Der FC Luzern ist zum Auftakt in die europäische Kampagne knapp an einer Blamage vorbeigeschrammt. Das Team von Thomas Häberli siegte im Hinspiel der 2. Runde der Europa-League-Qualifikation gegen KI Klaksvik von den Färöern nach einem Treffer in der 93. Minute 1:0.
Christian Schneuwly erlöste in der Nachspielzeit sein Team und die gut 6000 Zuschauer und verhinderte damit einen peinlichen Start des FCL in das europäische Abenteuer. Schneuwly traf mit Wucht aus kurzer Distanz, nachdem die zwei Abschlussversuche von Marvin Schulz geblockt worden waren. «Es hat Geduld gebraucht», sagte Torschütze Schneuwly im Interview mit SRF. «Aber Hauptsache das Tor ist noch gekommen.»
Der Sieg der Luzerner war verdient, drückten sie doch in der Schlussphase, als die Gäste mit ihren Kräften am Ende waren, mit Vehemenz auf den Siegtreffer. Lange fehlte das nötige Fortune. Weder Idriz Voca mit zwei Weitschüssen – derjenige in der 76. Minute prallte an den Pfosten – noch der eingewechselte Blessing Eleke (78.), Otar Kakabadse (83.), der ebenfalls nur den Pfosten traf, oder Schneuwly (90.) schafften es, den färingischen Abwehrriegel zu knacken.
Bereits in der ersten Halbzeit hatten die Luzerner zweimal nur die Torumrandung getroffen. In der 5. Minute landete der Kopfball von Pascal Schürpf an der Latte, zwölf Minuten später lenkte ein Gäste-Verteidiger eine Flanke von Schulz an den Pfosten.
Luzern lange pomadig
Auch wenn der FCL in der Schlussphase einen Sturmlauf hinlegte und seine Pflicht erfüllte, muss er sich Vorwürfe gefallen lassen. Eine Stunde lang spielten die Luzerner zu behäbig, um gegen die kampfstarken, spielerisch aber sehr limitierten Färinger eine klare Differenz für das Rückspiel am 1. August zu schaffen.
Kurz vor der Pause bekundeten die Luzerner sogar Glück. In der 40. Minute lenkte Keeper Marius Müller, der Matchwinner beim Auftaktsieg der Luzerner in der Super League gegen St. Gallen, den Kopfball von Pall Klettskard mirakulös über das Tor. Im Anschluss traf Joannes Danielsen aus kurzer Distanz mit einem wuchtigen Kopfball nur die Latte.
Keine gute Figur machte bei dieser Aktion Voca, der einen Schritt zu spät kam. Der 22-jährige Mittelfeldspieler gehörte nach der Pause aber zu den auffälligsten Akteuren beim Heimteam. Der Schweiz-Kosovare hat das Interesse von Bundesliga-Klubs geweckt und wurde von Scouts auf der Tribüne beobachtet. Im Raum steht eine Ablösesumme von rund fünf Millionen Franken
Luzern – KI Klaksvik 1:0 (0:0)
6344 Zuschauer. – Tor: 93. Schneuwly 1:0.
Luzern: Müller; Kakabadse, Knezevic, Cirkovic, Sidler; Voca, Schulz; Tia (55. Eleke), Schneuwly, Schürpf; Demhasaj (55. Margiotta).
KI Klaksvik: Joensen; Danielsen, Brinck, Pavlovic, Simonsen, Johannesen; Andreasen; Bjartalid (71. Dosljak), Hadzibulic (82. Olsen), Sandmael; Klettskard (66. Grytten).
Bemerkungen: Luzern ohne Burch (verletzt). 4. Kopfball von Schürpf an die Latte. 18. Brinck lenkt Ball mit dem Kopf an den eigenen Pfosten. 40. Kopfball von Danielsen an die Latte. 76. Pfostenschuss Voca. 83. Pfostenschuss Kakabadse. Verwarnungen: 41. Simonsen (Foul). 75. Joensen (Spielverzögerung). 94. Schulz (Foul).