Zwei ungenügend, einer sackstark Hier sind die Zwischenzeugnisse der elf FCB-Neuzugänge

Pelmard top, Quintilla flop – nicht alle FCB-Neuzugänge konnten bisher überzeugen

Nicht weniger als elf neue Spieler präsentierte der FC Basel im Sommer. Wie haben sie sich in den ersten Monaten geschlagen? blue Sport nimmt vier Spieler genauer unter die Lupe.

20.12.2021

Nicht weniger als elf neue Spieler präsentierte der FC Basel im Sommer. Wie haben sie sich in den ersten Monaten geschlagen? blue Sport macht den Check und verteilt Zwischenzeugnisse.

Nach der Hinrunde der letzten Saison hatte der FC Basel schon elf Punkte Rückstand auf den späteren Meister YB. Und den Europacup verpassten die Bebbi nach einer peinlichen 1:3-Pleite in der Europa-League-Quali zu Hause gegen ZSKA Sofia. 

Alles Schnee von gestern. Dieses Jahr spielt der FCB wieder vorne mit, ist wieder ein ernst zu nehmender Meisterkandidat und steht in der neuen Conference League als Gruppensieger in der K.o.-Phase. Verantwortlich dafür sind nicht zuletzt auch einige Neuzugänge. Allerdings konnten nicht alle von ihnen überzeugen. Hier sind unsere Zwischenzeugnisse.

Ø  5.5

Innenverteidiger

Andy Pelmard (21)

Der junge Franzose schnappte sich auf Anhieb einen Stammplatz und ist der ruhende Pol in der FCB-Abwehr. Pelmard glänzt nicht nur durch sein starkes Zweikampfverhalten, sondern hat auch Stärken im Aufbauspiel. Und selbst dribbeln kann der Innenverteidiger. Der FCB widerspricht Medienberichten, wonach eine automatische Kaufklausel für Pelmard bereits gegriffen habe. Nichtsdestotrotz weiss man in Basel natürlich, was man am Innenverteidiger hat und wie wertvoll er noch werden kann. Es wäre eine Überraschung, würde Pelmard nicht fix übernommen werden.

Ø  4

Innenverteidiger

Nasser Djiga (19)

Sehr viel hat man von ihm noch nicht gesehen. Der junge Mann aus Burkina Faso war zu Beginn der Saison verletzt und erhielt noch nicht sehr oft das Vertrauen von Patrick Rahmen. Wenn er mal spielte, machte Djiga nicht immer den sichersten Eindruck. Bei den bislang einzigen Niederlagen in dieser Saison – das 0:1 zu Hause gegen St. Gallen und die 0:1-Blamage im Cup bei Etoile Carouge – stand Djiga in der Startelf und spielte durch. Zu hart ins Gericht gehen wollen wir mit dem 19-Jährigen, der sich zunächst auch an eine neue Kultur auf einem anderen Kontinenten gewöhnen muss, aber nicht.

Ø  4.5

Rechtsverteidiger

Michael Lang (30)

Viele hätten erwartet, dass Lang nach dem Abgang von Silvan Widmer der neue (und alte) starke Mann auf der Position des Rechtsverteidigers ist. Doch in der Super League muss er den Vortritt oft Sergio López überlassen. In der Conference League hingegen setzt Rahmen lieber auf die Erfahrung des 30-Jährigen – und Lang bedankt sich mit insgesamt guten Leistungen. Wichtig war vor allem sein Doppelpack zu Hause gegen Almaty.

Ø  4.5

Rechtsverteidiger

Sergio López (22)

Der Spanier beweist, dass er auf der rechten Abwehrseite auch viel Dampf nach vorne machen kann. Seine Statistiken sind allerdings noch ausbaufähig. Nichtsdestotrotz ein sehr guter Transfer des FCB.

