Timm Klose verfolgt an der EM sowohl die Auftritte der Schweizer Nati als auch jene der Engländer. Bei den Three Lions sieht er viel Luft nach oben, doch dafür müsste der Trainer an den richtigen Stellschrauben drehen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- England schlägt im EM-Achtelfinal die Slowakei mit viel Mühe 2:1 nach Verlängerung und trifft nun auf die Schweiz.
- Der Viertelfinal-Einzug kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Engländer ihr Potenzial nicht annähernd ausschöpfen.
- Timm Klose findet, dass die Engländer einen System-Wechsel bräuchten, denn: «Die Spieler sind nicht dort aufgestellt, wo sie normalerweise spielen im Verein.»
- Indirekt schiesst Klose mit seiner Kritik gegen England-Coach Gareth Southgate.
Mit Ach und Krach setzt sich England im Achtelfinal gegen die Slowakei mit 2:1 nach Verlängerung durch. Timm Klose, der mehrere Jahre auf der Insel für Norwich City gespielt hat, sieht bei den Engländern eine «grosse Verunsicherung». Woran das liegt? «Die Spieler sind nicht dort aufgestellt, wo sie normalerweise spielen im Verein.» Es sind Worte, die man als Kritik an Trainer Gareth Southgate verstehen darf. Dennoch findet Klose: «Unter dem Strich war der Sieg nicht gestohlen.»
Vor und nach dem Spiel gegen die Slowakei habe er mit Tottenham-Spieler James Maddison gesprochen, einem Freund von ihm, der schon sieben Mal für die Three Lions auflief, es allerdings nicht in den EM-Kader schaffte. «Sie sind alle ein bisschen enttäuscht über die Art und Weise, wie die Engländer spielen. Ich glaube, es müsste einen Systemwechsel geben», sagt Klose und wiederholt, dass die Spieler nicht am richtigen Ort eingesetzt werden. Als Beispiel nennt er ManCity-Star Phil Foden, der in der abgelaufenen Saison zum besten Spieler der Premier League gekürt wurde, an der EM bislang aber kaum ein Bein vors andere bringt.
Ist es für die Schweizer Nati vielleicht sogar besser, dass sie auf England und nicht die Slowakei trifft? Der 17-fache Nationalspieler will sich nicht festlegen: «Das kann man sehen, wie man will.» Aber vielleicht behage es der Nati tatsächlich besser, wenn sie auf eine Mannschaft treffe, die auch mitspielen will und sich nicht nur hinten einigelt und auf Konter lauert, meint Klose.