ein zusätzlicher Ansporn.

Erst im letzten Sommer lotste Christian Constantin mit dem vereinslosen Johan Djourou und Valon Behrami zwei gestandene Routiniers ins Wallis. Die Erwartungen konnte aber keiner der beiden erfüllen, ein Jahr später gehört weder Djourou noch Behrami noch zum Kader der Sittener. Neu mit dabei ist dafür Guillaume Hoarau, Constantins neuster Hoffnungsträger. Doch auch beim 36-Jährigen stellt sich insbesondere nach der letzten Saison die Frage, ob er seinen Zenit nicht überschritten haben könnte.

Diverse Verletzungen machten Hoarau in der Saison 2019/20 zu schaffen, in 24 Einsätzen erzielte der ehemalige Torschützenkönig der Super League nur vier Treffer. Für Meister YB Grund genug, den Vertrag mit dem Stürmer nicht mehr zu verlängern.



Dennoch wollte der Franzose unbedingt in der Schweiz bleiben. «Mein Agent hat mir ein wenig die Ohren lang gezogen, weil ich einige Türen etwas geschlossen habe. Aber es kommt der Moment, ein Alter, in dem man Stabilität braucht», erklärte Hoarau sein Anliegen im Interview mit der «Keystone-ATS» und führt aus: «Für mich waren sechs Jahre vergangen (in der Schweiz, Anm. d. Red.). Und endlich war alles friedlich um mich herum, um das Leben zu haben, das ich mir vorgestellt habe.»

«Ich habe hier noch viel zu tun»

Dass sein neuer Arbeitgeber unter der Führung von Constantin allerdings nicht unbedingt für die angepeilte Stabilität steht, ist sich der 1.98-Meter-Hüne bewusst. «Es gibt bei jedem neuen Abenteuer Herausforderungen. Bei YB sagte man mir, dass es seit dem letzten Titel 32 Jahre her ist. Wir wissen, wie die Geschichte endete», sagt er darauf angesprochen. Es habe viele Gründe gegeben, sich dem FC Sion anzuschliessen. «Ich komme mit viel Positivität hierher und ich liebe Herausforderungen. (…) Ich glaube fest daran, hier eine mehr als komfortable Saison zu haben».

Hoarau ist zudem überzeugt, die Sittener Mannschaft auch in seinem hohen Fussball-Alter noch verstärken zu können. «Ich werde alles tun, um effektiv zu sein. Weil man mich nicht dafür geholt hat, ein netter Kerl zu sein. Sondern dafür, auf dem Platz effektiv zu sein. Wenn die Dinge gut laufen, habe ich dieser Stadt und diesem Klub noch viel zu bieten», kündigt er an.



Seine Arbeit im Schweizer Fussball sieht er noch lange nicht getan: «Er hat mir alles gegeben in diesen sechs Jahren. Er hat mir erlaubt, Trophäen zu heben und in der Champions League zu spielen. Ich verdanke dem Schweizer Fussball also viel und ich bin überzeugt, dass ich hier noch viel zu tun habe.»


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