Ø  4.5

Linksverteidiger

Tomás Tavares (20)

Eigentlich könnte er Lang und López hinten rechts weiter Konkurrenz machen. Doch zwischenzeitlich spielte sich der Portugiese auf der linken Abwehrseite fest und verdrängte Raoul Petretta. Gegen Ende der Hinrunde musste Tavares dann wieder öfters auf der Bank Platz nehmen. Insbesondere in der Offensive fällt der 20-Jährige positiv auf, auch wenn er manchmal etwas gar verspielt wirkt. Für eine definitive Übernahme im Sommer ist Tavares womöglich etwas zu teuer.

Ø  3

Zentraler Mittelfeldspieler

Jordi Quintillà (28)

Nach seinen überragenden Leistungen in den drei Jahren beim FC St. Gallen haben die Fans viel vom spanischen Spielmacher erwartet. Bisher war Quintillà in Basel aber nicht mehr als ein Ergänzungsspieler und durfte nur selten von Beginn weg ran. Deshalb ist Quintillà bislang eine Enttäuschung, auch wenn er selbst vielleicht gar nicht so viel dafür kann.

Ø  4

Zentraler Mittelfeldspieler

Wouter Burger (20)

Auch für den jungen Niederländer gibt es bislang nur selten ein Vorbeikommen an Pajtim Kasami und Fabian Frei, die im zentralen defensiven Mittelfeld gesetzt sind. Immerhin kam Burger aber oft zu Teileinsätzen und überzeugte da mit seiner Zweikampfstärke. Der 20-Jährige muss wohl noch etwas an Erfahrung gewinnen, langfristig könnte er aber schon eine wichtige Rolle in der Mannschaft einnehmen.

Ø  3.5

Rechtsaussen

Dan Ndoye (21)

Vor zwei Jahren war er einer der Überflieger in der Aufstiegsmannschaft von Lausanne. Deshalb hat man von Ndoye nach seiner Rückkehr in die Schweiz viel erwartet, auch wenn er letzte Saison bei Nizza nicht viel zum Einsatz kam. Diese Erwartungen konnte der 21-Jährige bislang nicht erfüllen. Zwar steht er oft in der Startelf, für die entscheidenden Momente waren bisher aber meistens andere zuständig.

Ø  5

Linksaussen

Liam Millar (22)

Nach anfänglichen Schwierigkeiten kam er immer besser in Fahrt und ist aus der Startelf eigentlich nicht mehr wegzudenken. Er gehört mit Sicherheit zu den besten FCB-Dribblern, auffallend ist auch seine Spielintelligenz. Seine Abschlüsse haben noch Verbesserungspotenzial. 

Ø  –

Linksaussen

Joelson Fernandes (18)

Der junge Mann ist kaum zu bewerten, da er bisher noch kaum die Chance bekam, sich zu beweisen. Dabei waren die Vorschusslorbeeren vor der Saison doch so gross, als Toptalent wurde Fernandes angepriesen. In der Super League durfte er bislang aber gerade einmal 57 Minuten ran – wir verzichten daher auf eine Note.

Ø  5

Stürmer

Sebastiano Esposito (19)

Der Italiener hat eingeschlagen wie eine Bombe und war neben Arthur Cabral zu Beginn der Saison die grosse Nummer in der FCB-Offensive. Alleine in der Super League glänzte der Teenager mit vier Toren und einem Assist in seinen ersten fünf Spielen. Dann stoppte ihn allerdings ein Muskelfaserriss – und schliesslich leistete sich Esposito auch einen Aussetzer, als er im letzten Gruppenspiel der Conference League die Einwechslung verweigerte. Im letzten Hinrundenspiel fiel er gegen GC noch einmal negativ auf, als er nach einer Tätlichkeit vom Platz flog. 

Kann sich der Youngster in der Rückrunde wieder auf den Fussball konzentrieren, dürften die Fans aber wieder voll auf ihre Kosten kommen, wenn sie Esposito zu sehen bekommen. Ob der FCB Esposito im Sommer fix übernehmen wird, ist am Ende wohl eine Frage des Preises.

*Quelle: www.transfermarkt.ch

Basel – GC 2:2

Credit Suisse Super League, 18. Runde, Saison 21/22

19.12.2021